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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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58<br />

z. B. Massigkeit 1 ), Freigebigkeit, Rechtschaffenbeit, Sanftmuth 2 ), Bescheidenheit<br />

3 ) Genügsamkeit 4 ), Tapferkeit 5 ) und andere. Die Fehler<br />

(Laster) in diesem Gebiete bestehen in einem Zuwenig oder Zuviel. —<br />

Anders ist es im Bereiche des Ernährungsvermögens und der<br />

Einbildungskraft. Da sprechen wir wohl von einer guten und<br />

schlechten Verdauung, von richtiger und falscher Vorstellung, nicht<br />

aber von Tugend und Laster.<br />

Es liegt uns nunmehr ob, den Begriff des sittlichen Handein<br />

s nach M. näher zu bestimmen. Es stehen uns zu diesem Behufe<br />

zerstreute Aeusserungen und zusammenhängende Darstellungen<br />

desselben zur Verfügung.<br />

Fünftes Capitel.<br />

Begriff des sittlichen Handelns.<br />

Gut und Böse bilden, wie wir gesehen haben 6 ), den Gesichtspunkt<br />

aller ethischen Feststellung und Beurtheilung; sittlich wird<br />

im Guten und Bösen, dem Gegenstande der Ethik, bestehen, hier also zutrifft,<br />

was M. vom Denkvermögen und am Schlüsse des Abschnittes von der Verdauung<br />

und Einbildungskraft sagt. Wohl aber geben die Sinne der öpeijis den Gegenstand<br />

und sind sie insofern in deren Dienst bei der Entwickelung der Tugenden.<br />

Das Letztere hätte M. nun freilich auch vom Denkvermögen wie von der Einbildungskraft<br />

(dem Vorstellungsvermögen) sagen können, und er sagt es auch<br />

Mor. II, 4; hier aber wollte er nur die sittliche Bedeutung des Empfindungs-<br />

Vermögens einschränken, nachdem er demselben hinsichtlich der sittlichen Handlungen<br />

einen gleichen Rang mit dem Begehrungsvermögen eingeräumt hatte.<br />

י) אטח תארי רמולכ hei Tibb. ist Zusatz.<br />

2 ) סלחלא. was Tibb. selbst in Perak. IV durch תונלכט wiedergiebt. AKIST.<br />

NE. I, 13 führt drei der hier genannten ethischen Tugenden als Beispiele an : Freigebigkeit<br />

(ö-euSepiÓTr!;), Mässigkeit (aiucppoa'jvTj) und Sanftmuth (durch das Beispiel des<br />

Sanftmüthigen, 7rpâoç). M. hält sich hier aber nicht ängstlich an die daselbst<br />

vorkommenden Beispiele des A., sondern folgt auch eigner Eingebung und anderweitigen<br />

Reminiscenzen, wie ihm denn hier offenbar auch NE. VI, 3 ff. für die<br />

dianoëtischen und II, 7 für die ethischen Tugenden vorschwebte.<br />

י) עצאות^. TON TIBBON selbst in Perak. IV mit הונע übersetzt. Das hier gebrauchte<br />

תולפש ist um so weniger richtig, als חורה תולפש hei T. in Perak. IV<br />

ein Zuwenig, also keine Tugend ist; denn das hierbei berechtigte Uebermasz<br />

(Deot I, 5; II, 3) kommt an unserer Stelle nicht in Betracht.<br />

4<br />

) וקלחב<br />

Zusatz.<br />

חמשה רישע והזיא םרסאב תורישע םימכח וארקש אוהו hei TIBBON ist<br />

5 Q nur<br />

) Das hier folgende הנומאהו (I neuern Ausg. fehlerhaft הנומאה) hei TIBBON.׳<br />

6 ) Oben S. 36 und 52 f.

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