ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel
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SO<br />
ist z. B. 1 ) die Massigkeit eine in der Mitte zwischen Zügellosigkeit<br />
und Stumpfheit sich haltende Handlungsweise. Die Massigkeit also<br />
gehört zu den guten Handlungsweisen und der sie ergebende Seelenzustand<br />
ist eine Tugend, während die Zügellosigkeit das erste, die<br />
völlige Stumpfheit dem Genüsse gegenüber das andere 2 ) Extrem ist,<br />
beide entschieden verwerflich, und die zwei Seelenzustände, sowohl<br />
der übertriebene, aus dem sich die Zügellosigkeit ergiebt, wie der<br />
mangelhafte, der die Stumpfheit im Gefolge hat, beide zu den Fehlern<br />
in der Sittlichkeit gehören. Ebenso ist die Freigebigkeit in der<br />
Mitte zwischen Engherzigkeit und Verschwendung, die Tapferkeit<br />
zwischen Tollkühnheit und Feigheit, der fein scherzende Ton<br />
zwischen Possenreisserei und Plumpheit 3 ), die Freundlichkeit<br />
zwischen der Streitsucht und der Widerstandslosigkeit 4 ), die Bescheidenheit<br />
zwischen dem Hochmuth und der Demuth, die Genügs<br />
a m k e i t zwischen der Habgier und der Arbeitsscheu 5 ), der edle<br />
') Die hier (Perak. IV) gegebenen Beispiele hat M. zumeist dem ARISTOTELES<br />
(NE. II, 7 ; vgl. Eucl. E. II, 3 und M. Mor. I, 20 ff.) entnommen. Eine Auswahl<br />
ist sodann in ortsgemässer kürzerer Fassung in Deot I u. II gegeben. !ן,—ן^ב ףוג<br />
ist nach ed. princ. u. ed. Soneino statt רוהט בל der spät. Ausgg. in Deot I, 1 zu<br />
lesen. 2) Hiernach ist auch in Deot I, 5 ןורחאה הצקה das Extrem des Zuwenig<br />
(I^Xaikç bei Aristoteles) und ןושארה הצקה das Extrem des Zuviel (•jrapßoW! bei<br />
A.), wie denn auch Deot III, 1 ןורחאה דצל ganz deutlich ein Zuwenig bezeichnet.<br />
') Die der Tibbon'schen Uebersetzung beigefügte Erklärung: אוה לוסלס 'יפו<br />
הפרחו הברה תותיחפ • • • • יוארב דבכתמש ימ ist dem arab. Original zufolge falsch<br />
und kann nicht von Tibbon selbst herrühren. Die Reihe entspricht der Aristotelischen<br />
EÙxparaMa, ß(ufj.0^0)׳ia, á-fpoixía (NE. II, 7).<br />
4 ) Dieses Beispiel nur bei TIBBON, dem hier ein etwas abweichender Urtext<br />
vorlag (s. oben S. 31, A. 2). — Die Ausdrücke תחנ > גורטק ( s0 C°d• 73; in<br />
den Ausgg.: תונרטנקו גורטק)• עבטה תוכר sollen offenbar den Aristotelischen Adjectiven<br />
cpiXoç, 56çep£c tiç xal SùçxoXoç (הטטק לעב i n Deot II, 7), ÄpEaxoj oder xóXaíj<br />
entsprechen, wiewohl der Begriff der letzteren etwas verändert erscheint. Jedenfalls<br />
aber ist die zu TIBBON beigefügte Erläuterung wiederum unrichtig und hat<br />
nicht ihn zum Verfasser, da sie in Ar. u. B. mit den Worten beginnt: הצור<br />
ה״דלומ זעלב ןירוקש המ עבטה תוכרב רמול uncl DÍcht רמול ינוצר, was die Abbreviatur<br />
ל״ר in den andern alten Ausgg. unentschieden lässt, während in den<br />
neuern Ausgg. die ersten vier Worte ganz fehlen. Das Fremdwort , wofür die<br />
neuern Ausgg. fälschlich ר״לומא haben, ist das altspanische mollidura, lat.:<br />
mollitudo.<br />
5 ) Deot II, 7 ist zu lesen: הכאלממ לטבו לצע אלו > nicht בצע• w * e die Ausgg.<br />
haben.