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Revolution in Nordafrika? - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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<strong>Revolution</strong> <strong>in</strong> <strong>Nordafrika</strong>?<br />

Der Libyen-Krieg zeigt e<strong>in</strong>erseits, dass der Krieg als Mittel der Politik der westlichen<br />

Mächte noch weiter veralltäglicht wurde und etliche der Mächte immer frivoler und<br />

ausverschämter zum Mittel des Krieges greifen, um Interessen gegenüber Dritten<br />

bzw. Schwächeren durchzusetzen. Der altmodische Begriff „imperialistischer Raubkrieg“<br />

trifft den Kern des aktuellen Geschehens. Die Institutionen der UNO und anderer<br />

<strong>in</strong>ternationaler Organisationen s<strong>in</strong>d derzeit nicht h<strong>in</strong>reichend ausgestattet, um<br />

dem wirksam entgegen zu treten. Die tendenzielle Schwächung der Positionen der<br />

USA <strong>in</strong> der <strong>in</strong>ternationalen Politik führt nicht unmittelbar zu e<strong>in</strong>er Stärkung der<br />

Chancen zum Frieden, sondern zu weiterer Unsicherheit und Kriegen. Dabei gilt,<br />

dass kle<strong>in</strong>ere Mächte, wie Frankreich und Großbritannien wieder kriegsführend<br />

agieren, aber auch, dass andere, etwa Russland – wie M<strong>in</strong>isterpräsident Put<strong>in</strong> betonte<br />

– aus diesem Krieg die Schlussfolgerung ziehen, nun auch selbst noch weiter<br />

aufzurüsten, um gegen e<strong>in</strong>en militärischen Angriff langfristig gewappnet zu se<strong>in</strong>.<br />

Das heißt, jeder dieser Kriege befeuert, über se<strong>in</strong>e unmittelbaren verheerenden Wirkungen<br />

h<strong>in</strong>aus, weltweit das Wettrüsten.<br />

Andererseits zeigt das <strong>in</strong>ternationale Echo auf den Krieg, dass die Stimmung – global<br />

wie <strong>in</strong> den verschiedenen Ländern, der Öffentlichkeiten wie e<strong>in</strong>er Vielzahl von<br />

Regierungen – bei aller Verurteilung der ursprünglichen und auslösenden Aktionen<br />

des Gaddafi-Regimes Krieg als Mittel der „Krisenbewältigung“ nicht zu akzeptieren<br />

bereit ist. Jetzt setzt sich etwas fort, das am Vorabend des Irak-Krieges und bei der<br />

breiten Ablehnung dieses wie des Afghanistan-Krieges bereits sichtbar wurde: Die<br />

Schwierigkeiten der Kriegstreiber, Kriege e<strong>in</strong>zufädeln, anzuzetteln, der eigenen Bevölkerung<br />

propagandistisch zu verkaufen und sie dann militärisch „durchzuziehen“,<br />

werden immer größer. Insofern wachsen mit der sich verstärkenden Tendenz zum<br />

Krieg auch die Gegenkräfte. Es gilt, die Probleme der Welt von heute auf friedlichem<br />

Wege zu lösen. E<strong>in</strong>e andere Lösung gibt es nicht.<br />

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