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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

36<br />

der Abbruchquoten, die Qualität der Schülerleistungen <strong>und</strong> Abschlüsse sowie die individuelle Förderung<br />

leistungsstarker <strong>und</strong> benachteiligter Schülergruppen heraus, zu deren Lösung unter anderem mit dem<br />

Mittel der systematischen Qualitätsentwicklung beigetragen werden soll. Im Mittelpunkt der weiteren<br />

Erörterungen stand die Frage, ob <strong>und</strong> inwieweit die benannten Probleme auf der Organisations- <strong>und</strong><br />

Interaktionsebene mithilfe der aktuell im Focus stehenden Strategien (Qualitätsmanagement, Bildungsstandards,<br />

Unterrichtsevaluation <strong>und</strong> -entwicklung etc.) gelöst werden können. Als Schlussthese stellte<br />

die Referentin heraus, dass die Problemlösekapazitäten der „Organisation“, die als „zentrale Handlungseinheit“<br />

seit den 1990er Jahren im Zentrum des Interesses von Bildungspolitik <strong>und</strong> -forschung steht,<br />

begrenzter sind, als dies angesichts des Ausmaßes dieses Interesses zu erwarten wäre. Dies führte zu<br />

der Überlegung, welche anderen Interventionen womöglich wirkungsvoller sein können <strong>und</strong> wie diese,<br />

zum Beispiel auf der Ebene des Lehr-Lern-Verhältnisses, zu gestalten sind. (Tagungsunterlage / Rahn<br />

2008) Mit besonderem Interesse nahmen die Teilnehmenden der Fachtagung fachrichtungsspezifische<br />

Ergebnisse von Lernstandserhebungen zur Kenntnis <strong>und</strong> diskutierten diese in ihrer <strong>Praxis</strong>relevanz <strong>und</strong><br />

den möglichen Konsequenzen.<br />

‚Liebe auf den zweiten Blick‘?! - Berufswahl <strong>und</strong> Berufsorientierung im Berufsfeld Hauswirtschaft<br />

an der Schwelle zwischen Allgemeinbildung <strong>und</strong> Berufsbildung<br />

Im Folgenden ist die Kurzfassung der Vortragenden, Prof. Dr. Ute Bender von der Pädagogischen Hochschule<br />

Karlsruhe, wieder gegeben:<br />

„Ausgangspunkt sind zwei Interviews mit weiblichen Auszubildenden der Hauswirtschaft (vgl. Schäfer<br />

2007). Sie gelten als ‚best practice Beispiele‘, d. h. beide bezeichnen ihren künftigen Beruf als ‚Traum‘-<br />

bzw. ‚Wunschberuf‘. Gefragt wird, wie die jungen Frauen zur Hauswirtschaft gelangt <strong>und</strong> welche möglichen<br />

Folgerungen daraus für die Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen mit Blick auf<br />

hauswirtschaftliche Berufe zu entwickeln sind.“ Die Funktion dieser beiden exemplarisch ausgewählten<br />

Interviews ist es, zu weitergehenden Reflexionen <strong>und</strong> Forschungsfragen anzuregen. „Hierzu werden<br />

ausgewählte Aussagen vor dem Hintergr<strong>und</strong> von Berufswahltheorien sowie statistischen Erhebungen<br />

analysiert. Sowohl ‚Elvira‘ als auch ‚Gerti‘ sind über Umwege zur Hauswirtschaft gelangt. Beide wissen<br />

nach Abschluss der allgemeinbildenden Schule nicht, welche Ausbildung sie ergreifen wollen/sollen.<br />

Im Rahmen schulischer Berufsorientierung haben sie keine Informationen über das hauswirtschaftliche<br />

Berufsfeld erhalten. Erst nach Abschluss einer anderen Ausbildung bzw. der teilqualifizierenden<br />

Berufsfachschule entscheiden sie sich selbstbewusst für ihren jetzigen Beruf. Die Äußerungen von<br />

‚Gerti‘ <strong>und</strong> ‚Elvira‘ bestätigen indirekt die Untersuchungen von Krewerth et al. (2004) zum Einfluss der<br />

Berufsbezeichnung auf die Berufswahl von Jugendlichen: Das soziale Umfeld der beiden jungen Frauen<br />

begegnet der hauswirtschaftlichen Ausbildung überwiegend mit Nicht-Wissen oder Abwertung; hauswirtschaftliche<br />

Berufe scheinen wenig angesehen bei Jugendlichen. Sowohl in den Interviews als auch<br />

in repräsentativen Erhebungen wird darüber hinaus die herausragende Bedeutung von Praktikumserfahrungen<br />

für die Berufswahl deutlich (z. B. Prager/Wieland 2005). Andere Studien ergeben, dass<br />

Praktika im hauswirtschaftlichen Berufsfeld aus verschiedenen Gründen eher die Ausnahme an allgemeinbildenden<br />

Schulen darstellen (Bastian et al. 2007, 165f.; Combe/Zenke 2006). Angesichts eines<br />

Rekrutierungsproblems des hauswirtschaftlichen Berufs mit Blick auf leistungsstarke Hauptschüler/<br />

innen <strong>und</strong> Realschüler/innen (Kettschau 2007, 32) zeigen sich Forschungs- <strong>und</strong> Handlungsdesiderate im<br />

Kontext schulischer Berufsorientierung: Vorwissen <strong>und</strong> Einstellungen von Lehrkräften sowie Absolvent/<br />

innen zu hauswirtschaftlichen Berufen wären etwa zu untersuchen sowie vermehrte Kontakte zwischen<br />

Schulen <strong>und</strong> hauswirtschaftlichen Betrieben wünschenswert.“ (Tagungsunterlage / Bender 2008)

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