GESCHÄFTSBERICHT 2014
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Lohn- und Tarifpolitik<br />
37<br />
Zahlreiche Branchen verfügen<br />
heute über tarifliche Regelungen zu<br />
Arbeitszeitkorridoren, wodurch die Betriebe<br />
abhängig von ihrer jeweiligen<br />
wirtschaftlichen Situation die regelmäßige<br />
tarifvertragliche Wochenarbeitszeit<br />
innerhalb einer bestimmten<br />
Bandbreite neu festlegen können. Drei<br />
Viertel aller Unternehmen in Deutschland<br />
bieten ihren Mitarbeitern flexible<br />
Arbeitszeiten in Form von Gleitzeit bzw.<br />
Vertrauensarbeitszeit an (Institut der<br />
deutschen Wirtschaft Köln, <strong>2014</strong>). Zudem<br />
nutzt die Mehrheit der Branchen<br />
die Möglichkeit der unterschiedlichen<br />
Arbeitszeitverteilung mithilfe von Arbeitszeit-<br />
bzw. Langzeitkonten. Die<br />
Weiterentwicklung dieser Arbeitszeitflexibilität<br />
erfolgt in einigen Branchen<br />
in Form von Vereinbarungen zu Lebensarbeitszeitkonten<br />
bzw. in jüngster Zeit<br />
durch Regelungen zu einer lebensphasenorientierten<br />
Arbeitszeitgestaltung,<br />
welche meist ein Element tarifvertraglicher<br />
Vereinbarungen zum demografischen<br />
Wandel darstellen. Vor dem<br />
Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft,<br />
damit auch älter werdender<br />
Belegschaften und eines zunehmenden<br />
Fachkräftemangels sind diese Vereinbarungen<br />
– solange sie den Betrieben<br />
notwendige Entscheidungsfreiheiten<br />
lassen – überaus begrüßenswert.<br />
Besorgniserregend sind jedoch<br />
einige Forderungen zur Arbeitszeitgestaltung,<br />
die Gewerkschaften im<br />
Tarifjahr <strong>2014</strong> neu auf ihre Agenda<br />
geschrieben haben. Die GDL fordert<br />
von der DB u. a. eine Absenkung der<br />
regelmäßigen tariflichen Wochenarbeitszeit<br />
von derzeit 39 auf 37 Stunden.<br />
FREIE ARBEITSTAGE – DEUTSCHLAND AN DER SPITZE<br />
Durchschnittliche Anzahl der Urlaubs- und Feiertage im Jahr 2013<br />
9<br />
10<br />
8<br />
12<br />
8<br />
8<br />
8<br />
9<br />
10<br />
10<br />
14<br />
11<br />
11<br />
11<br />
9<br />
9<br />
10<br />
10<br />
20<br />
20<br />
22<br />
20<br />
24<br />
24,8<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
22<br />
25<br />
25<br />
25<br />
28<br />
30<br />
30<br />
30<br />
BE<br />
PL<br />
PT<br />
SI<br />
IE<br />
GB<br />
NL<br />
LU<br />
FI<br />
SK<br />
ES<br />
AT<br />
CZ<br />
SE<br />
IT<br />
DK<br />
FR<br />
DE<br />
Feiertage<br />
Urlaubstage<br />
Quelle: European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions, <strong>2014</strong>