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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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hinreichend berücksichtigt worden sind. <strong>Zur</strong> Kündigungsproblematik hatten wiruns 1992 mehrfach mit Informationsblättern <strong>an</strong> die Universitätsöffentlichkeit <strong>und</strong>insbeson<strong>der</strong>e <strong>an</strong> die Auswahlkommissionen gew<strong>an</strong>dt. Ich zitiere daraus: „Unübersehbarzeichnet sich die Gefahr ab, dass bei den zu erwartenden Massenentlassungeninfolge von Unklarheiten über die Rechtslage <strong>und</strong> durch Nichtbeherrschen desorg<strong>an</strong>isatorischen Ablaufs beim Personalabbau die Maßstäbe sozialer Verträglichkeitnicht gewahrt werden.“ Und weiter: „Es ist nicht Sache des Personalrats, fürdie Dienststelle Kündigungen vorzubereiten. Der Personalrat k<strong>an</strong>n Kündigungennicht verhin<strong>der</strong>n. Er ist vor allem bestrebt, für eine vollständige Durchschaubarkeit<strong>der</strong> Prozesse zu sorgen. Nur wenn je<strong>der</strong> Beschäftigte darüber informiert ist, wiedie Personalauswahl bei Stellenbesetzung bzw. Kündigung erfolgt, k<strong>an</strong>n er seineRechte <strong>an</strong>gemessen wahrnehmen.“ Was Sie soeben hörten, hatte seinen Ursprungin <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit zweier Rechtsvorschriften. Das Sächsische Hochschulstrukturgesetzstellte für die Stellenbesetzung ausschließlich auf betrieblicheBel<strong>an</strong>ge ab. Das Kündigungsschutzgesetz verl<strong>an</strong>gt aber Interessenausgleich zwischensozialen <strong>und</strong> betrieblichen Bel<strong>an</strong>gen, wobei den sozialen Bel<strong>an</strong>gen Prioritätzukam <strong>und</strong> nur in begründeten Einzelfällen dringende betriebliche Erfor<strong>der</strong>nissebestimmend sein konnten. Dass For<strong>der</strong>ungen des Kündigungsschutzgesetzes in denAuswahlprozess zur Stellenbesetzung hineinwirken konnten, ergab sich daraus,dass beide Vorgänge inein<strong>an</strong><strong>der</strong> verschränkt waren, also gleichsam zwei Seiten ein<strong>und</strong> <strong>der</strong>selben Medaille darstellten.Zum Zwecke des Vergleichs <strong>der</strong> sozialen Schutzwürdigkeit von Beschäftigtenmussten die vorgeschriebenen Kriterien Lebensalter, Dauer <strong>der</strong> Betriebszugehörigkeit<strong>und</strong> Unterhaltsverpflichtung her<strong>an</strong>gezogen werden, aber auch weitere sozialrelev<strong>an</strong>te Beson<strong>der</strong>heiten sowie natürlich gesetzliche Kündigungshin<strong>der</strong>nisse.Damit dieser Vorg<strong>an</strong>g beherrschbar wurde, mussten alle für eine Stelle, meist aberfür eine Gruppe gleichartiger Stellen geeigneten Personen zu einer Vergleichsgruppezusammengefasst werden. Was hier so lapidar klingt, war eine überaus aufwendigeProzedur, auf die ich hier nicht weiter eingehen k<strong>an</strong>n. Nur dies sei gesagt: dieGruppe musste möglichst groß sein, damit bei schwierigen Fällen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Zuordnungenmit weniger gravierenden sozialen Folgen möglich waren. Das Definierenvon Vergleichsgruppen durch die Dienststelle war die eigentliche Gr<strong>und</strong>lage dafür,dass <strong>der</strong> Personalrat seiner Aufgabe überhaupt nachkommen konnte. Er hatte beijedem Kündigungs<strong>an</strong>trag die Reihung nach sozialer Schutzwürdigkeit innerhalb <strong>der</strong>gesamten Vergleichsgruppe nachzuvollziehen. Wenn er Einwendungen vorzubringenhatte, konnte die vorgesehene Kündigung meist nur verzögert werden. Undwenn sie tatsächlich verhin<strong>der</strong>t werden konnte, d<strong>an</strong>n wurde hierdurch nicht eineweitere Stelle geschaffen. Allenfalls wurde <strong>der</strong> „schwarze Peter“ <strong>an</strong> einen <strong>an</strong><strong>der</strong>enweitergegeben, o<strong>der</strong> ein sich aus verschiedenen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Gründen aufbauen<strong>der</strong>Personalüberh<strong>an</strong>g (mehr Leute als haushaltfin<strong>an</strong>zierte Stellen) wurde vergrößert.Was hier sehr verkürzt dargestellt wurde, war in Wirklichkeit viel komplizierter.Und es gab weitere Umstände, die zur Folge hatten, dass die Realität mehr nach54

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