aufgezählt werden. Da dies in vor<strong>an</strong>geg<strong>an</strong>genen Vorträgen in modifizierter Weiseschon geschehen ist, werde es hier ausgelassen. Kurz:Die gewollten <strong>und</strong> die ungewollten Grenzen unserer Spielräume mussten ersterk<strong>an</strong>nt werden. Da mussten wir einiges lernen <strong>und</strong> kennenlernen! Es sei nur <strong>an</strong>die Berechnung <strong>und</strong> die Bedeutung von Currikularnormwerten erinnert, o<strong>der</strong>dass „M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> Bedarf“ tatsächlich „M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> (Haushalt)Stellen“ ist. O<strong>der</strong> dieFrage, wie sich Autonomie von Universitäten gestaltet, o<strong>der</strong> wie sich Vergleichbarkeit<strong>der</strong> Universitäten herstellen lässt, etwa um einen Hochschulwechsel zuermöglichen, <strong>der</strong> ein uns bisl<strong>an</strong>g unbek<strong>an</strong>ntes Vordiplom verl<strong>an</strong>gte.Vielfältige uneigennützige Hilfe wurde durch Fachkollegen von jenseits <strong>der</strong> Mauergeleistet. Gr<strong>und</strong>lage hierfür waren die Verbindungen zu ihnen, soweit es gelingenkonnte, solche vor dem Fall <strong>der</strong> Mauer herzustellen <strong>und</strong> es möglich gewesenist, sie d<strong>an</strong>ach auszubauen o<strong>der</strong> weiterzuvermitteln. Dem war das Endlich-Reisen-Können,das Endlich-Besuchen von Tagungen <strong>und</strong> Fachbereichen speziell inWestdeutschl<strong>an</strong>d sehr dienlich. Viele dieser Kollegen waren wesentlich in denverschiedenen staatlichen <strong>und</strong> akademischen Gremien tätig. Beson<strong>der</strong>s darf ichausnahmslos all die Fachkollegen erwähnen, die in den Berufungskommissionenmitwirkten. Schon die Kommission, die für unsere Fakultät über die verkürztenBerufungen Entscheidungen vorzuschlagen hatte 9) , hatte in dem Rektor <strong>der</strong> UniversitätKarlsruhe einen souveränen <strong>und</strong> verblüffend sachk<strong>und</strong>igen Vorsitzenden.Obwohl ich gar nicht am Tag <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> Berufungskommission,einem „heißen“ Sonnabend im Mai 1992, dabei gewesen bin, weiß ich es vonZeitzeugen. Weiter sind alle hiesigen <strong>und</strong> auswärtigen Nichtbeamten <strong>und</strong> Beamtenzu erwähnen, welche mit dem Aufbau <strong>der</strong> staatlichen Hochschulverwaltungenbeauflagt o<strong>der</strong> willig waren, sich diesem zu stellen. Dabei hatte sich, wieHerr Post weiß, sehr schnell meine Meinung gebildet: Die Wessis setzen sichzusammen aus eben solchen <strong>und</strong> jenen, die diesen Namen nicht verdienen <strong>und</strong>Letztere sind in <strong>der</strong> Mehrzahl. Ihnen sei auch <strong>an</strong> dieser Stelle D<strong>an</strong>k gesagt. Übrigens:Es ist auch neue Technik sehr för<strong>der</strong>lich gewesen – ich denke vor allem <strong>an</strong>unser erstes Faxgerät!Eine Gr<strong>und</strong>haltung <strong>der</strong> Herbst-89erUnser H<strong>an</strong>deln basierte auf den Zielen des Herbstes 89. Aber es konnte auch imHochschulwesen nur im Rahmen <strong>der</strong> Bedingungen o<strong>der</strong> Grenzen geh<strong>an</strong>delt werden,die durch den Einigungsvertrag verbindlich geworden waren. Die Freiräume,die sich uns öffneten, <strong>und</strong> die sich uns eröffnenden Gesetzlichkeiten, gelegentlich alsfremdbestimmt empf<strong>und</strong>en, mussten erst nach <strong>und</strong> nach zu vernünftigen <strong>und</strong> ak-9)Es ging um „wi<strong>der</strong>rufliche Beauftragungen mit <strong>der</strong> Wahrnehmung eines Professorenamtes neuen Rechts.“Später konnten im Rahmen <strong>der</strong> Anerkennung wissenschaftlicher Leistungen <strong>und</strong> RehabilitierungenBerufungen zum „apl. Professor als Professor neuen Rechts gleichgestellt“ erfolgen.78
