GESCHÄFTSBERICHT 2014
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Soziale Sicherung<br />
79<br />
Anhaltend gute Arbeitsbedingungen<br />
und hohe Arbeitszufriedenheit<br />
in Deutschland<br />
Die BAuA hat in einer Veröffentlichung<br />
vom Januar <strong>2014</strong> die Grundauswertungen<br />
der letzten beiden Erwerbstätigenbefragungen<br />
des Bundesinstituts<br />
für Berufsbildung (BIBB) und der BAuA<br />
von 2006 und 2012 gegenübergestellt.<br />
Insgesamt waren in beiden Jahren 92 %<br />
der Befragten mit ihrer Arbeit zufrieden<br />
oder sehr zufrieden und nur 1 % gar<br />
nicht zufrieden. Das sind hervorragende<br />
Zufriedenheitswerte. Zudem lassen<br />
sich hinsichtlich Arbeitsbedingungen,<br />
Arbeits anforderungen, zur Verfügung<br />
stehender Ressourcen sowie der Bewältigung<br />
von fachlichen und mengenmäßigen<br />
Anforderungen keine negativen<br />
Trends erkennen.<br />
Sogenannte Stress-Studien der<br />
Krankenkassen zeigen ein ähnliches<br />
Bild. Eine Studie der Techniker Krankenkasse<br />
(TK) „Bleib locker, Deutschland!<br />
– TK-Studie zur Stresslage der<br />
Nation“ warnt, „dass bei der Betrachtung<br />
von Stress eine Verengung auf<br />
das Phänomen Burn-out als Folge<br />
stressiger Jobbedingungen zu kurz<br />
greift“. Stattdessen lägen die Hauptursachen<br />
seelischer Stressfolgen häufig<br />
im privaten Bereich. 71 % der befragten<br />
Deutschen macht ihre Arbeit Spaß<br />
und sie betrachten diese als wichtigen<br />
Teil ihres Lebens. Eine Studie der<br />
Deutschen Angestellten Krankenkasse<br />
„Belastung durch chronischen Stress“,<br />
welche die chronische Stressbelastung<br />
der 25- bis 40-Jährigen unter die Lupe<br />
nimmt, zeigt, dass Erwerbstätige deutlich<br />
weniger unter chronischem Stress<br />
leiden als Nichterwerbstätige.<br />
Oft werden diese Studien verkürzt<br />
und einseitig wiedergegeben, um ein<br />
Bild sich ständig verschlechternder<br />
Arbeitsbedingungen und abnehmender<br />
Arbeitszufriedenheit in Deutschland zu<br />
zeichnen. Aus diesem Grund fasst die<br />
BDA für ihre Mitglieder wesentliche<br />
Ergebnisse im Rahmen des Widgets<br />
„Arbeit gestalten“ im Arbeitgeberportal<br />
zusammen und zeigt auf, wie sie Argumente<br />
der Arbeitgeber untermauern<br />
können.<br />
Geplantes Präventionsgesetz<br />
verspricht wenig Wirkung<br />
bei hohem finanziellem und<br />
bürokratischem Aufwand<br />
Im Koalitionsvertrag haben sich CDU,<br />
CSU und SPD darauf verständigt, ein<br />
Präventionsgesetz zu erlassen. Ein<br />
Präventionsgesetz ist zuletzt unter Rot-<br />
Grün im Jahr 2005 und unter Schwarz-<br />
Gelb im Jahr 2013 gescheitert. Beide<br />
Gesetzesvorhaben hatte die BDA nachdrücklich<br />
kritisiert und entsprechend<br />
im Vorfeld eines neuen Anlaufs für ein<br />
Präventionsgesetz Anforderungen an<br />
die Ausgestaltung formuliert.<br />
Der im November <strong>2014</strong> vorgelegte<br />
Referentenentwurf eines „Gesetzes<br />
zur Stärkung der Gesundheitsförderung<br />
und der Prävention“ (Präventionsgesetz<br />
– PrävG) knüpft in vielen Punkten<br />
– insbesondere im Bereich der<br />
Finanzierung von Prävention – an den<br />
gescheiterten Entwurf der letzten Legislaturperiode<br />
an und erfüllt somit die<br />
von der BDA formulierten Anforderungen<br />
weitestgehend nicht. Der vorgesehene<br />
zusätzliche Aufwand verspricht<br />
wenig Aussicht auf große Wirkung.<br />
Kein Gesetz kann den Einzelnen ihre<br />
Verantwortung für ihre eigene Gesundheit<br />
abnehmen. Nach wie vor ist damit<br />
zu rechnen, dass Angebote eher bereits<br />
gesundheitsbewusste Menschen<br />
erreichen und somit gerade nicht diejenigen,<br />
die am meisten von ihnen profitieren<br />
würden. Gesundheitsbewusstes<br />
Verhalten lässt sich nicht einseitig<br />
durch ein Präventionsgesetz oder den<br />
Arbeitgeber „verordnen“, sondern verlangt<br />
Engagement und Bereitschaft<br />
jedes Einzelnen. Bei Maßnahmen der<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
kommt erschwerend hinzu, dass Beschäftigte<br />
nur einen begrenzten Teil ihrer<br />
Zeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen.<br />
Die weit überwiegende Zeit betrifft<br />
die Privatsphäre der Beschäftigten,<br />
was der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
Grenzen setzt. Die Hoffnung auf<br />
Selbstfinanzierungseffekte durch verstärkte<br />
finanzielle Anstrengungen im<br />
Bereich der Prävention ist fraglich.<br />
Als gesamtgesellschaftliche Aufgabe<br />
ist Prävention auch entsprechend<br />
von allen und damit aus Steuermitteln<br />
zu finanzieren. Der Gesetzentwurf<br />
sieht dagegen vor, dass ab dem Jahr