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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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lickend vor allem zu Problemen <strong>der</strong> Personalreduzierung am Beispiel <strong>der</strong> ehemaligenHochschule für Verkehrswesen äußern.Professor Heinz DüsterhöftIn meinen Anmerkungen möchte ich das Augenmerk auf den Zeitraum unmittelbarnach <strong>der</strong> politischen Wende, für die Universität eine Zwischenzeit, richten. Dennbevor die offizielle Personalerneuerung vor sich ging, war eine Phase rechtlichen<strong>und</strong> machtpolitischen Vakuums entst<strong>an</strong>den. Es war zum Beispiel bei uns in denBeratungen <strong>der</strong> Sektion Bauingenieurwesen nichts wichtiger, als Personalentscheidungenvorzubereiten, natürlich mit den sozialistischen Ka<strong>der</strong>n, die damals allenoch aktiv waren. So meldete sich am 9. J<strong>an</strong>uar 1990 eine Gruppe von Mitarbeiternaus dem akademischen Mittelbau mit Initiativen zur <strong>Erneuerung</strong> <strong>und</strong> zur Verg<strong>an</strong>genheitsbewältigungempört, dass das so nicht weitergehen könne. Es entst<strong>an</strong>deine Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung insbeson<strong>der</strong>e zwischen einem Teil des integerenMittelbaus <strong>und</strong> einigen „schwarzen Schafen“ unter den Professoren mit Vertretern<strong>der</strong> sozialistischen Leitungsebene. Dabei wurde <strong>der</strong> auf Verän<strong>der</strong>ung drängendeMittelbau von den Professoren M<strong>an</strong>fred Koch <strong>und</strong> Günter Zumpe unterstützt.Daraus resultierend kam am 10. Juli 1990 eine Beratung zwischen Vertretern <strong>der</strong>Hochschullehrer, des Personalrates <strong>und</strong> des Assistentenrates zust<strong>an</strong>de. Vorwiegendging es um die Frage <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung des gestörten Vertrauens. Natürlichst<strong>an</strong>d die Stasifrage im Mittelpunkt. M<strong>an</strong> hatte die Vorstellung, ich sollte alseine Art Beichtvater agieren. D<strong>an</strong>n könnten alle Leute zu mir kommen <strong>und</strong> mir ihreStasiarbeit beichten. Dieses Ansinnen lehnte ich ab, wozu ich mich heute nochbeglückwünsche. An<strong>der</strong>enfalls wäre ein völlig unklares rechtliches Verhältnis entst<strong>an</strong>den.Als „Beichtvater“ hätte ich niemals etwas zu dieser Problematik öffentlicho<strong>der</strong> auch intern sagen dürfen. Daraufhin beschloss m<strong>an</strong>, eine Initiativgruppezu gründen, mit den Mitglie<strong>der</strong>n Dr. H<strong>an</strong>s-Günther Coers, Dr. H<strong>an</strong>sgüntherDobbelm<strong>an</strong>n <strong>und</strong> Professor Günter Zumpe sowie mit mir als Sprecher. In denfolgenden Monaten haben wir als erstes die Frage des Vertrauens aufgegriffen, <strong>und</strong>ich möchte die Vermutung aussprechen, dass diese Arbeit möglicherweise auchdie nachfolgenden Aktionen beeinflusst hat, vielleicht in ihrer Formulierung, aberauch in ihrem Inhalt. Wir haben am 14. September 1990 eine Umfrage mit einemFragebogen über die Stasimitarbeit gestartet. Dazu haben wir einen erfahrenen<strong>und</strong> guten M<strong>an</strong>n gef<strong>und</strong>en, den späteren Justizminister Steffen Heitm<strong>an</strong>n, <strong>der</strong> unsdabei juristisch hervorragend beraten konnte. Wir haben auch von vornhereineine damals so notwendige Diskussion um die Offenlegung geführt, einen öffentlichenMeinungsaustausch über das Ergebnis, natürlich bei vertraulicher H<strong>an</strong>dhabungbezüglich <strong>der</strong> Daten von Personen, die wir am 23. November 1990 <strong>an</strong>gehörthaben. Das Resultat wurde dem damaligen Rektor Herrn Professor GüntherL<strong>an</strong>dgraf mitgeteilt.59

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