zeptablen Regelungen ausgebaut werden. Insgesamt ein zweischneidiges Verfahren.Kaum hatten wir vielstimmig vorgeworfen bekommen, wir hätten uns viel zusehr dem SED-Regime <strong>an</strong>gepasst gehabt, schon hatten wir neues Anpassen zu üben<strong>und</strong> wurden gescholten, es nicht richtig zu können. Aber Anpassen unterliegt wohldoch einer mehrwertigen Logik.Die basisdemokratisch herbeigeführten freien Wahlen <strong>der</strong> Hochschulgremien, died<strong>an</strong>n über neue (ich sage mal kurz:) HRG-gerechte Hochschulgesetzlichkeiten freiabstimmten, zeitigten Verbindlichkeiten, die weiterem basisdemokratischem Mitwirkenden Boden entzogen. Bald, nachdem neue Fakultäts- <strong>und</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Ordnungenin Kraft gesetzt worden waren, erschienen sie uns wie festgeklopft <strong>und</strong> zu wenigRaum lassend. Im Nachhinein sahen wir, einerseits, wie die Befürchtung, denkbareSituationen könnten tatsächlich eintreten <strong>und</strong> vielleicht selbstsüchtig ausgenutztwerden, diese Enge erzeugt hatte (wozu es noch mehr zu sagen gäbe). An<strong>der</strong>erseitsist es natürlich so, dass zu einer freien Entscheidung – wie zu einer unfreien! – auch<strong>der</strong>en Folgen gehören.Die Gr<strong>und</strong>haltung unseres Tuns jedoch war: Eingedenk <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen nach Freiheit10) <strong>und</strong> Toler<strong>an</strong>z <strong>und</strong> zusammen mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung „Keine Gewalt!“ konnte esd<strong>an</strong>ach nicht darum gehen, Rache zu üben o<strong>der</strong> einer neuen Orthodoxie des Denkenszu verfallen. Allerdings war unabdingbar, die Strukturen des SED-Regimesunwirksam zu machen, die Inhaber <strong>der</strong> ehemaligen Macht zu entthronen, gegebenenfallsauch aus dem öffentlichen Dienst zu entfernen <strong>und</strong>, wenn ihre MachtausübungBenachteiligungen <strong>und</strong> Diffamierungen von Menschen zur Folge hatte, siedafür ver<strong>an</strong>twortlich zu machen. Es sind doch nicht die informellen Mitarbeiter <strong>der</strong>Stasi die eigentlichen Inhaber <strong>der</strong> SED-Macht gewesen! M<strong>an</strong> erinnere sich, dass Schuldirektoren,Rektoren <strong>und</strong> Sektionsdirektoren als „Einzelleiter“ eingesetzt waren, welcherParteisekretär ihnen auch „beigegeben“ wurde.Über das GutmachenIm März des Jahres 1990 rief <strong>der</strong> frisch gewählte Rektor <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Dresden</strong>, MagnifizenzGünther L<strong>an</strong>dgraf, die Fakultäten auf, Fälle von Benachteiligungen durch das SED-Regime zu benennen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Rehabilitierung in Angriff zu nehmen. Die erwähntenBerichte bei Dek<strong>an</strong>swahlen gehen insbeson<strong>der</strong>e auch darauf ein, wie die Fakultät durchRehabilitierungen zur Aufarbeitung <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit beigetragen hat.In <strong>der</strong> Abteilung Mathematik wurde dabei nicht nur <strong>an</strong> Wissenschaftler gedacht, denenaus welt<strong>an</strong>schaulichen, ideologischen, ka<strong>der</strong>politischen o<strong>der</strong> ähnlichen Gründen in <strong>der</strong>Verg<strong>an</strong>genheit eine Laufbahn als Wissenschaftler (schlechthin <strong>und</strong> speziell <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong>)versagt blieb. Auch g<strong>an</strong>ze Generationen von Studenten, die vor dem Herbst 89 die <strong>TU</strong>absolviert hatten, waren von <strong>der</strong>artigen Behin<strong>der</strong>ungen betroffen. Dass nichtkonfor-10)Eigentlich müsste ausgeführt werden: Freiheit wovon? Freiheit wofür?79
- Seite 1 und 2:
Zur personellen und strukturellenEr
- Seite 5 und 6:
Prof. Dr.-Ing. habil.Hans-Jürgen H
- Seite 9 und 10:
Universitäten und Hochschulen wirk
- Seite 11 und 12:
schung ansehnlich ist, sind die Uni
- Seite 13 und 14:
mus und ihrer Hochschullehrer durch
- Seite 15 und 16:
Abb. 1: Personalentwicklung 1990-19
- Seite 17 und 18:
vorhanden waren und neu, möglichst
- Seite 19 und 20:
menden Personenkreis muss sein Inte
- Seite 21 und 22:
Abb. 5: Entwicklung der Studentenza
- Seite 23 und 24:
Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr.-Ing.
