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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen wirken. Das Ansehen <strong>der</strong> Hochschulen in <strong>der</strong> DDRwar gesunken <strong>und</strong> hatte Schaden genommen. Unter <strong>der</strong> SED-Herrschaft waren sieauch zu ihrer ideologischen Bastion ausgebaut worden. Obwohl es auch während<strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> DDR in den Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen Dissenz <strong>und</strong> gelegentlichauch Opposition gegen den Staat o<strong>der</strong> bestimmte Auswüchse gegeben hatte, sowaren sie doch mehrheitlich als Institutionen nicht <strong>an</strong> <strong>der</strong> revolutionären Wendebeteiligt. M<strong>an</strong>chem im L<strong>an</strong>de erschienen sie sogar als die letzten Fluchtburgen desstürzenden Herrschaftssystems. Nicht wenige Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hochschulen f<strong>an</strong>dennun diese öffentliche Wahrnehmung ungerecht, denn auch in den Hochschulen gabes Kräfte, die auf Verän<strong>der</strong>ung drängten <strong>und</strong> es gab beginnenden W<strong>an</strong>del, freilich mitbeträchtlichen Unterschieden. Immerhin konnte die Technische Universität <strong>Dresden</strong>für sich in Anspruch nehmen, als erste Universität in <strong>der</strong> damals noch existierendenDDR ein Konzil wirklich gewählt zu haben, ein Konzil das seinerseits einenneuen Rektor <strong>und</strong> einen neuen Senat wählte. Wer auf diesen Beginn <strong>und</strong> die Zeitd<strong>an</strong>ach zurückblickt, <strong>der</strong> k<strong>an</strong>n erkennen, <strong>der</strong> weiß, dass <strong>der</strong> damals gewählte RektorProfessor L<strong>an</strong>dgraf <strong>und</strong> wichtige Mitglie<strong>der</strong> des neuen Senats eine maßgeblicheRolle bei <strong>der</strong> <strong>Erneuerung</strong> spielten. Ich denke dabei <strong>an</strong> den heutigen Rektor ProfessorMehlhorn als einen <strong>der</strong> damaligen Repräsent<strong>an</strong>ten des akademischen Mittelbaus.In jener Zeit dagegen war das Bild alles <strong>an</strong><strong>der</strong>e als klar, noch waren innerhalb <strong>der</strong>Universität die Kräfte <strong>der</strong> Beharrung o<strong>der</strong> des nur oberflächlichen Wechsels sehreinflussreich. Und außerhalb <strong>der</strong> Universität dauerte es wie immer bei solchenProzessen <strong>der</strong> öffentlichen Wahrnehmung wie<strong>der</strong>um eine längere Zeit, bis <strong>der</strong> <strong>Erneuerung</strong>swille<strong>und</strong> die <strong>Erneuerung</strong>sleistung <strong>der</strong> Hochschulen bei <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong>Bürger Anerkennung f<strong>an</strong>d. Vor reichlich zehn Jahren wurde für viele sogar dieimmer noch beträchtliche wissenschaftliche Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Hochschulenin Lehre <strong>und</strong> Forschung durch die jahrzehntel<strong>an</strong>ge politische <strong>und</strong> ideologischeIn<strong>an</strong>spruchnahme überdeckt. In einer solchen Situation war nun wie<strong>der</strong>um für dieHochschulen die Versuchung beson<strong>der</strong>s groß, das Hauptaugenmerk <strong>der</strong> Öffentlichkeitauf die stärker instrumentalisierbaren Geistes- <strong>und</strong> Gesellschaftswissenschaftenzu lenken <strong>und</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits die Ingenieur- <strong>und</strong> Naturwissenschaften insgesamtals unkorrumpierbar <strong>und</strong> un<strong>an</strong>getastet hinzustellen. Das wäre <strong>der</strong> Wahrheitnicht gerecht geworden. Daher finde ich es wichtig, dass das heutige Forum geradediesen Aspekt mehr beleuchten wird.Vor r<strong>und</strong> zehn Jahren, meine Damen <strong>und</strong> Herren, hat <strong>der</strong> sächsische L<strong>an</strong>dtag,gestützt auf den Willen <strong>der</strong> Mehrheit im L<strong>an</strong>de <strong>und</strong> unterstützt von den Kräften <strong>der</strong><strong>Erneuerung</strong> in den Hochschulen selbst, ein Gesetz geschaffen, das einen wirklichenNeu<strong>an</strong>f<strong>an</strong>g ermöglichte, ohne das Wertvolle <strong>und</strong> Bewahrenswerte zu missachten.Das Hochschulerneuerungsgesetz Sachsens 1) trennte im Gegensatz zu allen <strong>an</strong>de-1)Sächsisches Hochschulerneuerungsgesetz – SHEG – vom 25. Juli 19919

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