ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel
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zerfällt נ ) ; die letztere heisse auch menschliche Philosophie (איפוסוליפ<br />
תישונא) 2 ) oder politische Wissenschaft ( 3 (תינידמה המכחה). Nachdem er<br />
sodann die drei Disciplinen des theoretischen Gebietes -— Mathematik,<br />
Physik und Metaphysik — angegeben und erläutert hat, theilt<br />
er die politische Wissenschaft («Politik» im weiteren Sinne)<br />
in vier Theile:<br />
I. Wissenschaft von der Selbstleitung (ושפנ םדאה תנהנה), Ethik;<br />
II. Wissenschaft von der Hausverwaltung (תיבה תגהנה), Oekonomik;<br />
III. Wissenschaft von der Staatsregierung (הנירמה תגהנה), Politik<br />
im engern Sinne 4 ) ;<br />
IV. Wissenschaft von der Reichsregierung (תומואה וא הלודגה המואה תגהנה),<br />
Politik in grösserem Umfange 5 ).<br />
י) Die «Kunst» als dritter Theil ist M. wohlbekannt (Peràk. I); er übergebt<br />
sie hier, wie zuweilen auch ARISTOTELES (Z. B, Met. II, 1; De an. III, 10).<br />
ף T] I^epi ri àv9p1ù1־va tpiXoao-iioi (ARIST. NE. X, 10 g. E.).<br />
3 ) Politische Wissenschaft oder «Politik im weitern Sinne» ist<br />
der von ARIST. eingeführte Name für das ganze Gebiet des praktischen Lebens,<br />
welcher Ethik und Politik — diese im engern Sinne — umfasst. Die<br />
letztere sei die Wissenschaft von dem Handeln für ein Ganzes und zerfalle in<br />
Gesetzgebung (V0|!108E3ÍCI), politisches Wirken als Staatsmann und Richter («Politik»<br />
im engsten Sinne) und Verwaltung des Hauswesens (o(xovojjLÍa);<br />
s. NE. VI, 8.<br />
4 ) Die Nebenordnung der Ethik, Oekonomik und eigentlichen Politik, als<br />
Theile der umfassenden politischen Wissenschaft, findet sich auch bei OAZZALI<br />
(Wage p. 60) und ABR. IBN DAÜD (Em. ram. III, p. 98). Es ist die Eintheilung<br />
der späteren Peripatetiker und Neuplatoniker (ZELLER, Philosophie d. Griech. III 2 ,<br />
S. 123); die Aristotelische s. oben A. 3.<br />
6 ) Diese vierte Disciplin scheint M. von ALFARABI entlehnt zu haben. Derselbe<br />
unterscheidet (Princip. S. 32) drei Stufen vollkommner Genossenschaften ( 1 (םיצוביק<br />
a) die grösste und vollkommenste, die aus mehreren Nationen bestehe (bei M.<br />
תומואה וא); b) die mittlere, die aus Einer Nation bestehe (M. הלודגה המואה)»<br />
c) die kleinste, das Land (M. הנידמה) • Die noch geringeren Umfanges sind,<br />
wie Städte, Landestheile und dergl., seien unvollkommen. So ALFARABI. —<br />
Umgekehrt hatte ARISTOTELES eine Stadt und deren Bezirk für den vollkommensten<br />
Staat, jeden Umfang aber, der die Uebersichtlichkeit und gegenseitige persönliche<br />
Bekanntschaft ausschliesse, für einen Mangel erklärt (Pol. VII, 4. 5). ALFARABI<br />
erkennt diesen Mangel auch, lässt ihn aber als solchen nur im ochlokratischen<br />
Staate gelten (Princip. S. 58), während er dem weisen Monarchen zutraut, die<br />
vollständige Einigung eines grossen Reiches zu bewirken (das. S. 44). — Vergl.<br />
oben S. 8, A. 1.<br />
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