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Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

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paar Beiträge hören möchte, ist die Frage, die schon in <strong>der</strong> Rede von Herrn Post<strong>und</strong> d<strong>an</strong>ach bei Professor L<strong>an</strong>dgraf zum Ausdruck kam, nach dem Verhältniszwischen Exekutive <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität <strong>und</strong> dem Ministerium bei <strong>der</strong> Anpassungo<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> <strong>Erneuerung</strong>. Vom Westen aus betrachtet, sieht es natürlich so aus,dass durch die Verwaltungsspitze <strong>und</strong> selbstverständlich vom Minister selbst energisch<strong>und</strong> zügig durchgegriffen wurde.Professor Reiner PommerinMir geht es um etwas Generelles. Es wird die Vorstellung geweckt von Kündigungaus Gründen, die eigentlich unersichtlich sind. Karrieren knicken, Menschen werdenaus Arbeitsprozessen herausgerissen. Es ist noch einmal sehr wichtig, den Hintergr<strong>und</strong>für diese Dinge zu erwähnen.Wir f<strong>an</strong>den, ich komme gleich auf Kündigungen o<strong>der</strong> auf Nichtübernahmen bei unszu sprechen, als ich in Jena war, folgende Situation vor: Wir hatten 170 Studenten imFach Geschichte <strong>und</strong> wir hatten 48 Lehrende. Bei uns in Erl<strong>an</strong>gen gab es ungefähr 9Lehrende <strong>und</strong> 1200 Studenten. Und so schön ich das f<strong>an</strong>d, dass in Jena 48 Leute für170 Studenten da waren, so musste ich mir doch die Frage stellen, wer das aufDauer fin<strong>an</strong>zieren will, wie soll das gehen? Das war die erste Frage, die sich stellte.Die Idee, dass <strong>an</strong> sich 80 Prozent aller staatlichen Mittel auf die Hochschulen entfallenmüssten <strong>und</strong> vor allen Dingen auf die Erhöhung <strong>der</strong> Hochschullehrergehälter, istvielleicht eine schöne Vorstellung. Es gibt nur furchtbar viele <strong>an</strong><strong>der</strong>e Bereiche, die<strong>der</strong> Staat zu bedienen hat. Die Hochschule ist lei<strong>der</strong> nur ein Bereich, wenn auchgewiss für die Zukunft ein g<strong>an</strong>z wesentlicher. Mir war klar, dass das nicht so weitergeht. Wir hatten in Jena das Problem, dass es eine Seminarbibliothek gab, wo ursprünglicheine Bibliothekarin arbeitete. Im Rahmen <strong>der</strong> so gen<strong>an</strong>nten Vollbeschäftigungwaren es in den letzten 15 Jahren vier Bibliothekarinnen geworden, obwohlaber nicht mehr Bücher pro Jahr <strong>an</strong>geschafft wurden als damals, wo dort nur eineBibliothekarin beschäftigt war. Hier mussten wir uns nun überlegen, was wir machen.Und d<strong>an</strong>n kam die Frage <strong>der</strong> Qualifikation, die Sie <strong>an</strong>gesprochen haben. Ich habe siehier in <strong>Dresden</strong> erlebt. Ich war Gründungsprofessor für das Institut für Geschichte.Wir hatten einige Leute aus <strong>der</strong> Pädagogischen Hochschule übernommen, aberauch diese Auswahl beinhaltete ein Problem, was ich vorher gar nicht übersehenhatte. Was konnte <strong>der</strong> Geschichtslehrende hier dafür, dass er keinerlei Zug<strong>an</strong>g zurso gen<strong>an</strong>nten bürgerlichen Geschichtswissenschaft hatte, dass er über 40 Jahre l<strong>an</strong>gausgeschlossen war aus <strong>der</strong> internationalen Diskussion seines Faches? Das war einProblem, das die Naturwissenschaften <strong>und</strong> die Ingenieurwissenschaften nicht hatten.Diese besaßen eine Internationalität, die sie auch heute noch von den Geisteswissenschaftenunterscheiden. Qua Fach arbeitete m<strong>an</strong> weltweit mit denselben Parametern.Aber bei den Geisteswissenschaftlern war das <strong>an</strong><strong>der</strong>s. Sie waren sehr62

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