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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

16<br />

Qualitätssicherung ist nicht Selbstzweck. Wenn wir dies aus dem Blick verlieren, besteht die Gefahr,<br />

dass wir uns ein aufwendiges Instrument einrichten, das im Endeffekt wenig zu einer Verbesserung beiträgt,<br />

sondern uns nur eine vordergründige Effizienz vorspiegelt, während andere, schwerer fassbare<br />

Zieldimensionen unbeachtet bleiben. Dies ist auch ein Appell Kosten/Nutzenrelationen nicht aus den<br />

Augen zu verlieren, was sowohl bei einer Qualitätssicherung „light“, das heißt einer Qualitätssicherung,<br />

die nolens volens <strong>und</strong> weil man eben ein Qualitätssicherungssystem haben muss, als auch bei einer<br />

Qualitätssicherung, die zum Selbstzweck eingerichtet wird eine Gefahr ist.<br />

Meine sehr geehrten Damen <strong>und</strong> Herren, lassen Sie mich zum Abschluss auf zwei Dinge zurückkommen.<br />

Das erste ist die voraussichtliche Entwicklung der europäischen beruflichen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungspolitik<br />

in den nächsten Jahren. Es ist kaum zu erwarten, dass sich die Prioritäten der Europäischen<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung dramatisch ändern werden. Wir sind von der Erreichung vieler der Ziele, die<br />

definiert wurden, noch weit entfernt. Die Einbindung <strong>und</strong> Umsetzung der Instrumente in den nationalen<br />

Systemen wie z. B. der Qualitätssicherung oder der Nationalen Qualifikationsrahmen, bedarf massiver<br />

Anstrengungen <strong>und</strong> benötigt Zeit. Wenn wir konsistente nationale Qualifikationsordnungen erreichen<br />

wollen, wird das Zusammenwachsen der Bemühungen im Bereich der tertiären Erziehung (Universität<br />

<strong>und</strong> Hochschulen) <strong>und</strong> der beruflichen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung immer dringender. Dies gilt auch für die<br />

Bemühungen zur Qualitätssicherung.<br />

Das zweite betrifft die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Situation auf dem europäischen Arbeits -<br />

markt ist nach wie vor durch folgende Charakteristika gekennzeichnet: Trotz der Tendenz zu höher<br />

qualifizierten Arbeitnehmern auf der Nachfrageseite, existiert weiterhin eine hohe Anzahl niedrig qualifizierter<br />

Arbeitskräfte (Schätzungen liegen zwischen 72 <strong>und</strong> 80 Millionen) auf der Angebotsseite. Demografische<br />

Entwicklungen lassen eine Verknappung des zukünftigen Arbeitskräfteangebots befürchten,<br />

was die Notwendigkeit der Weiterbildung auch älterer Arbeitnehmer immer dringlicher erscheinen lässt.<br />

Gleichzeitig stagniert die Beteiligung älterer Arbeitnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen trotz der Bemühungen<br />

lebenslanges Lernen zu fördern.<br />

Das anhaltend hohe Tempo technologischer Veränderungen führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer<br />

steigenden Nachfrage nach besser ausgebildeter Arbeitskräfte, eine Tendenz, die auch erste Prognosen<br />

in einem diesbezüglichen Projekt (Skill needs) bestätigen. Dies könnte zu verstärkten Ungleichgewichten<br />

zwischen Arbeitskräfteangebot <strong>und</strong> -nachfrage führen.<br />

Eine Bewältigung dieser Herausforderungen ist nicht nur aus dem Blickpunkt der Wettbewerbsfähigkeit,<br />

sondern auch aus sozialen Erwägungen unbedingt notwendig. Letztendlich – <strong>und</strong> dies ist meine<br />

feste Überzeugung – kann uns dies nur auf Europäischer Ebene gelingen, wobei es notwendig ist eine<br />

gemeinsame Basis zu finden, die nationale Eigenheiten <strong>und</strong> unterschiedliche Strukturen zulässt, gleichzeitig<br />

aber Zusammenarbeit <strong>und</strong> Austausch zwischen den Mitgliedsstaaten gewährleistet.<br />

Ich wünsche den 15. Hochschultagen Berufliche Bildung in Nürnberg viel Erfolg <strong>und</strong> danke Ihnen für Ihre<br />

Aufmerksamkeit.

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