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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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Fachtagung Berufsschulsport<br />

können enthält letztlich die Chance, die Persönlichkeit <strong>und</strong> (weibliche) Identität zu stärken <strong>und</strong> zu entwickeln.<br />

Am Beispiel unterschiedlicher Themen aus Fußball <strong>und</strong> Basketball wurde das genetische Konzept<br />

der Sportspielvermittlung unter dem Gender-Aspekt erläutert <strong>und</strong> durch Hinweise zur Gestaltung des<br />

Sportunterrichts mit weiblichen Auszubildenden ergänzt.<br />

Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung für Frauen in schwierigen Lebenslagen,<br />

Dr. Ulrike Röger, Institut für Sportwissenschaft <strong>und</strong> Sport, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg<br />

Die wissenschaftliche Erkenntnislage über die ges<strong>und</strong>heitlichen Wirkungen von Sport <strong>und</strong> Bewegung<br />

verspricht vielfältige Renditen, z. B. Vorbeugung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen <strong>und</strong> Vermeidung von<br />

Übergewicht. Allerdings sind die Chancen auf diese Renditen ungleich verteilt: Nach den Ergebnissen<br />

des B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsberichts ist der Anteil derjenigen, die keinen Sport betreiben, mit etwa 65% am<br />

höchsten bei Frauen der Unterschicht zwischen 30 <strong>und</strong> 60 Jahren.<br />

Das BIG-Projekt, das über den Zeitraum von 2005-2007 in Erlangen in drei Settings – Betrieb, Sportverein<br />

<strong>und</strong> Wohnquartier – durchgeführt wurde, hat das Ziel, Frauen in schwierigen Lebenslagen (z. B.<br />

Migrantinnen, arbeitslose Frauen, allein erziehende Frauen) zu befähigen, die Kontrolle über ihre Ges<strong>und</strong>heit<br />

über die Förderung von Sport <strong>und</strong> Bewegung zu erhöhen (Empowerment). Dabei zielt BIG<br />

sowohl auf Verhaltenswirkungen, z. B. im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Bewegungsverhalten, auf biomedizinische<br />

<strong>und</strong> psychologische Effekte, als auch auf Verhältniswirkungen, z. B. sozialer oder politischer Art, <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in Form eines partizipativen Ansatzes gemeinsam mit den Frauen<br />

Programme zur Bewegungsförderung geplant <strong>und</strong> implementiert: Sport- <strong>und</strong> Bewegungsprogramme<br />

für Frauen, Frauenbadezeit, Schwimmkurse, Aquafitness-Kurse. Mit diesen Programmen wurden die<br />

Frauen in schwierigen Lebenslagen erreicht (beispielsweise nehmen an der Frauen badezeit aktuell ca.<br />

70-80 Frauen teil, an den Sport- <strong>und</strong> Bewegungsprogrammen sind es r<strong>und</strong> 100 Frauen). Im Projekt wurden<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Empowerment-Effekte erzielt. Beispielsweise wurde die Selbstwirksamkeitserwartung<br />

der Frauen erhöht <strong>und</strong> die Frauen haben neue Kompetenzen in Bezug auf Sport <strong>und</strong> Bewegung<br />

erworben. Auch übernehmen die Frauen auf organisatorischer <strong>und</strong> kommunaler Ebene mehr Verantwortung<br />

als bisher. Jedoch beziehen sich die ermittelten Effekte in der Hauptsache auf die Frauen, die<br />

auch in die Planung <strong>und</strong> Umsetzung des Projekts einbezogen wurden. Bei den Frauen, die lediglich an<br />

den Sport- <strong>und</strong> Bewegungsprogrammen teilgenommen haben, wurden wesentlich weniger Empowerment-Effekte<br />

erzielt.<br />

Fazit<br />

Die Ausrichtung der Nürnberger Fachtagung auf die Qualität des Berufsschulsports passt zwar gut in<br />

die allgemeine aktuelle Bildungsdiskussion, kam aber in Anbetracht der schmalen Erfahrungsbasis in<br />

der <strong>Praxis</strong> doch recht früh. Das Fehlen empirischer Belege <strong>und</strong> praxisbezogener Input-, Prozess- <strong>und</strong><br />

Outputanalysen wurde von der Fachtagung daher auch bemängelt <strong>und</strong> sollte sowohl der Forschung<br />

als auch der <strong>Praxis</strong> Auftrag für die Zukunft sein. Dies hat aber der gemeinsamen Betrachtung <strong>und</strong> Erörterung<br />

möglicher Ansatzpunkte (vgl. Beitrag Conz), Grenzen (vgl. Beitrag Stibbe), erster Ergebnisse<br />

(vgl. Arndt) <strong>und</strong> konkreter <strong>Praxis</strong> (vgl. Beiträge Kugelmann, Klingen, Röger, Abu-Omar) nicht geschadet.<br />

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