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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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79<br />

B. Das richtige Heilverfahren im Bereiche<br />

des Sittlichen 1 ).<br />

I. MAIMONI<strong>DES</strong> leitet die Untersuchung über das ethische Heil-<br />

verfahren mit einer uähern Erklärung des früher 2 ) schon angegebenen<br />

Begriffes der sittlichen Tugend ein.<br />

1. Handlungen, sagt M. in Uebereinstimmung mit ARISTO-<br />

TELES®), sind gut, wenn sie angemessen sind 4 ), indem sie in der<br />

Mitte zwischen zwei Extremen liegen 5 ), von denen das Eine<br />

ein Zuviel, das andere ein Zuwenig, beide jedoch scb 1 e cht sind.<br />

Tugeuden aber sind Zustände der Seele und Eigenschaften, in<br />

der Mitte befindlich zwischen zwei schlechten Zuständen, deren Einer<br />

eine Uebertreibung, der andere einen Mangel enthält 6 ). Aus<br />

diesen Zuständen ergeben sich die entsprechenden Handlungen'). So<br />

') Die Ueberschrift des hier zunächst benutzten vierten Abschnittes der<br />

Einleitung zu Abot lautet: «Von der Heilung der Seelenkrankheiten,» Tibbon<br />

in der älteren u. richtigen LA.: עפנה יילח תאופרכ• Zur Vergleichung und Ergänzung<br />

des Inhalts dienen die entsprechenden Stücke Deot I, 1—7; II, 2—3. 7;<br />

III, 1.<br />

ף S. 36 u. S. 56 ff. ף NE. II, 2. 5—8.<br />

4 ) Dem Aristotelischen îaov entsprechend, d. h. was weder zu viel noch zu<br />

wenig ist (NE. II, 5 u. sonst). Die ethische Bedeutung dieses Wortes streift bei<br />

A. öfters und am deutlichsten in NE. V an die Bedeutung «gebührend,» «ge-<br />

recht,» wie denn in der That 31xaa׳rr]s faos, ávíjp îooç auch sonst vorkommt, und<br />

faoç *al ôixaioç eine sehr geläufige Zusammenstellung ist; vgl. schon bei HOMER<br />

II. 12, 423 und sonst: itepl far);. — S. auch die Erklärung von םיקידצ םיטפשמו םיקח<br />

5). Mos. 4, 8) in Mor. II, 39.<br />

6 ) Das bei ARISTOTELES entsprechende pioov wird in seiner ethischen Bedeutung<br />

natürlich nicht nur quantitativ gedacht, sondern eben in Rücksicht auf<br />

Zeit, Ort und Umstände, wie A. NE. II, 2; III, 10. 13. 14; IV, 2 und ebenso M. in<br />

seinen Beispielen hier und in Deot I, 4; II, 2 zeigt. So fällt NE. III, 13. 14 die<br />

Pflicht- und Gesetzmässigkeit deutlich unter den Gesichtspunkt der |j.eoót:•ף?.<br />

III, 14 sagt A., der Massige habe keine Freude an unerlaubten Genüssen (oîç JAY)<br />

EEL), an Genüssen zur Unzeit (C!TE P/RJ SEI) «und überhaupt an Nichts der Art.»<br />

Es folge der Massige eben dem óp•lös ?.

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