24.11.2012 Aufrufe

ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

77<br />

läuterung bedarf, wird, wie früher schon bemerkt worden, bei M. im<br />

Zusammenhange seiner nun folgenden ethischen Auseinandersetzung<br />

hinzugefügt.<br />

Die Aufgabe der Ethik ist nach M. eine Veredelung des sittlichen<br />

Lebenswandels 1 ). Die Ethik ist ihm hiernach eine Seelenheilkunde,<br />

sie lehrt das richtige Heilverfahren im Bereiche des Sitt-<br />

liehen, ihre Aufgabe ist die Herstellung vollendeter Tugend.<br />

Dies ist denn auch der Inhalt der hierhergehörigen drei Abschnitte 2 )<br />

der Einleitung zu Abot.<br />

A. Die Ethik als Seelenlieilkuiide im Allgemeinen 3 ).<br />

Schon die Alten, sagt M., haben es ausgesprochen, es gebe eine<br />

Gesundheit und Krankheit für die Seele wie für den Körper 4 ). Die<br />

Gesundheit der Seele besteht in einem Zustande, aus welchem alles<br />

Gute, alle edlen Handlungen hervorgehen, die Krankheit in einem Zu-<br />

stände von entgegengesetzter Wirkung 5 ).<br />

Wie nun die körperlich Kranken in den Empfindungen ihrer Sinne<br />

wie in den Vorstellungen ihrer Einbildungskraft bis zu völliger Ver-<br />

kehrtheit irre gehen 6 ) und hiernach von krankhaften Gelüsten der<br />

sonderbarsten Art gepeinigt werden 7 ) : so verwechseln auch die an<br />

der Seele Erkrankten das Gute und das Böse, und suchen ihre Lust<br />

gerade in Uebertreibungen, die in Wahrheit verderblich sind 8 ), von<br />

ihnen aber für das Beste gehalten werden 9 ). Wie die am Körper<br />

ף S. 12, 2; 15, 4; 37, 5; 47, 1. ») Abschn. III. IV und VI.<br />

Abschnitt III der Einleitung zu Abot, welchem wir hier folgen, hat die<br />

Ueberschrift: «Von den Krankheiten der Seele», Tibbon nach Cod. 73: יילחב<br />

שפנה• — Eine kürzere Fassung des Inhaltes giebt M. in Deot II, 1.<br />

4 ) Die auf dieser Auffassung beruhende Aeusserung des ARISTOTELES S. oben<br />

S. 47, A. 3. Ueber ältere Andeutungen und spätere Ausführungen s. weiter<br />

unten. 6) Vgl. 25 •השמ יקרפ fol. 53a oder Kobez II, 20b Anf.: עודיה ןמ ׳השמ רמא<br />

יוגו ילוחו תואירב שפנל שיש םיפוםוליפה רמאמ-<br />

6 ) Tibbon nach Cod. 73: . •תואונ יתלב תרוצב<br />

י) Ders. nach Cod. 73, s. N. u. Ar.: םיצופעה םירבדהו םחפהו רפעה תליכאכ<br />

דאמ םיצומחהו•<br />

8 ) Ders. nach den alten Ausgg: םה רשא תוגלפהל םלועל הואתי ערה םדאהו<br />

(Cod. 73: תוגלפה) תוער תמאב<br />

9 ) M. führt dafür am Schlüsse des Abschnittes als biblischen Beleg die<br />

Stelle Spr. 4, 19 an; in Deot II, 1 : Jes. 5, 20 u. Spr. 2, 13. Jedoch erinnern die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!