Forschungsbericht 2008 - Pädagogische Hochschule - Schwäbisch ...
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Literarisches Übersetzen als Konfrontation mit historischer<br />
und kultureller Fremdheit<br />
Institut für Sprache und Literatur – Deutsch mit Sprecherziehung<br />
Leitung: Prof. Dr. Maria E. Brunner<br />
Kontakt: maria.brunner@ph-gmuend.de<br />
Schlagwörter: Übersetzen, Interkulturalität, Übersetzungswissenschaft<br />
Kurzinhalt: Dass jede Übersetzung eine Interpretation der Vorlage impliziert, die sich<br />
im Zuge eines komplexen Verstehensprozesses vollzieht, wirft die Frage nach dem<br />
Wie des Verstehensaktes seitens des Rezipienten und – im Hinblick auf die Übersetzung<br />
– die nach dem Spielraum, der dem Übersetzer zur Verfügung steht, auf. Bei<br />
der literarischen Übersetzung ist – angesichts der Eigengesetzlichkeit des literarischen<br />
Werks – die Relevanz der angesprochenen Fragen nach wie vor aktuell.<br />
Dieser nach wie vor bestehende Diskussionsbedarf wurde im Projekt ausgehend von<br />
Paul Celans und Ingeborg Bachmanns Übersetzungen eines Ungaretti-Gedichts<br />
analysiert. Fragen der literarischen Hermeneutik und die These vom literarischen<br />
Werk als Bündel bedeutungsträchtiger Sprachzeichen, die in wechselseitiger Interaktion<br />
das Werk konstituieren, waren Ausgangspunkt des Projekts, ebenso wie<br />
eigener literarischer Übersetzungen (u. a. einer Romantrilogie von V. Consolo).<br />
Das Projekt fokussierte daher den Aspekt der literarischen Bedeutungsvielfalt, die<br />
erst durch Interpretation aufgefächert werden kann. Ausgehend davon wurde im<br />
zweiten Schritt das Verhältnis zwischen Interpretation und Übersetzung vor dem<br />
Hintergrund konkreter Übersetzungsbeispiele untersucht.<br />
Das Projekt zeigt, dass jede Übersetzung bereits Auslegung ist. Wenn man Kultur als<br />
signifying system definiert, heißt literarisches Übersetzen, den Sinn zugänglich<br />
machen.<br />
Projektdauer: 01.01.<strong>2008</strong> bis 01.12.2010<br />
Finanzierung: Eigenmittel<br />
Projektbezogene Publikationen:<br />
Brunner, Maria E.: Verstehen – Interpretieren – Übersetzen. Ingeborg Bachmann und<br />
Paul Celan als Übersetzer. In: Schenk, Klaus (Hrsg.): Jahrbuch der ungarischen<br />
Germanistik 2010, (i. Dr.).<br />
Brunner, Maria E.: Literaturübersetzung und Interpretation – Die Suche nach dem<br />
Subtext hinter dem Text. In: Globalisierte Germanistik: Sprache – Literatur –<br />
Kultur. Akten des XI. Türkischen Germanistik Kongresses 2009, Izmir (i. Dr.).<br />
Brunner, Maria E. (2009): Literarisches Übersetzen. Paul Celan und Ingeborg<br />
Bachmann als Übersetzer von G. Ungarettis Lyrik. In: Maeda, R. (Hrsg.): Transkulturalität.<br />
Identitäten in neuem Licht. Akten der Asiatischen Germanistentagung<br />
<strong>2008</strong>. Kanazawa, S. 100 – 115.<br />
Brunner, Maria E. (<strong>2008</strong>): Nachwort der Übersetzerin. In: Palermo. Der Schmerz.<br />
Roman von Vincenzo Consolo. Aus dem Italienischen übersetzt von Maria E.<br />
Brunner, Wien (Vincenzo Consolo: Lo spasimo di Palermo. Mailand 1988)<br />
S. 120 – 144.<br />
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