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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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Workshop Q2E - Erfahrung<br />

2.3 Forschungsdesign des Projektes „Bedingungen für die erfolgreiche Institutionalisierung<br />

eines QMS an Schulen- BERIQ (Doris Kunz Heim)<br />

Wird davon ausgegangen, dass die Einführung von Qualitätsmanagementsystemen an Schulen (die in<br />

der Regel projektförmig erfolgt) eine spezielle Art von Reformprojekt darstellt, dann ist dieses phasenspezifisch<br />

(Iniitierung, Implementierung, Institutionalisierung) zu betrachten. Die Initiierung beinhaltet<br />

die Entscheidung über die Umsetzung eines Projektes, die Implementierung bedeutet die Phase der<br />

erstmaligen Anwendung oder Erprobung der Neuerung <strong>und</strong> die Institutionalisierung umfasst die Verankerung<br />

der Neuerung im Schulalltag.<br />

Während der Implementierungsprozess bei der Analyse von Schulreformprojekten bereits f<strong>und</strong>iert untersucht<br />

worden ist, ist der Institutionalisierungsprozess eher vernachlässigt (Reynolds <strong>und</strong> Teddlie, 2000).<br />

Die Institutionalisierungsphase beginnt dann, wenn die eingeführte Neuerung aufhört, als neu betrachtet<br />

zu werden <strong>und</strong> in die Alltagspraxis der Schule übergeht. Lange Zeit ist angenommen worden, dass<br />

diese Institutionalisierung automatisch erfolgt. Oft verschwinden Neuerungen aber wieder, wenn der<br />

Anfangsenthusiasmus abgeklungen ist, die finanziellen Ressourcen für die Einführung wegfallen oder<br />

Schulleitende <strong>und</strong> Lehrpersonen, welche sich tatkräftig für die Veränderungen eingesetzt haben, die<br />

Schule verlassen.<br />

Wenig bekannt ist (im deutschsprachigen Raum) zudem über die Umsetzung von einer spezifischen<br />

Form von Schulreformprojekten, den Qualitätsmanagementsystemen. Altrichter <strong>und</strong> Posch (1999) haben<br />

anhand von Fallstudien fünf Schulen untersucht, die je unterschiedliche Qualitätsmanagementsysteme<br />

eingeführt haben, wobei sich die Analysen auch hier vor allem auf den Implementierungsprozess<br />

konzentriert haben.<br />

Mit dem Forschungsvorhaben BERIQ sollen zwei Forschungslücken geschlossen werden. Erstens sollen<br />

Erfolgsbedingungen identifiziert werden für die Umsetzung einer spezifischen Form von Schulreformprojekten,<br />

den Qualitätsmanagementsystemen <strong>und</strong> zweitens erfolgt die Konzentration auf die<br />

Institutionalisierungsphase.<br />

Qualitätsmanagementsysteme unterscheiden sich von anderen Schulreformprojekten dadurch, dass<br />

sich ihre Neuerungsvorschläge nicht in erster Linie auf konkrete Handlungsalternativen der täglichen<br />

<strong>Praxis</strong> beziehen, sondern auf Analysen des Ist-Zustandes dieser <strong>Praxis</strong>. Diese Analysen dienen zwei<br />

verschiedenen Zwecken: Erstens bilden sie eine Ausgangslage, aus denen die Akteure konkrete Handlungsalternativen<br />

zu einer allfällig notwendigen Verbesserung des Ist-Zustandes selbst ableiten müssen<br />

<strong>und</strong> zweitens dienen sie der Berichterstattung, bzw. der Rechenschaftslegung gegenüber schulischen<br />

Partnern (Behörden, Eltern etc.).<br />

Was die Erklärung des Umsetzungserfolges von Schulreformen betrifft, so sind aus der Forschung bereits<br />

einige Bedingungen sowohl für die Implementierungs- als auch für die Institutionalisierungsphase<br />

bekannt.<br />

Die daraus abzuleitende Frage der Studie ist, ob diese Bedingungen auch für die Institutionalisierung<br />

von Qualitätsmanagementsystemen notwendig <strong>und</strong> hinreichend sind. Als Heuristik für die Entwicklung<br />

der relevanten unabhängigen Variablen dient in erster Linie die Konzeption des akteurzentrierten Institutionalismus.<br />

Der akteurzentrierte Institutionalismus verspricht einen hohen heuristischen Gehalt für<br />

die Wirkungsforschung von Reformprojekten. So ermöglicht er eine Mehrebenenperspektive, bei der<br />

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