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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

152<br />

1.2 Das Beispiel Bremen: Stellenwert von Q2E innerhalb eines veränderten Steuerungsmodells<br />

(Sabine Kurz/ Ingrid Müller)<br />

In den Jahren 2002 bis 2008 sind unter Maßgabe des Prinzips „Steuern auf Abstand“ alle beruflichen<br />

Schulen <strong>und</strong> Sek. II – Zentren (mit ihren beruflichen <strong>und</strong> gymnasialen Abteilungen) im Rahmen eines mit<br />

EU-Mitteln geförderten, umfänglichen Reformprojektes zu Regionalen Berufsbildungszentren umstrukturiert<br />

worden (www.rebiz-bremen.de).<br />

Der Kern des veränderten Steuerungsprinzips fokussiert ein hohes Maß an Eigenverantwortung der<br />

Institution Schule unter Berücksichtigung gesetzter Rahmenbedingungen seitens der senatorischen<br />

Behörde. Anlass für den Umstrukturierungsprozess war die Vermutung, dass ein Wirkungszusammenhang<br />

besteht zwischen nachhaltiger Qualitätsverbesserung (von Schule <strong>und</strong> Unterricht) <strong>und</strong> Eigenverantwortung.<br />

Um für eine in diesem Sinne veränderte Struktur dennoch die Balance zwischen Eigenverantwortung<br />

– Qualität – Rechenschaftslegung herzustellen, sind einerseits Verantwortungsbereiche von<br />

der senatorischen Behörde auf die Schulen verlagert <strong>und</strong> schulgesetzlich verankert worden: Dienstvorgesetztenfunktion<br />

für Schulleitungen <strong>und</strong> die Einführung der Personalkostenbudgetierung. Andererseits<br />

sind sowohl auf der strategischen als auch auf der operativen Ebene Instrumente <strong>und</strong> Verfahren entwickelt<br />

worden: Ziel- <strong>und</strong> Leistungsvereinbarung; Einführung eines Qualitätsmanagementsystems.<br />

Im Mittelpunkt des mehrjährigen Entwicklungsprozesses stand die Frage nach der Vergewisserung über<br />

die Qualität einzelner Lehr- <strong>und</strong> Lernangebote aber auch über die Qualität der Institution selbst. Deshalb<br />

ist die Entscheidung für ein innovatives Konzept zur Qualitätsentwicklung, das sowohl die Prozesse als<br />

auch die kontinuierliche Entwicklung berufsbildender Schulen evaluativ aufgreift, von zentraler Bedeutung<br />

gewesen. Ein intensiver Diskurs <strong>und</strong> ein Vergleich im Schulbereich bereits angewendeter Qualitätssysteme<br />

hat 2003 zu der Entscheidung geführt, Q2E zu implementieren.<br />

Dabei war leitend, dass die Selbstverantwortung für Qualität bei Q2E einen zentralen Stellenwert einnimmt.<br />

Alle in der Schule Arbeitenden sollen unterstützt <strong>und</strong> befähigt werden, mit systematischen Verfahren<br />

(Feedbackverfahren; datengestützte Schulevaluation; Qualitätsleitbild; systematische Mitarbeitergespräche)<br />

für die Qualität des Lernens an der Schule zu sorgen. Im Gegensatz zu eher formellen<br />

Qualitätssystemen steht nicht die Dokumentation der (administrativen) Abläufe im Vordergr<strong>und</strong>, sondern<br />

die fortlaufende Überprüfung <strong>und</strong> Entwicklung der Tätigkeiten, die sich auf die Lernenden <strong>und</strong> den<br />

Unterricht beziehen.<br />

Die Hauptverantwortung für die schulinterne Qualitätssteuerung liegt bei der Schulleitung. Wichtigstes<br />

strategisches Instrument hierfür ist das Qualitätsleitbild, das die schuleigenen Qualitätsansprüche nach<br />

den für Q2E geltenden Qualitätsbereichen <strong>und</strong> -dimensionen (Referenzrahmen) strukturiert. Die jährliche<br />

Arbeitsplanung aller Fachbereiche, Bildungsgänge <strong>und</strong> Abteilungen dokumentiert die geplanten Aktivitäten<br />

ebenfalls nach diesem Referenzrahmen. In den Ziel- <strong>und</strong> Leistungsvereinbarungen, die zwischen<br />

der Senatorin für Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft <strong>und</strong> der Schulleitung abgeschlossen werden, weisen die<br />

Schulen ihre strategischen Ziele für die Dauer von drei Jahren <strong>und</strong> den daraus abgeleiteten operativen<br />

Jahresziele aus. Die Dokumentation der Umsetzung sowie das Qualitätshandbuch der Schule bilden<br />

die Gr<strong>und</strong>lage der Rechenschaftslegung, die einmal in Form der Dokumentenanalyse <strong>und</strong> durch das<br />

Instrument der Meilensteingespräche erfolgt.<br />

Schulintern kann zunächst durch die Erhöhung der Eigenverantwortung folgendes festgestellt werden:<br />

Für die Schulleitungen sind mehr <strong>und</strong> flexiblere Entscheidungsspielräume in Bezug auf Einrichtung/<br />

Gestaltung von Bildungsgängen, Fragen der Personalentwicklung, die Verwendung der Ressourcen

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