Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

die international anerkannt waren. Und es war eigentlich ein Glücksumstand, dassdiese Persönlichkeiten zu diesem Zeitpunkt den Erneuerungsprozess in die Handgenommen haben. Das war, wenn ich das einmal aus meiner Disziplin herausbetrachte, ein Prozess der Keimbildung und des Keimwachstums. Und aus demGrund war es überhaupt nicht notwendig, in den Ingenieurwissenschaften und inden Naturwissenschaften nach neuen Disziplinen und Umstrukturierungen zu suchen.Die Kerndisziplinen waren hervorragend vertreten. Herausragende Persönlichkeitensind hier heute schon genannt worden. Ich denke in der Elektrotechnikan Professor Arno Lenk, an Professor Klaus Lunze, die heute hier zugegen sind, inder Physik Professor Peter Paufler und Professor Rolf Goldberg. Es waren in derChemie Professor Roland Mayer und Professor Wolfgang Forker, es waren in derMathematik Professor Paul Heinz Müller, Professor Volker Nollau und weitere.Ich bitte um Nachsicht, dass ich heute hier nicht alle aufzählen kann. In der FakultätMaschinenwesen waren es eben die Professoren Landgraf, Holzweißig undweitere. Und dieser Prozess war demzufolge, es kommt mir sehr darauf an, dasnoch einmal hervorzuheben, in den richtigen Händen. Das ermöglichte uns denrichtigen Start.Professor Hans Joachim FiedlerMeine Damen und Herren, heute ist von Anpassung die Rede gewesen. Ich glaubeeine Gruppe von Leuten sollten wir hier hervorheben, die bisher zu kurz gekommenist. Es gab an der Technischen Universität nicht nur Professoren und wissenschaftlicheMitarbeiter, sondern nach der neuen Bezeichnung auch sonstiges Personal.Und unter diesem sonstigen Personal befanden sich sehr viele, die in denganzen Jahren mit einem sehr aufrichtigen Charakter durch das Leben gegangensind. Ich möchte nur ein Beispiel nennen. Als aus meinem Institut Bodenkunde aufoffiziellem Wege ein Mitarbeiter nach Westdeutschland gehen wollte, wurde vonallen Institutsangehörigen und Sektionsangehörigen (Forstwirtschaft) gefordert,sich schriftlich gegen diesen Mann zu erklären. Das haben Professoren durchausgetan, auch wissenschaftliche Mitarbeiter, aber eine ganze Anzahl von diesemsonstigen Personal hat das nicht getan und sie waren auch nicht in der SED gewesen.Als dann nach der politischen Wende die neuen Stellenpläne verkündet wurdenund wir an der Fakultät aus dem Bestand der damaligen Sektion 100 Stellenabbauen mussten von diesem technischen Personal, da endete das damit, unterBerücksichtigung der hier hervorgehobenen sozialen Gesichtspunkte, dass dieseLeute ihr Entlassungsschreiben bekamen. Es mussten überproportional die gehen,die nicht Genossen waren, die sich nichts hatten zu Schulden kommen lassen unddie auch persönlichen inneren Widerstand geleistet hatten. Und sie haben diesesKündigungsschreiben, wie es ihrem Charakter entsprach, zur Kenntnis genommenund sind gegangen und es hat sich keiner gefunden, der auch nur ein Wort desDankes an diese Gruppe gerichtet hat. Ich glaube, die Technische Universität hathier noch eine Schuld abzutragen.65