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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

124<br />

Informatikkaufleute <strong>und</strong> der Fachinformatiker sollen diese neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen<br />

betriebswirtschaftliche Prozesse analysieren können. Dazu erfolgt der Einsatz von SAP R/3, ABAP <strong>und</strong><br />

von Modellierungswerkzeugen. Die Würzburger Schule konzentriert sich auf die Entwicklung von ERP-<br />

Schulungskonzepten, vor allem auf prozessorientierte Fallstudien <strong>und</strong> die Ausrichtung des Theorieunterrichts<br />

auf die Vermittlung des betriebswirtschaftlichen Backgro<strong>und</strong>s. Dabei bemüht sie sich um die<br />

Abstrahierung der Prozesse in Ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK).<br />

Bernd Strahler von der MultiMedia BBS Hannover führte dann ein in ERP aus Sicht der IT-Berufe. ERP-<br />

Systeme sind Gegenstand der IT-Ausbildung, wobei Finanzbuchhaltung eher im Hintergr<strong>und</strong> steht bzw.<br />

nicht relevant in den IT-Berufen ist. Hingegen können „Betriebserk<strong>und</strong>ungen“ im ERP-System vom Lernfeld<br />

1 <strong>und</strong> 2 aus angegangen werden. Entscheidungsorientierte Lernsituationen können vom Lernfeld<br />

8 (Markt…) <strong>und</strong> Lernfeld 11 (Rewe/Controlling…) unterstützt werden <strong>und</strong> im Lernfeld 6 (Entwickeln…)<br />

kann das ERP-System als Informatiksystem betrachtet werden (z. B. <strong>Datenbank</strong>struktur, Customizing,<br />

etc). Strahler erläuterte die Erfahrungen MBS Navision nach drei Jahren Schuleinsatz. Die Software sei<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich geeignet. Die lokale Installation hilft schwachen Schülern, eine bestimmte Lernsituation<br />

isoliert zu wiederholen. Die Software stehe auch am heimischen Arbeitsplatz zur Verfügung. Die lokale<br />

Installation helfe „kontrollorientierten“ Lehrkräften den Unterricht besser „lenkbar“ zu machen, was sich<br />

jedoch oft als trügerisch erwiesen habe. Materialien aus Schulbüchern etc. bilden eher Arbeitsprozesse<br />

ab, keine Geschäftsprozesse. Das Instruktionsparadigma überwiege: Ein Eingabetraining von spezifischen<br />

Befehlsfolgen sei häufiger anzutreffen als die endscheidungsorientierte Analyse <strong>und</strong> Interpretation<br />

von Geschäftsdaten. Die Unterstützung von Microsoft bestehe allein in der kostenlosen Abgabe<br />

der Software. Die isolierte, individuelle Arbeit an einem Geschäftsvorfall erschwere den Aufbau von<br />

Prozesswissen <strong>und</strong> -kompetenz. Trotz <strong>gute</strong>r Netzinfrastruktur gebe es Installations- bzw. Anwendungsschwächen<br />

(z. B. beim Verteilen der richtigen <strong>Datenbank</strong>). Die Einbindung in Lernprojekte sei an der<br />

Schule bisher nur ansatzweise gelungen. Weiterhin werde an der Schule in Hannover auch SAP R/3<br />

eingesetzt. Hier kommt Strahler zu folgender Bewertung: Auch SAP R/3 sei gr<strong>und</strong>sätzlich geeignet. Das<br />

Hosting vermeide lokale Hard-/ Softwareprobleme <strong>und</strong> es komme zu so gut wie keinen Ausfällen im<br />

Unterricht. Die Materialien von SAP auf Basis von IDES (SAP Mandant) bilden eher Geschäftsprozesse<br />

ab, seien aber meist sehr komplex strukturiert. 40 St<strong>und</strong>en seien zu wenig für eine wirklich intensive<br />

Beschäftigung mit diesen Fallstudien. Bisher sei nur in Ausnahmefällen die Nutzung am heimischen<br />

Arbeitsplatz zu Unterrichtszwecken möglich. Hinzu kämen relativ hohe Kosten bei Nutzen des IDES<br />

Mandanten.<br />

Zusammenschau<br />

Zum Abschluss der <strong>Praxis</strong>spiele systematisierte Horst Pongratz von der Universität Erlangen-Nürnberg<br />

die Unterschiede <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten in den verschiedenen Ansätzen zur prozessorientierten<br />

Wirtschaftsdidaktik <strong>und</strong> ERP-Einsatz. Dabei wurden detailliert die didaktischen Ansätze <strong>und</strong> Besonderheiten,<br />

die Belastung der Lehrkräfte, die Prozessorientierung sowie die Vor- <strong>und</strong> Nachteile herausgearbeitet.<br />

Auf dieser Basis wurden wichtige Faktoren für die Implementierung von ERP-Systemen an<br />

kaufmännischen Schulen herausgestellt.<br />

In der abschließenden Diskussion wurden die Konsequenzen für die Vernetzung von Schulen sowie<br />

zentrale <strong>und</strong> dezentrale Unterstützungsstrukturen von Stefan Marien (OSZ Bürowirtschaft Berlin), Bernd<br />

Strahler (Multimedia BBS), Edgar Sailer (Staatsinstitut für Schulqualität <strong>und</strong> Bildungsforschung) sowie<br />

Vertretern von Microsoft erarbeitet.

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