Alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Professuren wurden neu ausgeschrieben, wobei sich die Professorenalten Rechts mit bewerben konnten. Für die Berufungskommissionen war vorgeschrieben,dass in ihnen Professoren neuen Rechts aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en Hochschulen mitwirkensollten. D<strong>an</strong>kenswerterweise haben uns dabei auch Kollegen aus den altenB<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n unterstützt. Sie brauchten aber den Fragebogen nicht auszufüllen.Das Berufungsverfahren wurde dadurch erleichtert, dass die Möglichkeit best<strong>an</strong>d,ab dem Alter von 55 Jahren in den Vorruhest<strong>an</strong>d zu gehen. Viele, die kein positivesUrteil <strong>der</strong> Personalkommission erwarteten, o<strong>der</strong> nicht bereit waren, den zugehörigenFragebogen auszufüllen, haben diese Möglichkeit genutzt. Es gab auch welche,die vorher „Reiseka<strong>der</strong> ins nichtsozialistische Ausl<strong>an</strong>d“ waren. Sie nutzten ihreVerbindungen <strong>und</strong> f<strong>an</strong>den Stellen in einem alten B<strong>und</strong>esl<strong>an</strong>d.Für die Fakultät Maschinenwesen war es von großem Vorteil, dass <strong>der</strong> akademischeMittelst<strong>an</strong>d eine größere Anzahl habilitierter Mitarbeiter hatte, die aus parteipolitischenGründen nicht Hochschullehrer geworden waren <strong>und</strong> die sich jetzt mitbewarben. Die Habilitation war vor <strong>der</strong> Wende, im Gegensatz zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Ostlän<strong>der</strong>n,ohne wesentliche politische Hürden möglich, sie wurde sogar von den Dozenten<strong>und</strong> Oberassistenten erwartet. Für Professoren war die Habilitation Berufungsvoraussetzung,die allerdings von <strong>der</strong> Partei auch umg<strong>an</strong>gen wurde. (Der Rektormit <strong>der</strong> längsten Amtszeit hatte nicht promoviert.)Unter den Bewerbern waren auch Mitarbeiter <strong>der</strong> ehemaligen Institute <strong>der</strong> Akademie<strong>der</strong> Wissenschaften, die nach ihrer Auflösung in <strong>der</strong> Luft hingen. Da die Ausschreibungendeutschl<strong>an</strong>dweit erfolgten, bewarben sich auch zahlreiche Wissenschaftleraus den alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n.Nach dem Abschluss dieser Berufungswelle Februar 1994 hatte die Fakultät 59Professoren <strong>und</strong> 6 Dozenten. Sie kamen aus folgenden Bereichen:Professoren: 21 <strong>TU</strong>-Professoren25 <strong>TU</strong>-Mittelbau7 außerhalb <strong>TU</strong>, neue B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>6 außerhalb <strong>TU</strong>, alte B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>Dozenten: 4 <strong>TU</strong>-Dozenten1 <strong>TU</strong>-Mittelbau1 außerhalb <strong>TU</strong>, neue B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>Somit rekrutierte sich <strong>der</strong> Lehrkörper im Wesentlichen aus Wissenschaftlern <strong>der</strong> <strong>TU</strong>,die den Lehrbetrieb in <strong>der</strong> gewohnten disziplinierten Art fortsetzten. Die Lehre st<strong>an</strong>dim Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, Vertretungen erfolgten nur im äußersten Notfall, es wurde Wert aufKontakt zu den Studenten gelegt <strong>und</strong> weitgehend persönlich die Graduierungsarbeitenbetreut. Das Wesentlichste aber war die vorzügliche Kollegialität, die sich auch inso schwierigen Bereichen wie die Verteilung von Haushaltsmitteln, Raumverteilung<strong>und</strong> Lehrpl<strong>an</strong>gestaltung sowie die Bereitschaft zur Leitung von Fakultätskommissionenzeigte. Dadurch wurde die Arbeit des Dek<strong>an</strong>s sehr erleichtert.88
