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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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130<br />

zum Vortrage bestellt werden, widerstreiten sie der Aufgabe des «beiligen<br />

Volkes»; diese besteht in sittlicher Veredelung und wird durch<br />

Erregung entgegenwirkender Seelenkräfte, durch Tändelei und Eitelkeit<br />

gehindert 1 ). Die Keuschheit müsse im Worte, dieser Grottesgabe,<br />

sich ebenfalls kundthun 2 ). — Zum verbotenen Sprechen, sagt M. 8 ),<br />

gehören besonders die üble Nachrede (ערה ןושל) d. h. Herabsetzung<br />

des Nebenmenschen, auch wenn nur die Wahrheit ihm nachgesagt<br />

werde ; sie sei nicht minder schlimm, wenn sie in argloser Form sich<br />

4<br />

verberge ( ( ע ר ה ןושל קבא).<br />

IV. Die Walil des Lebeiisberufes ist nur dann des Menschen<br />

würdig, wenn ein nützliches Gewerbe oder das Studium und<br />

am besten beide in richtigem Verhältniss vereinigt zum Ausgangspunkte<br />

dienen. Hazardspielern wird mit Recht kein Vertrauen<br />

geschenkt, da sie eine für die menschliche Gesellschaft (mindestens)<br />

nutzlose Beschäftigung haben 5 ). Dagegen sind beiläufige spielende Beschäftigungen<br />

nicht unbedingt zu verwerfen; denn sie können auch<br />

für ernste Zwecke nützlich und werthvoll sein c ).<br />

V. Zum Adel der Seele rechnet M. ferner die Abneigung gegen<br />

die Annahme von Geschenken 7 ), worin ihm Bibel 8 ) und Halachah 9 )<br />

bereits vorangegangen.<br />

VI. Die Würde des Menschen zeigt sich ferner än seinem Muthe.<br />

Die natürliche Anlage dazu ist die Beherztheit d. h. das Vermögen<br />

der Abwehr, dem Schädlichen gegenüber. Schon im Kindesalter sind<br />

verschiedene Grade dieses Vermögens sichtbar. Es wird durch begünstigende<br />

Anschauungen und durch Uebung gestärkt, durch hinder-<br />

1<br />

J Vgl. H. Iss. Uah XXII, 21 und Mor. III, 8.<br />

2 s<br />

) Mor. daselbst. ) Zu Ab. I, 17.<br />

4<br />

) Vgl. zu Negaim XII, 5; Deot VII, 2—6; die schöne Stelle H. Tum. Zaraat<br />

XVI, 10.<br />

6<br />

) Zu Mischn. Sank. III, 3. — Schärfer noch spricht sich ABIST. (NE. IV, 3)<br />

über den -/.upeux^ç (= איבוקב קחשט) aus -<br />

6<br />

) Mor. III, 25; s. ob. S. 109, A. 1 und S. 124, A. 6. — Vgl. über das Spiel<br />

(TTAISTÁ) ABIST. NE. X, 6 und Pol. VIII, 3.<br />

') S. Sech, umattanah XII, 17. 8 ) Spr. 15, 27.<br />

־ ) Peah VIII, 9 über Annahme von Unterstützungen bei nicht dringender<br />

Bedürftigkeit; über Verzichtleistung darauf auch im Falle des Bedürfnisses (s.<br />

hierzu die Abweichung im palästinischen Talmud und die Unterscheidung bei<br />

dem Mischnah-Erklärer SCHIMSCHON VON SENS); M., H. Main, anijim X, 19.

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