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GESCHÄFTSBERICHT 2014

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Lohn- und Tarifpolitik<br />

35<br />

Tarifrente Bau. Die bisher ausschließlich<br />

von den Arbeitgebern finanzierte<br />

und nur im Tarifgebiet West geltende<br />

Zusatzrente wird ab 2016 auf ein kapitalgedecktes<br />

System umgestellt und<br />

zukünftig auch in den ostdeutschen<br />

Bundesländern eingeführt. Für den<br />

Zeitraum von zwei Jahren werden die<br />

Arbeitnehmer an der Finanzierung des<br />

Systemwechsels über die Umschichtung<br />

des zusätzlichen Urlaubsgelds<br />

beteiligt. Mit diesem Ergebnis wurde<br />

ein tragbarer Kompromiss gefunden,<br />

der Planungssicherheit bietet und ein<br />

weiterer wichtiger Schritt zur Angleichung<br />

von Ost und West ist.<br />

Anfang Juni <strong>2014</strong> einigten sich die<br />

Tarifpartner in der Feinkeramischen Industrie<br />

West auf ein Tarifergebnis, das<br />

bei einer Laufzeit von 13 Monaten seit<br />

Juli <strong>2014</strong> eine Lohnanhebung von 3,1 %<br />

vorsieht. Eine Öffnungsklausel ermöglicht<br />

den Betrieben, bei wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten einen Nullmonat<br />

zu vereinbaren und die Tariferhöhung<br />

entsprechend zu verschieben. Die Tarifvertragsparteien<br />

empfehlen darüber<br />

hinaus die unbefristete Übernahme der<br />

Ausgebildeten.<br />

Die Tarifvertragsparteien für das<br />

private und öffentliche Bankgewerbe<br />

erzielten Ende Juni <strong>2014</strong> einen Tarifabschluss.<br />

Die Tariflöhne wurden bei<br />

einer Laufzeit von 24 Monaten und zwei<br />

Nullmonaten seit Juli <strong>2014</strong> um 2,4 %<br />

angehoben. Ab Juli 2015 erfolgt eine<br />

Anhebung um weitere 2,1 %. Zudem<br />

wurde eine Einmalzahlung von 150 €<br />

zum Januar 2015 vereinbart. Die Ausbildungsvergütungen<br />

erhöhten sich<br />

um 25 € im Juli <strong>2014</strong>. Im Juli 2015 erfolgt<br />

eine weitere Anhebung in gleicher<br />

Höhe.<br />

Das Tarifergebnis für die Kautschukindustrie<br />

vom Juli <strong>2014</strong> sieht als<br />

Eckpunkte eine Laufzeit von 23 Monaten,<br />

einen Nullmonat zu Beginn sowie<br />

eine zweistufige Entgeltanhebung von<br />

zunächst 3,3 % seit August <strong>2014</strong> und<br />

weiteren 2,8 % ab September 2015<br />

vor. Die Betriebe können die Tariferhöhungen<br />

jeweils um einen Monat<br />

verschieben, bei tiefgreifenden wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten auch um<br />

zwei Monate. Die Tarifvertragsparteien<br />

haben zudem einen neuen Tarifvertrag<br />

für dual Studierende mit Regelungen<br />

zu Studiengebühren, Entgelten und<br />

Übernahme vereinbart. Bei den Ausgebildeten<br />

der Branche empfehlen die<br />

Tarifpartner die möglichst unbefristete<br />

Übernahme.<br />

Ebenfalls im Juli <strong>2014</strong> einigten sich<br />

die Tarifvertragsparteien in der westdeutschen<br />

Stahlindustrie auf einen<br />

Tarifabschluss mit einer Laufzeit von<br />

17 Monaten. Nach einem Nullmonat<br />

wurden die Entgelte seit Juli <strong>2014</strong> um<br />

2,3 % erhöht. Eine Anhebung um weitere<br />

1,7 % erfolgt ab Mai 2015. Vereinbart<br />

wurde auch der Abschluss eines<br />

„Tarifvertrags über den Einsatz von<br />

Werkverträgen“ mit einer Laufzeit von<br />

24 Monaten. Danach sollen Werkverträge<br />

möglichst nur mit tarifgebundenen<br />

Werkunternehmen geschlossen<br />

werden. Bei Fehlen einer Tarifbindung<br />

hat sich das Mitgliedsunternehmen<br />

vom Werkunternehmer mindestens die<br />

Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns<br />

versichern zu lassen. Vor der Auftragsvergabe<br />

hat das Mitgliedsunternehmen<br />

sorgsam zu prüfen, ob das Werk technisch<br />

und ökonomisch gleichwertig<br />

nicht auch mit eigenen Arbeitnehmern<br />

selbst ausgeführt werden könnte. Die<br />

dennoch getroffene Entscheidung zur<br />

Fremdvergabe ist gegenüber dem Betriebsrat<br />

zu begründen.<br />

Zum 31. Oktober <strong>2014</strong> verständigten<br />

sich die Tarifvertragsparteien in<br />

der Papier-, Pappe- und Kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie auf einen Tarifabschluss,<br />

der bei einer Laufzeit von<br />

26 Monaten nach drei Nullmonaten zu<br />

Beginn eine zweistufige Entgelterhöhung<br />

von 2,4 % (Dezember <strong>2014</strong>) und<br />

2,6 % (November 2015) vorsieht.<br />

Zwei Wochen später, am 13. November<br />

<strong>2014</strong>, wurde in der westdeutschen<br />

Textil- und Modeindustrie ein<br />

Tarifergebnis mit einer 27-monatigen<br />

Laufzeit erreicht. Vereinbart wurden<br />

zwei Nullmonate zu Beginn und für die<br />

dann folgenden fünf Monate jeweils eine<br />

Einmalzahlung von 60 €. Danach steigen<br />

die Entgelte ab Juni 2015 um 60 €<br />

und ab Juni 2016 um 2,4 %. Aufgrund<br />

einer Öffnungsklausel kann die Einmalzahlung<br />

durch Betriebsvereinbarung<br />

reduziert, ausgesetzt oder vollständig<br />

gestrichen werden. Die erste Entgeltanhebung<br />

kann mit Zustimmung der<br />

Gewerkschaft teilweise oder vollständig

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