Die aus den alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n berufenen Kollegen haben sich im Wesentlichen guteingefügt, obwohl dies kein leichter Prozess war. Dies wird, soweit m<strong>an</strong> überhaupt <strong>an</strong> dieWirksamkeit <strong>der</strong> Pädagogik glaubt, verständlich, wenn m<strong>an</strong> bedenkt, dass 40 Jahre l<strong>an</strong>g in<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik zum Individualismus <strong>und</strong> in <strong>der</strong> DDR zum Kollektivismus hin erzogenwurde. So, wie die Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten unter Moses 40 Jahre l<strong>an</strong>g in<strong>der</strong> Wüste „auswässern“ mussten, ehe sie in das gelobte L<strong>an</strong>d ziehen konnten, wird esauch bei uns noch dauern, bis diese Erziehungsdifferenz überw<strong>und</strong>en ist.Nicht nur <strong>der</strong> Lehrkörper, son<strong>der</strong>n alle Fakultäts<strong>an</strong>gehörigen mussten sich um eine Stelleneu bewerben. Da die Bewerbung auf mehrere Stellen möglich war, gestaltete sich dieArbeit <strong>der</strong> Auswahlkommission äußerst schwierig. Vergleicht m<strong>an</strong> jedoch die Gesamtzahl<strong>der</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> Fakultät von 1991 (im wesentlichen präwendal) mit <strong>der</strong> desJahres 1999 so ist trotz <strong>der</strong> starken Streichung von Haushaltsstellen nur ein schwacherRückg<strong>an</strong>g zu verzeichnen.1991: 897 Mitarbeiter1999: 821 MitarbeiterDer Unterschied liegt jedoch in <strong>der</strong> Art des Anstellungsverhältnisses. Während es 1991Haushaltsstellen (befristet <strong>und</strong> unbefristet) waren, wird jetzt ein großer Anteil des wissenschaftlichen<strong>und</strong> nichtwissenschaftlichen Personals aus Drittmitteln bezahlt. 1999 zeigtesich folgende Zusammensetzung:Wissenschaftliche Mitarbeiter Haushalt: 171Wissenschaftliche Mitarbeiter Drittmittel: 375Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter Haushalt: 184Nichtwissenschaftliche Mitarbeiter Drittmittel: 91In diesen Zahlen kommt die starke Verflechtung <strong>der</strong> Fakultätsforschung mit <strong>der</strong> Industrie<strong>und</strong> den Forschungsgremien außerhalb <strong>der</strong> <strong>TU</strong> zum Ausdruck. Dies war jedoch auchschon vor <strong>der</strong> Wende <strong>der</strong> Fall <strong>und</strong> letztlich gab es auch in <strong>der</strong> DDR, beispielsweise durchdie Hauptforschungsrichtungen, mit Heute vergleichbare Strukturen. Die Verwendung<strong>der</strong> damals bereitgestellten Mittel war jedoch dadurch beschränkt, dass es <strong>an</strong> Valutamittelnfehlte.Dieser Bericht wäre unvollständig, wenn nicht etwas zu den Studierenden gesagt würde.Wie das nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s erwartet werden konnte, st<strong>an</strong>den diese dem gesamten Prozess sehrkritisch gegenüber. Für viele überwog die Angst vor <strong>der</strong> Zukunft die Freude über die neugewonnene Freiheit. Während ihnen in <strong>der</strong> DDR die Arbeitsstelle bereits vor Abschlussdes Studiums bek<strong>an</strong>nt war, schienen nach <strong>der</strong> Wende in Ost <strong>und</strong> West Maschinenbauingenieurenicht mehr gebraucht zu werden. Beson<strong>der</strong>s schwierig war es für die Studenten<strong>der</strong> technischen Richtungen <strong>an</strong> den Militärhochschulen. Es ist den Professoren <strong>der</strong> Fakultät,die einschlägige Fachrichtungen vertraten, gelungen, mit speziellen Studienplänendiese einzuglie<strong>der</strong>n, so dass ihnen ein Studienabschluss <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> ermöglicht wurde.89
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Zur personellen und strukturellenEr
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schung ansehnlich ist, sind die Uni
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vorhanden waren und neu, möglichst
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