GESCHÄFTSBERICHT 2014
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BDA | <strong>GESCHÄFTSBERICHT</strong> <strong>2014</strong><br />
Die Erwerbstätigenquote der<br />
Bulgaren und Rumänen in<br />
Deutschland liegt nach<br />
Schätzung des IAB bei<br />
77 %<br />
(Deutschland gesamt: 73 %).<br />
Änderung des Freizügigkeitsgesetzes/<br />
EU und weiterer Vorschriften niedergeschlagen<br />
haben.<br />
Es ist richtig, dass das Aufenthaltsrecht<br />
von Arbeitsuchenden auf sechs<br />
Monate befristet werden soll. Dies kann<br />
die Feststellung der Freizügigkeitsberechtigung<br />
erleichtern. Die Einführung<br />
von befristeten Wiedereinreiseverboten<br />
ist jedoch nicht zielführend. Es ist<br />
fraglich, wie diese in der Praxis durchgesetzt<br />
werden sollen. Denn mit Blick<br />
auf die besonders in der Diskussion<br />
stehenden Staaten Bulgarien und Rumänien<br />
wird eine Einreise über andere<br />
Schengen-Staaten kaum verhindert<br />
werden können.<br />
Die geplante Kopplung des Kindergeldbezugs<br />
an die Steueridentifikationsnummer<br />
bezweckt die Vermeidung<br />
eines Doppelleistungsbezugs und ist<br />
eine begrüßenswerte Maßnahme.<br />
Die Maßnahmen für betroffene Kommunen<br />
sind richtig und sinnvoll und<br />
umfassen eine effektive Unterstützung<br />
durch den Bund i. H. v. über 200 Mio. €.<br />
Die BDA setzt sich für eine missbrauchsfreie<br />
Ausübung der Freizügigkeit<br />
als fundamentalen Grundwert der<br />
EU ein, die einen wichtigen Beitrag zur<br />
Fachkräftesicherung, Wettbewerbsfähigkeit<br />
und kulturellen Vielfalt in<br />
Deutschland leistet. Im Januar <strong>2014</strong><br />
hat die BDA mit dem DGB eine gemeinsame<br />
Erklärung zur Freizügigkeit<br />
in der EU veröffentlicht und darin für<br />
eine differenzierte und angemessene<br />
Debatte geworben.<br />
Nähere Informationen unter<br />
www.arbeitgeber.de > Presse ><br />
Presse-Information <strong>2014</strong> ><br />
Freizügigkeit in Europa<br />
Europäische Arbeitslosenversicherung<br />
– ein Irrweg<br />
Die EU-Kommission hat die Einführung<br />
einer Europäischen Arbeitslosenversicherung<br />
( EALV) in die Diskussion gebracht.<br />
Danach sollen Beiträge in die<br />
EALV eingezahlt und im Fall von Arbeitslosigkeit<br />
aus diesem Fonds Kompensationszahlungen<br />
erfolgen. Die<br />
Idee der EALV zielt darauf ab, als automatischer<br />
Stabilisator makroökonomische<br />
konjunkturelle Ungleichgewichte<br />
zu reduzieren.<br />
Die BDA hat sich gegen die Einführung<br />
einer EALV ausgesprochen. Mit<br />
der Einführung einer EALV würde ein<br />
neuer dauerhafter Umverteilungsmechanismus<br />
in der EU etabliert, der nicht<br />
dazu beiträgt, die wahren Ursachen der<br />
makroökonomischen Ungleichgewichte<br />
in Europa, insbesondere strukturelle<br />
Probleme, abzubauen. Vielmehr bestünde<br />
die Gefahr, dass dringend nötige<br />
Reformen ausbleiben. Das Institut<br />
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
(IAB) hat nachgewiesen, dass Länder<br />
mit der EALV für eigene, kostenintensive<br />
Anstrengungen in Krisensituationen<br />
über zusätzliche Zahlungsverpflichtungen<br />
in eine EALV noch „bestraft“<br />
würden. Zudem sind die sozialen