GESCHÄFTSBERICHT 2014
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Bildung<br />
87<br />
mit akademischer und etwa 60 % mit<br />
beruflicher Qualifikation. Aufgrund der<br />
großen Zuwächse bei den MINT-Studienanfängerzahlen<br />
– auch ein Erfolg der<br />
zahlreichen MINT-Initiativen der deutschen<br />
Wirtschaft – dürfte die Lücke im<br />
Bereich der akademisch Qualifizierten<br />
bis zum Jahr 2020 beherrschbar sein.<br />
Voraussetzung hierfür sind allerdings<br />
eine deutliche Senkung der Studienabbruchquoten<br />
(diese liegt in den Ingenieurwissenschaften<br />
aktuell bei 36 %)<br />
und eine weiterhin hohe Nettozuwanderung<br />
nach Deutschland. Völlig anders<br />
stellt sich die Situation bei den beruflich<br />
Qualifizierten dar. Insgesamt dürften<br />
bis zum Jahr 2020 rd. 1,3 Mio. MINT-<br />
Arbeitskräfte fehlen. Massiv kontraproduktiv<br />
wirkt die beschlossene<br />
abschlagsfreie Rente mit 63 nach<br />
45 Beitragsjahren, die insbesondere von<br />
Facharbeitern erreicht werden. Denn<br />
gerade bei der Beschäftigung Älterer<br />
konnten in den letzten Jahren deutliche<br />
Erfolge erzielt werden. Potenziale für<br />
die Fachkräftesicherung liegen auch bei<br />
den rd. 1,3 Mio. jungen Menschen zwischen<br />
20 und 29 Jahren ohne einen Berufsabschluss.<br />
Diese Potenziale gilt es<br />
im Rahmen von Nachqualifizierung, z. B.<br />
durch modularisierte Ausbildungsangebote,<br />
zu heben. Zudem muss weiter für<br />
MINT-Berufe geworben werden.<br />
Nähere Informationen unter<br />
www.arbeitgeber.de > Themen A–Z ><br />
MINT<br />
voraussetzungen für den Einstieg in<br />
die berufliche Ausbildung mitbringen.<br />
Dazu gehören nicht nur schulische Basiskenntnisse,<br />
sondern auch soziale<br />
Kompetenzen und die Berufswahlreife.<br />
Zunehmend geben Betriebe auch leistungsschwächeren<br />
Jugendlichen eine<br />
Chance und integrieren diese in Ausbildung,<br />
z. B. mit Unterstützung (assistierte<br />
Ausbildung). Ziel muss es jedoch<br />
sein, schon in der Schule die Ausbildungsreife<br />
sicherzustellen. Ebenso<br />
wichtig ist eine fundierte Berufsorientierung<br />
an allen allgemeinbildenden<br />
Schulen. Gerade in den Gymnasien<br />
beschränkt sich die Beratung zumeist<br />
auf Studienmöglichkeiten – die Berufsausbildung<br />
wird kaum in den Blick<br />
genommen. Die Jugendlichen sollten<br />
die vielfältigen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt<br />
nutzen und Alternativen<br />
zum Wunschberuf sowie Ausbildungsplätze<br />
außerhalb ihrer Heimatregion in<br />
Betracht ziehen.<br />
Das Engagement der Wirtschaft<br />
zeigt sich im Erfolg des Ausbildungspakts:<br />
Obwohl 2013 6,6 % weniger<br />
Schülerinnen und Schüler die Schulen<br />
verlassen haben als 2003 – bei den nicht<br />
studienberechtigten Schülerinnen und<br />
Schülern (den Hauptinteressierten an<br />
einer Berufsausbildung) waren es sogar<br />
22,9 % –, wurden im Jahr 2013 nur<br />
4,8 % weniger Ausbildungsverträge als<br />
2003 abgeschlossen. Der Ausbildungspakt<br />
wurde im Dezember <strong>2014</strong> zu einer<br />
1,3 Mio.<br />
MINT-Arbeitskräfte werden<br />
bis 2020 fehlen.<br />
7. Mal<br />
Zum<br />
in Folge gab es <strong>2014</strong> in Deutschland<br />
mehr unbesetzte Ausbildungsstellen<br />
als unvermittelte Bewerberinnen<br />
und Bewerber.<br />
Ausbildungsreife und<br />
Berufs orientierung stärken<br />
Für Unternehmen wird es immer<br />
schwerer, Ausbildungsplätze mit geeigneten<br />
Bewerberinnen und Bewerbern<br />
zu besetzen: Ende September<br />
<strong>2014</strong> meldete die Bundesagentur für<br />
Arbeit (BA) rd. 37.000 unbesetzte Ausbildungsstellen,<br />
das sind knapp 10 %<br />
mehr als im Vorjahr. <strong>2014</strong> gab es dabei<br />
das siebte Jahr in Folge mehr unbesetzte<br />
Stellen als unvermittelte junge<br />
Menschen.<br />
Die hohe Anzahl unbesetzter Ausbildungsplätze<br />
liegt häufig daran, dass<br />
die Jugendlichen nicht die Mindest-