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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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16<br />

der Religiösen, die er uns vorführt 1 ), entsprechen den drei Arten von Euthaltsamen<br />

bei BACHJA 2 ), ohne freilich mit denselben ganz zusammenzufallen.<br />

Während aber BACHJA die äusserste Stufe der Askese, das<br />

Einsiedlerleben, nur in beschränkter Weise gutheisst 3 ) und in dieser<br />

Beziehung die Lebensweise der Prophetenschüler nur als historische Erscheinung<br />

anführt 4 ), billigt ABRAHAM B. CHIJA die ehelose Lebensweise,<br />

trotz des biblischen Ausspruchs (1. Mos. 1, 28), der als erstes Gebot<br />

in der Reihe der Israelitischen Gesetze gezählt wird, und führt als<br />

Muster dafür die Mehrzahl der Propheten an, welche, wie er aus dem<br />

Stillschweigen der Bibel über ihr Familienleben folgert, unvermählt und<br />

kinderlos gelebt hätten 5 ). — Auch den Gedanken BACHJA's, dass die<br />

je höhere Stufe der Askese ein geringeres Masz von gesetzlichen Vor-<br />

Schriften erforderlich mache 8 ), führt A. B. CHIJA — in etwas veränderter<br />

Weise — aus 7 ). Zeigt sich hierbei schon, dass ABRAHAM B. CHIJA,<br />

trotz der Verwandtschaft der Richtung, sich BACHJA gegenüber seine<br />

Selbständigkeit gewahrt hat, so finden wir ihn in entschiedenem Gegensatze<br />

mit demselben in Betreif der freiwilligen Fasten, die B., wie wir<br />

gesehen haben 8 ), empfiehlt, A. B. CH. aber verwirft 9 ) und darin gerade<br />

mit MAIMONI<strong>DES</strong> übereinstimmt 10 ). Und diese Uebereinstimmung gewinnt<br />

an Bedeutung, wenn man hinzunimmt, dass A. b. Ch. hierbei<br />

denselben Midraseh in Betreff derselben Bibelstelle 11 ) schon anführt,<br />

wie später M. in gleichem Zusammenhange. Hiermit ist freilich noch<br />

nicht ausgeschlossen, dass beide zufällig dieselbe nicht gerade unbekannte<br />

Auslegung benutzt haben; doch hat die Annahme mindestens<br />

Nichts gegen sich, dass Maimonides diese wie andere Schriften des ihm<br />

vortheilhaft bekannten Autors 12 ) gelesen hat. Vielleicht fand er in<br />

ihr die Anregung zum sechsten Abschnitt seiner Einleitung zu Abot<br />

über das Verhältniss der Neigung zur Tugend, wenn auch freilich<br />

ף Hegj. han. fol. 35.<br />

2 ) HPfl. IX, 3 S. 406—408.<br />

3<br />

) Das. IX, 5 S. 421 ob. ") Das. IX, 6 S. 422.<br />

6<br />

) Hegj. han. fol. 37 a.<br />

6<br />

) HPfl. IX, 7 Anf. ') H. han. 37b-38 u. 43 a,<br />

8<br />

) Oben S. 13, A. 6. ") H. h. 16 a.<br />

10<br />

) Perak. IV; Deot III, 1.<br />

״<br />

) Nedar. 10 a in Bezug auf 4) שפנה לע אטח רשאמ וילע רפכו Mos. 6, 11).<br />

12<br />

) Sendschreiben nach Jemen, übers, v. Sam. Tibbon ed. Holub p. 43: ךמ^ רבכו<br />

םולדנא ירעב וניליכשממ דחא oder, wie Nackum aus Magreb übersetzt: רמע רבכו<br />

דרפסב םידדוחמה ןמ דחא• Vgl• FREIMANN, Einl. S. IV, A. 4. RAPPOPORT das. S. XXII<br />

fügt eine Stelle aus dem Mischnah-Commentar zu Arach. II, 2 hinzu.

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