Die Bedeutung von IT-Kompetenzen für Fach - SAiNetz
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Eine weitere zum Thema passende Forschungsarbeit leistete Kraus in „<strong>Die</strong> Entwicklung<br />
des Stellenmarktes im Informationstechnologiesektor in Österreich und Deutschland“. In<br />
ihrer Studie analysierte sie Jobinserate im <strong>IT</strong>-Bereich aus dem Jahre 2009 und verglich<br />
diese mit einer ähnlichen Studie <strong>von</strong> 2007. Ergebnis der Studie war, dass 73% aller freien<br />
Stellen im <strong>IT</strong>-Bereich in Österreich der Branche „<strong>Die</strong>nstleistungen“ 3 zuzuordnen sind. Im<br />
Begriff „<strong>Die</strong>nstleistungen“ wurden unter anderem <strong>IT</strong>-Services, Gesundheit, Erziehung/Bildung,<br />
Information und Kommunikation subsumiert (vgl. Kraus 2009: 27f). Somit<br />
fielen auch die sozialen <strong>Die</strong>nstleistungen in diese Branche. 4<br />
Aktuell gehört die Nutzung der Informationstechnologie in sozialen Organisationen zum<br />
Standard, doch es gibt Unterschiede hinsichtlich der Intensität und Tiefe des <strong>IT</strong>-Einsatzes.<br />
<strong>Die</strong>s hängt unter anderem vom Tätigkeitsfeld ab. Beinahe allen Arbeitskräften im Sekretariat<br />
und in der Verwaltung <strong>von</strong> sozialen Organisationen steht ein eigener Computer zur<br />
Verfügung (Kreidenweis 2012 a : 71). <strong>Fach</strong>kräfte der Sozialen Arbeit hingegen teilen sich –<br />
laut einer empirischen Erhebung aus Deutschland – im Durchschnitt zu viert einen Computer.<br />
Eine weitere Erkenntnis dieser Studie ist, dass mehr als die Hälfte der MitarbeiterInnen<br />
<strong>von</strong> sozialen Organisationen regelmäßig am Computer arbeiten, womit hier die Sozialwirtschaft<br />
ähnliche Zahlen liefert, wie der Durchschnitt der Wirtschaftsbranche (vgl.<br />
Kreidenweis, Halfar 2011: 11f).<br />
Das Potenzial <strong>von</strong> <strong>IT</strong>-Anwendungen in sozialen Organisationen wird noch nicht ausgeschöpft,<br />
dies zeigt eine weitere Studie aus Deutschland 5 . Es wurde die Frage gestellt:<br />
„Inwieweit werden derzeit Ihrer Meinung nach in Ihrer Organisation die Potenziale der <strong>IT</strong><br />
ausgeschöpft?“ Hierbei wurden einzeln die Bereiche „Rechnungswesen“, „KlientInnenverwaltung<br />
und Leistungsabrechnung“, „Personalwesen“, „<strong>Die</strong>nst- und Einsatzplanung“,<br />
„Hilfeplanung und Dokumentation“, als auch „Informations- und Dokumentenmanagement“<br />
abgefragt. Als Antwortmöglichkeit war „komplett“, „gut“, „mittelmäßig“, „gering“<br />
und „gar nicht“ vorgegeben. In den Bereichen „Rechnungswesen“ und „KlientInnenverwaltung<br />
und Leistungsabrechnungen“ 6 gaben mehr als dreiviertel der Befragten an, dass<br />
3<br />
Weitere Branchen: Finanzen, Industrie, Öffentlicher Sektor und Jobinserate ohne Angabe der Branche.<br />
4 Eine Spezifizierung der <strong>Die</strong>nstleistungsformen, explizit der sozialen <strong>Die</strong>nstleistungen, hat Kraus nicht<br />
durchgeführt.<br />
5 Befragt wurden 200 in der Sozialwirtschaft tätige Personen mit Positionen in der Geschäftsführung, im<br />
Vorstand, als Abteilungs- bzw. Bereichsleitung oder als <strong>IT</strong>-VeranwortlicheR (vgl. Kreidenweis, Halfar 2012:<br />
14).<br />
6 Gehört zum Arbeitsbereich der Verwaltung.<br />
4