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ETHIK DES MAIMONIDES - Rachel

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werden. Diese Gruppirung erweist sieh jedoch als werthlos und ineist<br />

erzwungen. Neben manchen Berührungen mit der Ethik des Maimonides,<br />

sei es in einstimmiger oder in widersprechender Weise, ist besonders<br />

das Ibn Gebirol wohlbekannte und wiederholentlich geltend<br />

gemachte ethische Mittelmasz des Aristoteles hervorzuheben. Aber<br />

Ibn Gebirol spricht davon doch nur gelegentlich. Es ist ihm nicht aus<br />

Aristoteles selbst bekannt und gilt ihm darum nicht als durchgängiger<br />

Maszstab sittlicher Tugend. So setzt er denn auch jeder Tugend nicht<br />

zwei Extreme, sondern nur ein einzelnes Laster gegenüber, welches<br />

dann mit derselben eines von den zehn Paaren bildet, die er im Ganzen<br />

aufstellt, um sodann Ort und Masz für deren richtige Anwendung und<br />

eine beschränkte Berechtigung'sogar der im Allgemeinen als Laster<br />

bezeichneten Eigenschaften im Besondern nachzuweisen.<br />

Dass Maimonides diese ethische Hauptarbeit seines, über ein Jahrhundert<br />

älteren und anderweitig berühmten Vorgängers gekannt habe,<br />

ist wohl anzunehmen, wenn auch ein bestimmter Nachweis dafür bei<br />

Maimonides nicht gefunden wird. Vielleicht hat Maimonides unter<br />

ihrem Einflüsse die Aufgabe der Ethik als «Veredelung des Charakters»<br />

2 ) bezeichnet. —• Möglich ist auch die Benutzung der Perlenlese<br />

in einem einzelnen Falle, auf welchen wir an seinem Orte zu sprechen<br />

kommen werden.<br />

III. BACHJA BEN JOSEPH ist der älteste jüdische Schriftsteller,<br />

von dem eine ausführliche Bearbeitung der Ethik auf uns gekommen<br />

ist. Er fasst dieselbe wesentlich als Pflichtenlehre auf, indem er<br />

zugleich das Moment der Gesinnung, dem unter seinen Zeitgenossen<br />

herrschenden Uebergewicht der äussern religiösen Praxis gegenüber,<br />

zur Geltung zu bringen versucht. Die äusseren Verpflichtungen zufolge<br />

des schriftlichen Gesetzes und der mündlichen Ueberlieferung<br />

(םירבאה תובוח) will er in ihrer Geltung nicht antasten, aber neben und<br />

') IV, 1 beim Zorn (wozu JEL Veot I, 4 eine interessante Parallele bildet);<br />

V, 1 bei der Freigebigkeit; V, 2 beim Geiz; V, 3 über Tapferkeit (wo die Worte<br />

הרשיהו הבוטה ךרדה לע הב גהנתיו an die Ausdrücke ורכוט ךרד und הרשיה ךררה in<br />

H. Beot I, 3. 4 sowie an םירשיהו םיבוטה םיברדה íp -2• 5. ß 60 טט

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