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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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115<br />

stimmbar 1 ); c) reich, d. h., was jeden Menschen wahrhaft reich<br />

machen kann: genügsam 2 ).<br />

D. Das glückselige Lieben.<br />

Nachdem M. in dem ethischen Anhange seines Moreli die Stufen-<br />

leiter bis zur Erlangung des höchsten Gutes und innerhalb derselben<br />

nachgewiesen, erörtert er s ) die Frage, in welcher Weise die dadurch<br />

erreichte Glückseligkeit sich in der Gestaltung des Lebens kundgebe.<br />

Zunächst zeigt sich die Aristotelische Grundlage der Maimonidischen<br />

Ethik selbst in diesem Punkte — ungeachtet des oben 4 ) angegebenen<br />

und noch anderer Unterschiede — daran, dass die Glückseligkeit nicht<br />

in einem müssigen Wohlgefühle, sondern in einer nur noch gesteiger-<br />

ten, allerdings rein geistigen Thätigkeit gefunden wird. Wem es nach<br />

ernster Arbeit gelungen ist, eine wissenschaftlich begründete Gottes-<br />

erkenntniss zu erlangen, der muss nach M. desto angestrengter bemüht<br />

sein, diesen beglückenden Besitz festzuhalten und zu verwerthen.<br />

I. Das Erste und Wichtigste ist, die von allen Beimischungen<br />

der Einbildungskraft befreite, rein vernünftige Gottesidee in unausge-<br />

setzter Wirksamkeit dadurch zu erhalten, dass der Geist ihr ganz sich<br />

hingiebt, sie nie fallen lässt und Alles in der Welt zu ihr in leben-<br />

dige Beziehung setzt 5 ). Das ist der Dienst im Geiste; das ist das<br />

Ergebniss der auf wissenschaftlicher Erkenntniss beruhenden wahren<br />

Liebe zu Gott 6 ). Dieser innere Gottesdienst ist Denen eigen, welche<br />

ף Nach Abot IV, l: •ורצי תא שבוכה יובג והזיא<br />

2 n 1 er<br />

) Nach Abot das.: ןהייחב חמשה רישע והזיא• — I 1 Parallelstelle Jes.<br />

hat. VII, 1 wird die Eigenschaft «reich» nicht erwähnt, wohl deshalb, weil deren<br />

Begriff und der der «Tapferkeit» nach der hier angenommenen Deutung zu-<br />

Bammenfallen.<br />

3<br />

) Mor. III, 51. 52. — Vgl. die schöne Stelle in BACHJA•־ Hpfl. VIII, 4 S. 395<br />

ob. u. unten.<br />

4<br />

) S. 101, A. 1.<br />

ף M. verweist hierbei auf 5 Mos. 4, 35. 39; Ps. 100, 3.<br />

6 w0 vor<br />

) M. beruft sich auf 5. Mos. 11,13: ורבעלו םכיה^ 'ה חא הבהאל•<br />

dem Dienste genannte Liebe eben die Erkenntniss Gottes aus seinen Werken voraussetze.<br />

Schon die Alten hä,tten hier an den innern Dienst ( 8 (בלכש הרוכע e ־<br />

dacht — was indessen in den bezüglichen Stellen (Sifre z. St.; Taan. 2a; Jer.<br />

Berach. IV, 1 Anf.) nur auf das Gebet bezogen wird; — ferner führt M. 1 Chr.<br />

28, 9 an. Vgl. übrigens auch ob. S. 21, A. 6.<br />

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