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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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diese Kontaktmöglichkeiten „von oben“ sehr eingeschränkt, waren doch alleVerbindungen in jegliches Ausl<strong>an</strong>d nur offiziell über das Direktorat für InternationaleBeziehungen zu führen, insbeson<strong>der</strong>e also auch sämtlicher Schriftverkehr.Dennoch gab es eine Anzahl von Hochschullehrern, die sich über dieseBestimmungen hinwegsetzten, insbeson<strong>der</strong>e d<strong>an</strong>n, wenn sie sich eines hinreichendenBek<strong>an</strong>ntheitsgrades in internationalen Fachkreisen bewusst waren.Dabei wurde auch riskiert, die Korrespondenz über die öffentliche Post zuführen, <strong>und</strong> m<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n davon ausgehen, dass dies bemerkt <strong>und</strong> vielfach auchhingenommen wurde. Durch die Wende eröffneten sich d<strong>an</strong>n weit größere <strong>und</strong>uneingeschränkte Möglichkeiten. Aber nicht zutreffend wäre die <strong>an</strong>geklungeneMeinung, dass den ostdeutschen Hochschullehrern Kontakte ins Ausl<strong>an</strong>d, speziellins westliche, nach 1990 erst hätten beigebracht werden müssen.Professor Reiner PommerinMir fällt doch noch eine Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Administration in Sachsen ein. HerrMinister, o<strong>der</strong> besser gesagt, Herr Kollege Meyer. Es ist übrigens schön, wennWissenschaftsminister auch Kollegen sind. Das sollte immer so sein, es ist abernicht überall so. Ich k<strong>an</strong>n mich <strong>an</strong> etwas erinnern, was damals schon eine Neuigkeit<strong>und</strong> eine Beson<strong>der</strong>heit für mich war. Ich hatte in <strong>der</strong> „Welt am Sonntag“bei dem ersten Referentenentwurf des Hochschulgesetzes geschrieben „Ohrfeigenfür sächsische Hochschullehrer“ <strong>und</strong> erhielt einen Anruf von MinisterMeyer, <strong>der</strong> sagte: “ Ich sehe, wir haben Differenzen. Sie haben Monita, wirsollten mal darüber sprechen.“ Da fragte ich: „w<strong>an</strong>n?“ Und er sagte: “HeuteAbend 21 Uhr, da habe ich nämlich Zeit“. Und da weiß ich, wie ich damals insMinisterium gefahren bin. Mit einer Liste, mit so f<strong>an</strong>d ich, guten Argumenten.Nicht alle waren so gut wie ich dachte, davon war ich aber leicht zu überzeugen.Aber ein o<strong>der</strong> zwei meiner Argumente boten Anregungen. Am Schluss desGespräches sagte <strong>der</strong> Minister: „Da muss ich mal drüber nachdenken, das scheintmir Sinn zu haben“. So etwas war mir in meinem g<strong>an</strong>zen Leben in keiner Wissenschaftsl<strong>an</strong>dschaftbisher passiert <strong>und</strong> ich befürchte, das wird nie mehr wie<strong>der</strong>passieren.Professor Günther L<strong>an</strong>dgrafIch möchte sagen, dass diese Ereignisse am Ende 89 <strong>und</strong> Anf<strong>an</strong>g 90 doch gezeigthaben, dass auch vieles erreicht werden konnte ohne Unterstützung von oben. Wirhaben ja diese g<strong>an</strong>zen <strong>Erneuerung</strong>en bis zur Wahl <strong>der</strong> Fakultäten, des Senates <strong>und</strong>so weiter von uns aus durchgeführt. Es mag vielleicht auch dar<strong>an</strong> liegen, dass dieVerhältnisse <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Dresden</strong> am schlimmsten waren <strong>und</strong> dass es dadurch ebenaufgebrochen ist. An den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Hochschulen war es vielleicht nicht g<strong>an</strong>z soschlimm <strong>und</strong> dort wurde ja die <strong>Erneuerung</strong> meist so geh<strong>an</strong>dhabt, dass sich dieRektoren o<strong>der</strong> die Dek<strong>an</strong>e das Vertrauen aussprechen ließen von irgendwelchenVersammlungen <strong>und</strong> d<strong>an</strong>n im Amt blieben während also hier durch Dinge, dieProfessor Jakobs ver<strong>an</strong>lasst hatte, es unbedingt notwendig war, einen neuen Rektor115

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