zu wählen. An den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Universitäten war es ja so, dass m<strong>an</strong> eigentlich dieLeute, ich will mal jetzt vulgär sagen, erst los wurde durch die Verordnung, dassRektoren, Dek<strong>an</strong>e, Prodek<strong>an</strong>e, Prorektoren, Professoren neuen Rechts sein mussten.Der Minister hat ja <strong>an</strong> einigen Universitäten die Rektoren erst einmal eingesetzt,weil es mit einer Neuwahl damals ja nicht g<strong>an</strong>z so schnell funktionierte. Wirwaren eigentlich die ersten, die in den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n neu gewählt hatten <strong>und</strong>dadurch war das d<strong>an</strong>n auch relativ stabil, weil nicht viele <strong>der</strong> neu gewählten ihrAmt nie<strong>der</strong>legen mussten.Staatsminister Professor H<strong>an</strong>s Joachim MeyerAlso, das will ich bestätigen, es gab ja sehr unterschiedliche Situationen. Ich habe jaheute Morgen schon in meinem Vorwort darauf hingewiesen, dass die TechnischeUniversität <strong>Dresden</strong> nach meiner Übersicht die erste Universität in <strong>der</strong> ehemaligenDDR war, wo ein Konzil wirklich gewählt wurde <strong>und</strong> dieses Konzil d<strong>an</strong>n einenneuen Rektor wählte <strong>und</strong> einen neuen Senat. Nach meiner Erinnerung kam d<strong>an</strong>n dieHumboldt-Universität, auch in Halle hat es solche Wahlen gegeben, auch in Jena.Schwierig war die Situation in Leipzig, wo das Konzil im Gr<strong>und</strong>e genommen sichnicht verständigen konnte <strong>und</strong> ich damals von Berlin aus den Rektor auffor<strong>der</strong>te, einRektoratskollegium zu bilden, aus Persönlichkeiten, die neu gewählt waren. Er tratd<strong>an</strong>n daraufhin zurück <strong>und</strong> diese neu gewählten Persönlichkeiten bildeten das Rektoratskollegium.Was die Situation in Chemnitz <strong>und</strong> Freiberg <strong>an</strong>betrifft, da glaubeich, hat sicherlich Herr Kollege L<strong>an</strong>dgraf Recht. Dort haben sich erst spätersolche Verän<strong>der</strong>ungen vollzogen.PD Dr. Herm<strong>an</strong>n HorstkotteEs war heute Morgen hin <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>, Herr Minister, die Rede von Bedarfskündigungen.Da sprach fast je<strong>der</strong> Teilnehmer davon. Wenn m<strong>an</strong> heute die Schreibennoch einmal in die H<strong>an</strong>d nimmt, die damals so verschickt wurden, da kommt einem<strong>der</strong> Ton doch etwas befremdlich vor. Ich will Sie fragen, ob Sie das aus <strong>der</strong> damaligenSituation vielleicht noch etwas erläutern könnten. Vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dassmir ein Hochschulfunktionär in Bonn halb ironisch mal gesagt hat: “In <strong>der</strong> DDRwurde abgewickelt <strong>und</strong> evaluiert, wir haben Begehungen über uns ergehen lassenmüssen.“ Ich will damit die Frage auch verbinden, ob es möglich ist, aus diesemVorgehen, was Sie hier haben praktizieren müssen, auch Lehren für die westdeutschenHochschulen zu ziehen, wo ja alles nur noch unter <strong>der</strong> Vokabel sozialverträglichdurchgesetzt werden k<strong>an</strong>n.Staatsminister Professor H<strong>an</strong>s Joachim MeyerIch denke, alle Ver<strong>an</strong>twortlichen haben damals die Koppelung von personeller <strong>und</strong>struktureller <strong>Erneuerung</strong> mit einer fiskalisch motivierten Anpassung als belastendempf<strong>und</strong>en. Für uns ergab sich die Situation einfach durch einen nüchternen Kosten-Stellen-Vergleich,den wir ja damals immer wie<strong>der</strong> <strong>an</strong>gestellt hatten. Die meistenvon Ihnen werden sich ja dar<strong>an</strong> erinnern. Aus historischen Gründen war ja116
neben Ostberlin, Sachsen innerhalb <strong>der</strong> DDR ein L<strong>an</strong>d mit hoher Konzentrationvon Hochschuleinrichtungen. Nun musste das L<strong>an</strong>d dafür die Ver<strong>an</strong>twortung übernehmen<strong>und</strong> das bei einer völlig ungeklärten Hauhaltssituation <strong>und</strong> einer nochunklareren Hauhaltsperspektive, obwohl wir damals sicherlich mehr Hoffnunghatten in Bezug auf die Entwicklung <strong>der</strong> nächsten zehn Jahre als sich das d<strong>an</strong>nverwirklicht hat. Aber damals war zunächst mal alles unklar <strong>und</strong> wir musstensehen, wie wir denn diese Hochschull<strong>an</strong>dschaften fin<strong>an</strong>zieren könnten. Und daergab es d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> nüchterne Kostenvergleich: Baden-Württemberg hatte damalsdie doppelte Bevölkerungszahl wie Sachsen. Inzwischen hat ja die sächsische Bevölkerungweiter abgenommen, aber damals hatte das „Ländle“ die doppelte Bevölkerungszahl.Und Baden-Württemberg <strong>und</strong> Sachsen hatten in den Hochschuleinrichtungen,ausgenommen die Medizin, beide 22 000 Mitarbeiter. Und da waralso völlig klar, dass wir das nicht auf Dauer durchstehen könnten. Das