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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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76<br />

unabhängig bestehen neben einander die Allwissenheit Gottes und die<br />

Willensfreiheit des Menschen 1 ). —<br />

Das Ergebniss also ist, schliesst M., dass die menschlichen Hand-<br />

lungen Ausfluss des freien Willens im Menschen sind, und so sind<br />

Gebot, Unterweisung, Vorkehrungen jeder Art wie Lohn und Strafe<br />

in ihrer Berechtigung nicht anzuzweifeln.<br />

Zweiter Abschnitt.<br />

Die Aufgabe der Ethik und das Ziel des sittlichen Lebens.<br />

Nach Feststellung der Begriffe und der realen Grundlage der<br />

Ethik wenden wir uns nun der von M. im Zusammenhange darge-<br />

stellten Lehre von der Tugend und vom höchsten Gute zu, indem wir<br />

den bezüglichen Abschnitten der Einleitung zu Abot folgen und nur des<br />

bessern Zusammenhanges wegen den Inhalt des sechsten Abschnittes<br />

als Abschluss der Tugendlehre vor dem des fünften behandeln. Die er-<br />

forderlichen Ergänzungen und die Abweichungen der späteren Schriften<br />

sollen am Orte jedesmal zur Sprache kommen oder doch angedeutet<br />

werden.<br />

M. bespricht die Aufgabe der Ethik, indem er die Tu gen dl ehre<br />

im Allgemeinen und Besondern auseinandersetzt, und giebt das Ziel<br />

des sittlichen Lebens unter dem Gesichtspunkte des höchsten Gutes,<br />

das er im Anschluss an ARISTOTELES und dessen Anhänger unter den<br />

arabischen Philosophen, wie wir noch sehen werden, näher als Glück-<br />

Seligkeit oder wahre Glückseligkeit bezeichnet. In zwei Kapitel werden<br />

also die hierher gehörigen Lehren der Maimonidischen allgemeinen<br />

Ethik am besten zusammengefasst : in die Tugendlehre und in die<br />

Lehre vom höchsten Gut.<br />

Erstes Capitel.<br />

Die Tug-endlehre des Maimonides.<br />

Den allgemeinen Begriff der Tugend nach M. haben wir bereits<br />

im ersten Abschnitte s ) angegeben ; was an demselben noch der Er-<br />

*) Nach M. zu Abot III, 15 hat R. AKIBA mit dem Ausspruche יופצ לכ;—ן<br />

הנותנ תושרהו die göttliche Allwissenheit und die menschliche Willensfreiheit!<br />

durch die einfache Zusammenstellung eben als wohl vereinbar bezeichnen wollen.<br />

2 ) S. 3G und S. 56 ff.

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