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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

146<br />

Überlegungen in den Hintergr<strong>und</strong> treten, so dass Lehrer die Gründe des Methodeneinsatzes nicht oder<br />

nur wenig zu reflektieren scheinen. Allerdings konnte in manchen Kollegien erreicht werden, dass durch<br />

Teamteaching, Jour fixe, Rollenverteilung in Teamsitzungen <strong>und</strong> Unterrichtsvorbereitung im Team kooperatives<br />

Lernen für die Lehrkräfte zu einem selbstverständlichen Mittel des Unterrichts wurde. So<br />

wirkt sich kooperatives Lernen der Lehrenden offensichtlich positiv auf den Einsatz von kooperativen<br />

Sozialformen im Unterricht aus.<br />

Zudem konnte gezeigt werden, dass die Betonung kooperativer Lernformen in der Lehrerausbildung<br />

einen erhöhten Einfluss auf den Einsatz solcher Methoden in der eigenen Unterrichtspraxis hat. Damit<br />

scheint sich der Satz zu bewahrheiten: „Teachers teach as they were taught, not as they were taught to<br />

teach“ (Busian/Pätzold 2004, S. 2). Dies lässt andererseits wiederum den Schluss zu, dass methodische<br />

Gestaltungselemente des Unterrichts <strong>und</strong> ihre Reflexion in Hinblick auf die angestrebten Lernziele eine<br />

stärkere Betonung in der Lehrerausbildung erfahren sollten.<br />

4 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ergebnisse der Diskussionen<br />

Nach jedem Vortrag wurde das jeweilige Referat durch Fragen <strong>und</strong> Diskussionen im Plenum vertieft. Aus<br />

Gründen der besseren Lesbarkeit dieses Beitrags werden nachfolgend die Kristallisationspunkte aller<br />

Diskussionen des gesamten Workshops im Überblick dargestellt.<br />

Ein wesentliches Ergebnis der Diskussionen war die Erkenntnis, dass jedes der Beispiele von der<br />

Gr<strong>und</strong>annahme ausging, dass kooperatives Lernen gr<strong>und</strong>sätzlich erlernt <strong>und</strong> gefördert werden kann.<br />

In keinem der Beiträge fand dies ausdrücklich Erwähnung, jedoch wurde es auch von keinem der Vortragenden,<br />

ebenso wenig wie von den Teilnehmern des Workshops, in Zweifel gezogen. Gleichwohl besteht<br />

Einigkeit darüber, dass der Einsatz von Gruppenarbeit alleine noch nicht Teamfähigkeiten begünstigt,<br />

sondern es didaktischer Überlegungen zur Gestaltung der Lernumgebungen <strong>und</strong> professioneller<br />

Begleitung seitens der Lehrenden bedarf, um kooperatives Lernen fördern zu können.<br />

Kooperatives Lernen hat eine Vielfalt von Zielbezügen. Die beiden wesentlichen sind die Fähigkeit, im<br />

Verb<strong>und</strong> einer Gruppe lernen zu können sowie die Vorbereitung auf kooperative Arbeitsprozesse in der<br />

<strong>Praxis</strong>. Darüber hinaus erfordert kooperatives Lernen aber nicht nur die Kooperation der Lehrenden, es<br />

kann diese auch initiieren <strong>und</strong> fördern, was im Rahmen der Diskussion um die Lernfeldgestaltung relevant<br />

werden kann. Schließlich hat kooperatives Lernen auch Bezüge zur Kooperation der Lehrenden mit<br />

externen Stellen, wie beispielsweise im Rahmen von Lernortkooperation.<br />

Kooperatives Lernen erfordert die Reflexion des gesamten didaktischen Entscheidungs- <strong>und</strong> Bedingungsfeldes.<br />

Es genügt nicht, Lernvoraussetzungen, Lernprozesse <strong>und</strong> Lernergebnisse zu bedenken,<br />

auch Lehrprozesse sowie die räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Rahmenbedingungen des Lehrens <strong>und</strong> Lernens<br />

müssen zur Gestaltung von kooperativen Lernumgebungen in Betracht gezogen werden. So ist kooperatives<br />

Lernen nicht einfach eine austauschbare Methode, lässt sich aber dennoch in bestehende<br />

Settings integrieren.<br />

Kooperatives Lernen erfordert damit auch die Teamfähigkeit der Lehrenden. Dies nicht nur aus Gründen<br />

der Glaubwürdigkeit gegenüber der Lernenden. Ebenso wie bei Fachkompetenzen sollten sie wissen,

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