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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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haben die besten Männer der jüdischen Vorzeit auch in ihrem ganz<br />

gewöhnlichen Thun, auch in der Stille und Verborgenheit ihres häus-<br />

liehen Lebens und Verkehrs ihre Frömmigkeit und Gottesfurcht be-<br />

kündet und bewährt. Zu dieser aus Verehrung und Erkenntniss her-<br />

rührenden edelsten Gottesfurcht sollen uns namentlich die prak-<br />

tischen Gesetze unserer Offenbarungslehre anleiten; die Ausübung der-<br />

selben soll uns eine Schule der Unterordnung und der Scheu<br />

vor Gott werden, wie die Schrift dies ausdrücklich sagt 1 ).<br />

Während also, sagt M. zum Schlüsse, die unserem Gesetze ge-<br />

mäszen Handlungen uns zur echten und höhern Furcht Gottes<br />

leiten sollen, sind die in unserer Lehre uns dargebotenen Wahr-<br />

heiten dazu bestimmt, uns zur Liebe Gottes, zu gänzlicher Hin-<br />

gebung an ihn zu führen, weshalb denn auch mit ausserordentlichem<br />

Nachdrucke, wie schon bemerkt, das Gesetz der Liebe in den Worten<br />

ausgesprochen wird : «Und du sollst lieben den Ewigen, deinen Gott,<br />

mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem<br />

ganzen Vermögen» (5. Mos. 6, 5) 2 ). —•<br />

Anhang.<br />

Ethische Terminologie des Maimonides.<br />

Zur Ergänzung der allgemeinen Ethik des M. schliessen wir hieran noch<br />

eine Uebersicht seiner Erklärungen für ethische Ausdrücke, die er zumeist seinen<br />

jüdischen Quellen entnimmt. Wir zählen, seiner Eintheilung der Tugenden und<br />

Laster gemäsz, zuerst die auf das Erkennen, dann die auf die Sittlichkeit<br />

vorwiegend bezüglichen Benennungen auf.<br />

A. Torwiegend auf das Erkennen bezügliche Benennungen.<br />

I. Die Ausdrücke םכח tmd המכח beziehen sich 3 ) auf viererlei:<br />

1. Theoretische Wissenschaft und metaphysische Erkenntniss, nach<br />

Spr. 2, 4 ff. und Ijob 28, 12 4 ).<br />

2. Kunst, nach 2. Mos. 35, 10. 25.<br />

3. Praktische Weisheit und tugendhaftes Wesen, nach Ps. 105, 22;<br />

Ijob 12, 12 5 ).<br />

4. Schlauheit und List, nach 2. Mos. 1, 10; 2. Sam. 14, 2;<br />

Jer. 4, 22. Vielleicht, meint H., ist diese Bedeutung ohne schlimmen Nebensinn<br />

die ursprüngliche, aus der die anderen hervorgegangen sind. —<br />

') 5. Mos. 28, 58. ') Mor. HI, 52.<br />

3 ) Nach Mor. III, 54. ") Vgl. Zu Abot V, 12; Mor. III, 51.<br />

*) Ebenso Deot I, 4.

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