- Seite 25 und 26:
itätische Wahl. Der wahlberechtigt
- Seite 27 und 28: torenkonferenz zusammenschließt. A
- Seite 29: können, wenn sie ein Diplom von de
- Seite 32 und 33: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.Pete
- Seite 34 und 35: verfügte zu jener Zeit zusätzlich
- Seite 36 und 37: nieurwissenschaftlichen Disziplinen
- Seite 38 und 39: gert, in einem Schreiben ankündigt
- Seite 40 und 41: Vorschlag auch dem SMWK übermittel
- Seite 42 und 43: Ganz besonders aber konzentrierte s
- Seite 44 und 45: um für wissenschaftlichen Geräteb
- Seite 46 und 47: die besonderen Umstände gewürdigt
- Seite 48 und 49: Wegen seiner Zuverlässigkeit ist X
- Seite 50 und 51: wurden. Hierbei waren die Besonderh
- Seite 52 und 53: Dr. paed.Hermann Neumerkel* 09. Sep
- Seite 54 und 55: hinreichend berücksichtigt worden
- Seite 56: tretbar, wenn der Staat zur Wiedere
- Seite 59 und 60: lickend vor allem zu Problemen der
- Seite 61 und 62: sich ausrechnen, was wir an einem T
- Seite 63 und 64: limitiert und wenn ich mich entsche
- Seite 65 und 66: die international anerkannt waren.
- Seite 67 und 68: dass ich zunächst ein Schreiben vo
- Seite 69 und 70: Professor Günther LandgrafGestatte
- Seite 71 und 72: Teilnehmer am SymposiumDr. Gerhard
- Seite 73 und 74: die Entwicklung in der Chemie und L
- Seite 75 und 76: gen, die diese an sich lebensfähig
- Seite 77: unbefristete Stelle eine nun befris
- Seite 81 und 82: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. E. h.Rolf
- Seite 83 und 84: Personelle und strukturelle Erneuer
- Seite 85 und 86: neu konzipiert werden. Es waren umf
- Seite 87 und 88: sen und Technologie bildeten sich 5
- Seite 89 und 90: Die aus den alten Bundesländern be
- Seite 91 und 92: Prof. Dr rer. nat. habil.Hans Joach
- Seite 93 und 94: nisatorischen Voraussetzungen für
- Seite 95 und 96: eine bis dahin nicht gekannte Disku
- Seite 97 und 98: Umwelt mit den Schwerpunkten Forstw
- Seite 99 und 100: Abt. Architektur und Landschaftsarc
- Seite 101 und 102: Stg. ArchitekturStg. Landschaftsarc
- Seite 103: Abb. 5-2: Strukturelle Änderungen
- Seite 106 und 107: Abb. 8: Stand der Besetzung von C 4
- Seite 108 und 109: Prof. Dr.-Ing. habil.Erwin Stoschek
- Seite 110 und 111: Die Personalkommission hat ab 13.11
- Seite 112 und 113: 112
- Seite 114 und 115: wenn ich es recht bedenke, waren es
- Seite 116 und 117: zu wählen. An den anderen Universi
- Seite 118 und 119: das ist gut so. Aber was bedeutet d
- Seite 120 und 121: träglichkeitsklausel nicht erfüll
- Seite 122 und 123: dig. Solange man am System festhäl
- Seite 124 und 125: eigentlich das neue, das haben sie
- Seite 126 und 127: eigentlich die Mehrheit der politis
- Seite 128 und 129:
und nicht das Diplom einer Fachhoch
- Seite 130 und 131:
Nachgereichte BeiträgeProf. Dr.-In
- Seite 132 und 133:
häufig vertreten waren - erst mit
- Seite 134 und 135:
Ich denke, dass man dabei von den E
- Seite 136 und 137:
der jedoch weiterhin in der Regel e
- Seite 138 und 139:
führten zur Erklärung der NICHTEI
- Seite 140 und 141:
DAS BESONDERE ANLIEGENEin besondere
- Seite 142 und 143:
en neuen Rechts, insbesondere für
- Seite 144 und 145:
Dr. jur.Heinz Dieter DegenStudium d
- Seite 146 und 147:
Der bedeutsame achte Abschnitt des
- Seite 148 und 149:
den zuständigen Minister für Bild
- Seite 150 und 151:
wie um Einstellungen in neuen Struk
- Seite 152 und 153:
schulgesetze zählen, sollte darauf
- Seite 154 und 155:
Mit dem SHG war der Zeitpunkt gekom
- Seite 156 und 157:
Anlage 1: Erlass vom 5.8.1992156
- Seite 158 und 159:
Anlage 2: Auszug aus „Verfahrensr
- Seite 160 und 161:
Anlage 4: Auszug aus dem Erlass des
- Seite 162:
Notizen