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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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Die aus den alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n berufenen Kollegen haben sich im Wesentlichen guteingefügt, obwohl dies kein leichter Prozess war. Dies wird, soweit m<strong>an</strong> überhaupt <strong>an</strong> dieWirksamkeit <strong>der</strong> Pädagogik glaubt, verständlich, wenn m<strong>an</strong> bedenkt, dass 40 Jahre l<strong>an</strong>g in<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik zum Individualismus <strong>und</strong> in <strong>der</strong> DDR zum Kollektivismus hin erzogenwurde. So, wie die Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten unter Moses 40 Jahre l<strong>an</strong>g in<strong>der</strong> Wüste „auswässern“ mussten, ehe sie in das gelobte L<strong>an</strong>d ziehen konnten, wird esauch bei uns noch dauern, bis diese Erziehungsdifferenz überw<strong>und</strong>en ist.Nicht nur <strong>der</strong> Lehrkörper, son<strong>der</strong>n alle Fakultäts<strong>an</strong>gehörigen mussten sich um eine Stelleneu bewerben. Da die Bewerbung auf mehrere Stellen möglich war, gestaltete sich dieArbeit <strong>der</strong> Auswahlkommission äußerst schwierig. Vergleicht m<strong>an</strong> jedoch die Gesamtzahl<strong>der</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> Fakultät von 1991 (im wesentlichen präwendal) mit <strong>der</strong> desJahres 1999 so ist trotz <strong>der</strong> starken Streichung von Haushaltsstellen nur ein schwacherRückg<strong>an</strong>g zu verzeichnen.1991: 897 Mitarbeiter1999: 821 MitarbeiterDer Unterschied liegt jedoch in <strong>der</strong> Art des Anstellungsverhältnisses. Während es 1991Haushaltsstellen (befristet <strong>und</strong> unbefristet) waren, wird jetzt ein großer Anteil des wissenschaftlichen<strong>und</strong> nichtwissenschaftlichen Personals aus Drittmitteln bezahlt. 1999 zeigtesich folgende Zusammensetzung:Wissenschaftliche Mitarbeiter Haushalt: 171Wissenschaftliche Mitarbeiter Drittmittel: 375Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter Haushalt: 184Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter Drittmittel: 91In diesen Zahlen kommt die starke Verflechtung <strong>der</strong> Fakultätsforschung mit <strong>der</strong> Industrie<strong>und</strong> den Forschungsgremien außerhalb <strong>der</strong> <strong>TU</strong> zum Ausdruck. Dies war jedoch auchschon vor <strong>der</strong> Wende <strong>der</strong> Fall <strong>und</strong> letztlich gab es auch in <strong>der</strong> DDR, beispielsweise durchdie Hauptforschungsrichtungen, mit Heute vergleichbare Strukturen. Die Verwendung<strong>der</strong> damals bereitgestellten Mittel war jedoch dadurch beschränkt, dass es <strong>an</strong> Valutamittelnfehlte.Dieser Bericht wäre unvollständig, wenn nicht etwas zu den Studierenden gesagt würde.Wie das nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s erwartet werden konnte, st<strong>an</strong>den diese dem gesamten Prozess sehrkritisch gegenüber. Für viele überwog die Angst vor <strong>der</strong> Zukunft die Freude über die neugewonnene Freiheit. Während ihnen in <strong>der</strong> DDR die Arbeitsstelle bereits vor Abschlussdes Studiums bek<strong>an</strong>nt war, schienen nach <strong>der</strong> Wende in Ost <strong>und</strong> West Maschinenbauingenieurenicht mehr gebraucht zu werden. Beson<strong>der</strong>s schwierig war es für die Studenten<strong>der</strong> technischen Richtungen <strong>an</strong> den Militärhochschulen. Es ist den Professoren <strong>der</strong> Fakultät,die einschlägige Fachrichtungen vertraten, gelungen, mit speziellen Studienplänendiese einzuglie<strong>der</strong>n, so dass ihnen ein Studienabschluss <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> ermöglicht wurde.89

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