häufig vertreten waren - erst mit Abschluss <strong>der</strong> Promotion in Kraft. Mir ist heute nochunklar, wieso m<strong>an</strong> im Rahmen dieser sozialistischen Hochschulreform 1968, <strong>der</strong>eneindeutiges Ziel doch die Stärkung des Einflusses <strong>der</strong> Staatspartei in allen Ebenen <strong>der</strong>Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen sein sollte, auch dem parteilosen akademischen Mittelbauden relativ problemlosen Überg<strong>an</strong>g in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis ermöglichte.In späteren Jahren war das d<strong>an</strong>n nicht mehr <strong>der</strong> Fall. Hat m<strong>an</strong> die Nachhaltigkeitdieser „Großzügigkeit“ unterschätzt? Vertraute m<strong>an</strong> darauf, dass – zumindest in <strong>der</strong>Perspektive – linientreue Hochschullehrer auch ihre unbefristeten Mitarbeiter „aufKurs“ bringen könnten? O<strong>der</strong> hat m<strong>an</strong> aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>twortlichen dieses Problemüberhaupt nicht als Problem registriert?Nachfolgend möchte ich nun – auch am Beispiel meiner eigenen Entwicklung – dieKonsequenzen aufzeigen, die sich speziell in <strong>der</strong> neu gegründeten Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlungin <strong>der</strong> Folgezeit ergaben. In dieser Sektion waren – mit Ausnahme des GebietesVerbrennungsmotoren – praktisch alle Bereiche des so gen<strong>an</strong>nten „warmen“ Maschinenbaueszusammengefasst, d. h. Thermodynamik, Strömungstechnik, Energiesystem-<strong>und</strong> Kraftwerkstechnik, Kernenergetik, Thermischer <strong>und</strong> Hydraulischer Maschinenbau,Mess- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik thermischer Anlagen, Kältetechnik <strong>und</strong>Technische Gebäudeausrüstung.Ich hatte vor dem Beginn <strong>der</strong> 3. Hochschulreform eine befristete Oberassistentenstelleinne <strong>und</strong> 1967 meine Promotion abgeschlossen. Traditionsgemäß bedeutete das fürmich auch das Ende meiner Tätigkeit <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong>, <strong>und</strong> ich war dabei, einen Wechsel in dieIndustrie vorzubereiten. Zu diesem Zeitpunkt trat die Hochschulreform in Kraft, <strong>und</strong>ich wurde „automatisch“ unbefristeter wissenschaftlicher Oberassistent mit einemGehalt, das zumindest dem <strong>der</strong> bisher <strong>an</strong>gestrebten Industrietätigkeit entsprach. Nochehe ich mir <strong>der</strong> Bedeutung dessen bewusst wurde, machten mir meine Kollegen aus <strong>der</strong>früheren Praxistätigkeit klar, welch ein Fehler es wäre, als „potentieller Nichtgenosse“die unbefristete <strong>TU</strong>-Stelle zugunsten einer Industrietätigkeit aufzugeben, da ich in <strong>der</strong>Industrie praktisch niemals eine ähnliche Position ohne Parteizugehörigkeit erreichenkönnte.Im Ergebnis dessen behielt ich meine unbefristete Oberassistentenstelle <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong>D,<strong>und</strong> es war logisch, dass eine beträchtliche Anzahl ähnlich Denken<strong>der</strong> in allen Bereichen<strong>der</strong> Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlung sich genauso entschied. Demzufolge gab es z. B.im Zeitraum 1978/79 insgesamt 26 promovierte <strong>und</strong> zwei habilitierte politisch integre,parteilose <strong>und</strong> fachlich sehr kompetente wissenschaftliche Mitarbeiter, Assistenten <strong>und</strong>Oberassistenten in den 8 Wissenschaftsbereichen <strong>der</strong> Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlung.Diese relativ große Anzahl ist mit Sicherheit auch dadurch bedingt, dass noch etlicheJahre nach <strong>der</strong> 3. Hochschulreform <strong>an</strong> <strong>der</strong> Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlung Hochschullehrerwie die Professoren Werner Albring, Norbert Elsner, Heinz Jungnickel <strong>und</strong> GerhardSchilg tätig waren, die ihre Mitarbeiter ausschließlich nach fachlichen Gesichtspunktenför<strong>der</strong>ten.Diese parteilosen, fachlich sehr kompetenten Mitarbeiter wussten, dass sie unter denbestehenden gesellschaftlichen R<strong>an</strong>dbedingungen praktisch keine beruflichen Auf-132
stiegsch<strong>an</strong>cen hatten. Es war aber auch ein großer Vorteil <strong>und</strong> ein echter Gewinn<strong>an</strong> Lebensqualität, dass m<strong>an</strong> von jeglicher „Parteiarbeit“ – mit Ausnahme <strong>der</strong>monatlichen politischen Weiterbildung – befreit war. Da ein dem Wesen nachinteressierter <strong>und</strong> ehrgeiziger Mensch aber sinnvolle Lebensziele braucht, habensich diese Mitarbeiter mit Engagement <strong>und</strong> Vergnügen auf ihre fachlichen Aufgabenin Lehre <strong>und</strong> Forschung konzentriert. Obwohl es allen klar war, dass es we<strong>der</strong>für die persönliche Entwicklung noch fin<strong>an</strong>ziell irgendeinen Nutzen bringen würde,haben sich etliche Kollegen aus dem gen<strong>an</strong>nten Kreis mit einer erfolgreichabgeschlossenen Habilitation (Promotion B) ein beson<strong>der</strong>es persönliches Erfolgserlebnisverschafft. Zu Beginn <strong>der</strong> Hochschulerneuerung 1990 gab es damit <strong>an</strong> <strong>der</strong>Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlung neben <strong>der</strong> großen Zahl promovierter Assistenten<strong>und</strong> Oberassistenten auch 10 habilitierte wissenschaftliche Mitarbeiter, die uneingeschränktzum Kreis <strong>der</strong> politisch integren gehörten.Es war d<strong>an</strong>n auch mehr als selbstverständlich, dass vor allem <strong>der</strong> Mittelbau dieHochschulerneuerung 1990 entscheidend