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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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37<br />

Maimonides will in den angeführten Worten den Gegenstand der<br />

Ethik nur als wissenschaftlich unerweislich bezeichnen und folgt<br />

hierin seinem Vorbilde ARISTOTELES, der nicht zugeben will, dass die<br />

Ethik eine streng wissenschaftliche Disciplin sei x ), sondern die Auf-<br />

Stellungen im Bereiche derselben «verbreitete Meinungen» (svSoija)<br />

nennt 2 ). Keinesweges aber will M. mit der Ausschliessung der Vernunft<br />

e rk e n n tni s s auch die Vernunft g emässheit dem Gegenstände<br />

der Ethik absprechen. Er unterscheidet vielmehr innerhalb<br />

derselben das rein Conventionelle — die Sitte — und das Vernunftgemässe<br />

3 ), da das Denkvermögen, wie es als theoretisches<br />

das Wahre und das Falsche unterscheide, so als praktisches das Gute<br />

und das Böse zu ermitteln habe 4 ).<br />

Die Ethik ist also nach M. die Lehre von den Tugenden<br />

und guten Handlungen.<br />

Aber nicht allein der Gegenstand, sondern auch der Zweck derselben<br />

ist ein praktischer. Darum bezeichnet M. als selbstverständliche<br />

Aufgabe der Ethik die «Veredelung der Sitten» 5 )<br />

und nennt den Lehrer derselben, den Ethiker, einen Seelenarzt G ).<br />

So viel über die Ethik als philosophische Disciplin.<br />

B. Was sodann die Stellung der Ethik in der Offenbarungs-<br />

') NE I, 1. 7; II, 2 und sonst.<br />

2 ) Das. VII, 1.<br />

3<br />

) Mor. III, 8 bei der Besprechung der Zechgelage, wo die Trunkenheit als<br />

gleichzeitige Schädigung des Geistes und des Körpers vernunftwidrig genannt<br />

wird.<br />

4<br />

) Vgl. ARIST. NE. VI, 5 — wo die Vernunft als die praktische (Soijairaxóv,<br />

Xo-ftoTixóv, ßouXeuTixöv) in der Ethik entscheidet, wiewohl sie als theoretische<br />

(É1tt1m)|10v1xóv NE. VI, 2) mit der Ethik Nichts zu schaffen hat. Ebenso unter-<br />

scheidet MAIM. Perak. I im Denkvermögen 1־NJJ und ורכפ (bei Tibb. IJIIY und<br />

• (יכזעחמ<br />

קאלכא

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