war völligausgeschlossen. Das ist eine zunächst doch sehr schmerzliche Einsicht gewesen.Die Menschen, die hier eine politische Wende auf den Weg gebracht hatten, diehaben das ja nicht get<strong>an</strong>, damit Stellen reduziert werden, damit viele Menschenihre Arbeit verlieren. Die Zahl 11 000 war d<strong>an</strong>n die Zielgröße, die durch dasHochschulstrukturgesetz von 1992 festgelegt wurde, wobei ich dar<strong>an</strong> erinnernmöchte, dass wir im Einvernehmen mit dem damaligen Fin<strong>an</strong>zminister, ProfessorGeorg Milbradt, ja so gen<strong>an</strong>nte Drittmittelstellen, allerdings in Anführungsstrichen,schufen. Das heißt, wir wussten ja, auf dieses System müssen sich unsereHochschulen erst einstellen. Wir beg<strong>an</strong>nen, wenn mich mein Gedächtnis nicht imStich lässt, mit 30 Millionen Mark <strong>an</strong> Drittmitteln in Sachsen. Ich habe mir dasgemerkt, weil wir 10 Jahre später 300 Millionen hatten. Inzwischen haben wir j<strong>an</strong>och mehr Drittmittel eingeworben. Wir hatten <strong>an</strong>fänglich 1500 Drittmittelstellen<strong>und</strong> weitere Stellen für die Beendigung von Studiengängen (z.B. für die abgewickelteLPG-Hochschule in Meißen). So mussten wir nicht unmittelbar von22 000 auf 11 000 reduzieren, son<strong>der</strong>n konnten in Zwischenstufen <strong>der</strong> Jahreabbauen. Gleichwohl war es schwierig <strong>und</strong> wir st<strong>an</strong>den in einer Reihe von Fällenvor <strong>der</strong> Tatsache, dass wir uns für eine Kündigung entscheiden mussten, obwohlnach Ausweis von Personal- <strong>und</strong> Fachkommissionen persönliche Integrität <strong>und</strong>fachliche Kompetenz gegeben waren. Aber dafür gab es keine im Staatshaushaltzur Verfügung stehende Stelle. Ich füge jetzt hinzu, dass damit in einem sehrharten Überg<strong>an</strong>g zugleich erzwungen worden ist, dass sich die Hochschulen hierin diesem Teil Deutschl<strong>an</strong>ds darauf einstellen mussten, dass zu ihrem Leistungs<strong>an</strong>spruchein hohes Maß <strong>an</strong> Flexibilität <strong>und</strong> Kreativität gehört. Es gibt natürlichimmer eine größere Anzahl von jungen Menschen, die nach dem Studium nocheine Weile <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität verbleiben zu ihrer persönlichen Qualifikation, aberauch, um sich zu erproben. Ob sie eine Ch<strong>an</strong>ce haben, sich als Hochschullehrermit Erfolg zu bewerben o<strong>der</strong>, ob es besser ist, dass sie d<strong>an</strong>n in einen <strong>an</strong><strong>der</strong>enBereich gehen. Das ist ja ein wichtiges Element von Universität <strong>und</strong> Hochschule.Es ist ein Moment von Leben, das k<strong>an</strong>nte die DDR so gut wie nicht. Nun sind esimmer zwei verschiedene Dinge, ob m<strong>an</strong> etwas sagt, das ist prinzipiell richtig,117
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Zur personellen und strukturellenEr
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Universitäten und Hochschulen wirk
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schung ansehnlich ist, sind die Uni
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mus und ihrer Hochschullehrer durch
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vorhanden waren und neu, möglichst
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menden Personenkreis muss sein Inte
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itätische Wahl. Der wahlberechtigt
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torenkonferenz zusammenschließt. A
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können, wenn sie ein Diplom von de
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Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.Pete
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verfügte zu jener Zeit zusätzlich
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nieurwissenschaftlichen Disziplinen
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gert, in einem Schreiben ankündigt
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Vorschlag auch dem SMWK übermittel
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Ganz besonders aber konzentrierte s
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die besonderen Umstände gewürdigt
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wurden. Hierbei waren die Besonderh
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Dr. paed.Hermann Neumerkel* 09. Sep
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hinreichend berücksichtigt worden
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tretbar, wenn der Staat zur Wiedere
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lickend vor allem zu Problemen der
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sich ausrechnen, was wir an einem T
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limitiert und wenn ich mich entsche
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