vor<strong>an</strong>getrieben hat, im Gegensatz zuden „inthronisierten“ Hochschullehrern, die in <strong>der</strong> Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlungdamals zu 95 % <strong>der</strong> SED <strong>an</strong>gehörten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Entwicklung aus verständlichenGründen skeptisch gegenüber st<strong>an</strong>den. Der parteilose kompetente Mittelbau hatteja praktisch nicht mehr damit gerechnet, in seinem Arbeitsleben noch einmalseine reichen Erfahrungen in eine echte Hochschulerneuerung einbringen zu können.Als Insi<strong>der</strong> weiß ich genau, dass dabei nur wenige vor allem <strong>an</strong> die neuenpersönlichen Möglichkeiten dachten. Für die meisten kam es im Prinzip unerwartet,dass sie plötzlich auch selbst für die Besetzung <strong>der</strong> neu auszuschreibendenProfessuren des „warmen“ Maschinenbaues mit zur Diskussion st<strong>an</strong>den.Auch aus heutiger Sicht bin ich noch immer <strong>der</strong> Überzeugung, dass die aus diesemKreis berufenen <strong>und</strong> ern<strong>an</strong>nten Professoren Jörg Huhn (Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung),Erwin Kaiser (Mess- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik), Gottfried Knabe(Gebäudeautomatition/Technisches Gebäudem<strong>an</strong>agement), Jürgen Knorr (Kernenergietechnik),Wolfg<strong>an</strong>g Richter (Heizungs- <strong>und</strong> Raumlufttechnik), Gerhard Sörgel(Dampf- <strong>und</strong> Gasturbinen) <strong>und</strong> Gotthard Will (Pumpen, Verdichter <strong>und</strong> Apparate)wesentlich zur heute erreichten Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Fakultät Maschinenwesen<strong>der</strong> <strong>TU</strong>D beigetragen haben.Ich denke, dass diese am Beispiel <strong>der</strong> ehemaligen Sektion Energieumw<strong>an</strong>dlungbzw. des „warmen“ Maschinenbaues gezeigte Entwicklung mehr o<strong>der</strong> weniger füralle natur- <strong>und</strong> ingenieurwissenschaftlichen Bereiche <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Dresden</strong> zutrifft.Zum zweitgen<strong>an</strong>nten ProblemkreisEinen hohen Stellenwert für eine universitäre Fakultät hat die schnelle Besetzungeines frei werdenden Lehrstuhles mit einem kompetenten Nachfolger. Mir istmittlerweile bek<strong>an</strong>nt, wie schwer m<strong>an</strong> sich häufig <strong>an</strong> Universitäten <strong>der</strong> alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>damit tut, welch vielschichtige Prozeduren oft <strong>an</strong>gesagt sind <strong>und</strong> welch l<strong>an</strong>ge Zeitenbis zur tatsächlichen Neubesetzung in <strong>der</strong> Regel vergehen.133
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Zur personellen und strukturellenEr
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Prof. Dr.-Ing. habil.Hans-Jürgen H
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Universitäten und Hochschulen wirk
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schung ansehnlich ist, sind die Uni
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mus und ihrer Hochschullehrer durch
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Abb. 1: Personalentwicklung 1990-19
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vorhanden waren und neu, möglichst
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menden Personenkreis muss sein Inte
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itätische Wahl. Der wahlberechtigt
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torenkonferenz zusammenschließt. A
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können, wenn sie ein Diplom von de
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Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.Pete
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verfügte zu jener Zeit zusätzlich
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nieurwissenschaftlichen Disziplinen
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gert, in einem Schreiben ankündigt
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Vorschlag auch dem SMWK übermittel
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Ganz besonders aber konzentrierte s
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die besonderen Umstände gewürdigt
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wurden. Hierbei waren die Besonderh
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Dr. paed.Hermann Neumerkel* 09. Sep
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hinreichend berücksichtigt worden
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tretbar, wenn der Staat zur Wiedere
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lickend vor allem zu Problemen der
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sich ausrechnen, was wir an einem T
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limitiert und wenn ich mich entsche
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die international anerkannt waren.
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dass ich zunächst ein Schreiben vo
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Professor Günther LandgrafGestatte
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Teilnehmer am SymposiumDr. Gerhard
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die Entwicklung in der Chemie und L
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gen, die diese an sich lebensfähig
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unbefristete Stelle eine nun befris
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zeptablen Regelungen ausgebaut werd
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