12.07.2015 Aufrufe

Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

Zur personellen und strukturellen Erneuerung an der TU Dresden ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

neben Ostberlin, Sachsen innerhalb <strong>der</strong> DDR ein L<strong>an</strong>d mit hoher Konzentrationvon Hochschuleinrichtungen. Nun musste das L<strong>an</strong>d dafür die Ver<strong>an</strong>twortung übernehmen<strong>und</strong> das bei einer völlig ungeklärten Hauhaltssituation <strong>und</strong> einer nochunklareren Hauhaltsperspektive, obwohl wir damals sicherlich mehr Hoffnunghatten in Bezug auf die Entwicklung <strong>der</strong> nächsten zehn Jahre als sich das d<strong>an</strong>nverwirklicht hat. Aber damals war zunächst mal alles unklar <strong>und</strong> wir musstensehen, wie wir denn diese Hochschull<strong>an</strong>dschaften fin<strong>an</strong>zieren könnten. Und daergab es d<strong>an</strong>n <strong>der</strong> nüchterne Kostenvergleich: Baden-Württemberg hatte damalsdie doppelte Bevölkerungszahl wie Sachsen. Inzwischen hat ja die sächsische Bevölkerungweiter abgenommen, aber damals hatte das „Ländle“ die doppelte Bevölkerungszahl.Und Baden-Württemberg <strong>und</strong> Sachsen hatten in den Hochschuleinrichtungen,ausgenommen die Medizin, beide 22 000 Mitarbeiter. Und da waralso völlig klar, dass wir das nicht auf Dauer durchstehen könnten. Das war völligausgeschlossen. Das ist eine zunächst doch sehr schmerzliche Einsicht gewesen.Die Menschen, die hier eine politische Wende auf den Weg gebracht hatten, diehaben das ja nicht get<strong>an</strong>, damit Stellen reduziert werden, damit viele Menschenihre Arbeit verlieren. Die Zahl 11 000 war d<strong>an</strong>n die Zielgröße, die durch dasHochschulstrukturgesetz von 1992 festgelegt wurde, wobei ich dar<strong>an</strong> erinnernmöchte, dass wir im Einvernehmen mit dem damaligen Fin<strong>an</strong>zminister, ProfessorGeorg Milbradt, ja so gen<strong>an</strong>nte Drittmittelstellen, allerdings in Anführungsstrichen,schufen. Das heißt, wir wussten ja, auf dieses System müssen sich unsereHochschulen erst einstellen. Wir beg<strong>an</strong>nen, wenn mich mein Gedächtnis nicht imStich lässt, mit 30 Millionen Mark <strong>an</strong> Drittmitteln in Sachsen. Ich habe mir dasgemerkt, weil wir 10 Jahre später 300 Millionen hatten. Inzwischen haben wir j<strong>an</strong>och mehr Drittmittel eingeworben. Wir hatten <strong>an</strong>fänglich 1500 Drittmittelstellen<strong>und</strong> weitere Stellen für die Beendigung von Studiengängen (z.B. für die abgewickelteLPG-Hochschule in Meißen). So mussten wir nicht unmittelbar von22 000 auf 11 000 reduzieren, son<strong>der</strong>n konnten in Zwischenstufen <strong>der</strong> Jahreabbauen. Gleichwohl war es schwierig <strong>und</strong> wir st<strong>an</strong>den in einer Reihe von Fällenvor <strong>der</strong> Tatsache, dass wir uns für eine Kündigung entscheiden mussten, obwohlnach Ausweis von Personal- <strong>und</strong> Fachkommissionen persönliche Integrität <strong>und</strong>fachliche Kompetenz gegeben waren. Aber dafür gab es keine im Staatshaushaltzur Verfügung stehende Stelle. Ich füge jetzt hinzu, dass damit in einem sehrharten Überg<strong>an</strong>g zugleich erzwungen worden ist, dass sich die Hochschulen hierin diesem Teil Deutschl<strong>an</strong>ds darauf einstellen mussten, dass zu ihrem Leistungs<strong>an</strong>spruchein hohes Maß <strong>an</strong> Flexibilität <strong>und</strong> Kreativität gehört. Es gibt natürlichimmer eine größere Anzahl von jungen Menschen, die nach dem Studium nocheine Weile <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität verbleiben zu ihrer persönlichen Qualifikation, aberauch, um sich zu erproben. Ob sie eine Ch<strong>an</strong>ce haben, sich als Hochschullehrermit Erfolg zu bewerben o<strong>der</strong>, ob es besser ist, dass sie d<strong>an</strong>n in einen <strong>an</strong><strong>der</strong>enBereich gehen. Das ist ja ein wichtiges Element von Universität <strong>und</strong> Hochschule.Es ist ein Moment von Leben, das k<strong>an</strong>nte die DDR so gut wie nicht. Nun sind esimmer zwei verschiedene Dinge, ob m<strong>an</strong> etwas sagt, das ist prinzipiell richtig,117

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!