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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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stiegsch<strong>an</strong>cen hatten. Es war aber auch ein großer Vorteil <strong>und</strong> ein echter Gewinn<strong>an</strong> Lebensqualität, dass m<strong>an</strong> von jeglicher „Parteiarbeit“ – mit Ausnahme <strong>der</strong>monatlichen politischen Weiterbildung – befreit war. Da ein dem Wesen nachinteressierter <strong>und</strong> ehrgeiziger Mensch aber sinnvolle Lebensziele braucht, habensich diese Mitarbeiter mit Engagement <strong>und</strong> Vergnügen auf ihre fachlichen Aufgabenin Lehre <strong>und</strong> Forschung konzentriert. Obwohl es allen klar war, dass es we<strong>der</strong>für die persönliche Entwicklung noch fin<strong>an</strong>ziell irgendeinen Nutzen bringen würde,haben sich etliche Kollegen aus dem gen<strong>an</strong>nten Kreis mit einer erfolgreichabgeschlossenen Habilitation (Promotion B) ein beson<strong>der</strong>es persönliches Erfolgserlebnisverschafft. Zu Beginn <strong>der</strong> Hochschulerneuerung 1990 gab es damit <strong>an</strong> <strong>der</strong>Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlung neben <strong>der</strong> großen Zahl promovierter Assistenten<strong>und</strong> Oberassistenten auch 10 habilitierte wissenschaftliche Mitarbeiter, die uneingeschränktzum Kreis <strong>der</strong> politisch integren gehörten.Es war d<strong>an</strong>n auch mehr als selbstverständlich, dass vor allem <strong>der</strong> Mittelbau dieHochschulerneuerung 1990 entscheidend vor<strong>an</strong>getrieben hat, im Gegensatz zuden „inthronisierten“ Hochschullehrern, die in <strong>der</strong> Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlungdamals zu 95 % <strong>der</strong> SED <strong>an</strong>gehörten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Entwicklung aus verständlichenGründen skeptisch gegenüber st<strong>an</strong>den. Der parteilose kompetente Mittelbau hatteja praktisch nicht mehr damit gerechnet, in seinem Arbeitsleben noch einmalseine reichen Erfahrungen in eine echte Hochschulerneuerung einbringen zu können.Als Insi<strong>der</strong> weiß ich genau, dass dabei nur wenige vor allem <strong>an</strong> die neuenpersönlichen Möglichkeiten dachten. Für die meisten kam es im Prinzip unerwartet,dass sie plötzlich auch selbst für die Besetzung <strong>der</strong> neu auszuschreibendenProfessuren des „warmen“ Maschinenbaues mit zur Diskussion st<strong>an</strong>den.Auch aus heutiger Sicht bin ich noch immer <strong>der</strong> Überzeugung, dass die aus diesemKreis berufenen <strong>und</strong> ern<strong>an</strong>nten Professoren Jörg Huhn (Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung),Erwin Kaiser (Mess- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik), Gottfried Knabe(Gebäudeautomatition/Technisches Gebäudem<strong>an</strong>agement), Jürgen Knorr (Kernenergietechnik),Wolfg<strong>an</strong>g Richter (Heizungs- <strong>und</strong> Raumlufttechnik), Gerhard Sörgel(Dampf- <strong>und</strong> Gasturbinen) <strong>und</strong> Gotthard Will (Pumpen, Verdichter <strong>und</strong> Apparate)wesentlich zur heute erreichten Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Fakultät Maschinenwesen<strong>der</strong> <strong>TU</strong>D beigetragen haben.Ich denke, dass diese am Beispiel <strong>der</strong> ehemaligen Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlungbzw. des „warmen“ Maschinenbaues gezeigte Entwicklung mehr o<strong>der</strong> weniger füralle natur- <strong>und</strong> ingenieurwissenschaftlichen Bereiche <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Dresden</strong> zutrifft.Zum zweitgen<strong>an</strong>nten ProblemkreisEinen hohen Stellenwert für eine universitäre Fakultät hat die schnelle Besetzungeines frei werdenden Lehrstuhles mit einem kompetenten Nachfolger. Mir istmittlerweile bek<strong>an</strong>nt, wie schwer m<strong>an</strong> sich häufig <strong>an</strong> Universitäten <strong>der</strong> alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>damit tut, welch vielschichtige Prozeduren oft <strong>an</strong>gesagt sind <strong>und</strong> welch l<strong>an</strong>ge Zeitenbis zur tatsächlichen Neubesetzung in <strong>der</strong> Regel vergehen.133

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