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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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Wegen seiner Zuverlässigkeit ist XY auch bei einem operativen Personenkontrollvorg<strong>an</strong>geingesetzt worden. Er bekam den Auftrag, seine dienstlichen Kontakte zudem betreffenden Mitarbeiter auszubauen <strong>und</strong> nach Möglichkeit auch auf den privatenBereich auszudehnen, er sollte über den politischen St<strong>an</strong>dpunkt, sonstigeprivate Kontakte, Freizeitinteressen, Urlaubsziele <strong>und</strong> dgl. berichten. Er sollte ergründen,wie die Wohnung dieses Mitarbeiters eingerichtet ist <strong>und</strong> eine Skizze <strong>der</strong>Wohnung mit Angaben zu Scheuerleisten, Fußbodenbelägen, Tapeten, Fliesen <strong>und</strong>W<strong>an</strong>dbehängen <strong>an</strong>fertigen <strong>und</strong> ergründen, ob es in <strong>der</strong> Wohnung hochwertige R<strong>und</strong>funkgeräteaus NSW-Produktion (!) gäbe.In <strong>der</strong> Anhörung vor <strong>der</strong> zuständigen Personalkommission hat XY vehement bestritten,diesen Auftrag ausgeführt zu haben. Inzwischen konnte <strong>der</strong> von XY ausgespähteehemalige Mitarbeiter seine eigene Stasi-Akte einsehen. Dabei erfuhr eru.a., dass seine Wohnung von <strong>der</strong> Stasi konspirativ durchsucht worden ist. Bei denDurchsuchungsakten (bei <strong>der</strong> Stasi ist ja alles protokollarisch festgehalten worden)f<strong>an</strong>d sich auch eine mit dem Decknamen von XY unterschriebene Skizze seinerWohnung mit allen von <strong>der</strong> Stasi gewünschten Angaben <strong>und</strong> eine zusätzliche Angabezum Schloss <strong>der</strong> Wohnungstür.XY ist vom SMWK fristlos entlassen worden. Wegen Unwürdigkeit ist ihm <strong>der</strong>Professorentitel aberk<strong>an</strong>nt worden.Abschließend möchte ich noch eine persönliche Bemerkung <strong>an</strong>fügen, <strong>und</strong> ich glaube,ich spreche dabei im Namen aller <strong>der</strong>jenigen, die in einer solchen Kommissionmitgearbeitet haben: Ich möchte Ihnen sagen, dass die Arbeit in <strong>der</strong> Personalkommissionzu dem Härtesten gehört, was mir in meinem Berufsleben begegnet ist.Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> zu bewertenden Einzelfälle ist eng mit dem Schicksal <strong>der</strong> Betroffenenverb<strong>und</strong>en, mit denen m<strong>an</strong> z. T. über Jahrzehnte zusammengearbeitet hat. Mit einerKündigung wird tief in ihr Schicksal eingegriffen, m<strong>an</strong>chmal sogar in das einer g<strong>an</strong>zenFamilie. Dass solche Entscheidungen dennoch getroffen werden müssen, ist <strong>an</strong>sich schon schwer genug, aber die selbstverständliche Pflicht zur Verschwiegenheitgegenüber Dritten bringt für die Kommissionsmitglie<strong>der</strong> zusätzlich außerordentlicheseelische Belastungen mit sich.48

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