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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

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der französischen Ratspräsidentschaft Ähnliches beinhalten wird. Das sind aber nur vordergründige,<br />

wenn auch wichtige Erklärungsansätze für die Frage danach, wozu Qualitätssicherung notwendig ist.<br />

Ein Blick auf die Herausforderungen, vor denen alle europäischen Länder – wenn auch in unterschiedlichem<br />

Umfang – stehen, erklärt viel deutlicher die Notwendigkeit der Qualitätssicherung. Hier seien die<br />

Punkte exemplarisch genannt, von denen zu vermuten ist, dass sie auch nach 2010 von Bedeutung sein<br />

werden.<br />

Die Union, d. h. die Mitgliedstaaten <strong>und</strong> die europäische Organe, hat erkannt, dass das Wissen, die<br />

Kenntnisse, Fähigkeiten <strong>und</strong> Kompetenzen der Individuen den Kern der europäischen Wirtschaften <strong>und</strong><br />

Gesellschaften bilden. Sie sind der Gr<strong>und</strong>baustein der Wettbewerbsfähigkeit, aber auch der Forschung,<br />

der Entwicklung <strong>und</strong> der Infrastruktur eines Landes. Es ist daher eine logische Konsequenz, dass Berufsbildung<br />

eine der Säulen ist, auf der die individuellen Humanressourcen aufbauen. Das ist einer der<br />

Gründe, weshalb Europa einer f<strong>und</strong>ierten Qualitätssicherung bedarf.<br />

Weiterhin lässt sich seit Jahren beobachten, dass die Qualifikationsanforderungen am Arbeitsmarkt steigen.<br />

Schätzungen der DG Education and Culture der Europäischen Kommission sowie des CEDEFOP<br />

gehen davon aus, dass die Zahl der benötigten Hochqualifizierten bis 2015 um 30% <strong>und</strong> die derjenigen<br />

auf der mittleren Qualifikationsebene um 50% steigen wird (CEDEFOP, 2008). Es ist eindeutig, dass die<br />

Länder daher vor der Herausforderung stehen, mehr Menschen als bislang nicht nur „irgendwie“ für<br />

höhere Bildungsabschlüsse zu qualifizieren, sondern ihnen durch qualitativ hochwertige Bildungsgänge<br />

umfassende Inhalte zu vermitteln, die sie langfristig <strong>und</strong> verantwortungsbewusst einsetzen <strong>und</strong> erweitern<br />

können.<br />

Darüber hinaus ist Qualitätssicherung aufgr<strong>und</strong> der sich stetig wandelnden Arbeitsmarktanforderungen<br />

notwendig. Wenngleich dies ebenso wenig eine neue Erkenntnis ist wie die fast täglich erscheinenden<br />

Forderungen nach angeblich „neuen“ Kompetenzen, so ist doch die Dringlichkeit der Vermittlung von<br />

jenen Kompetenzen neu, die auf ein Leben in einer globalisierten Welt vorbereiten. Hier hinken jedoch<br />

die soziale Inklusion, die Gewährleistung der individuellen <strong>und</strong> erfolgreichen Teilhabe am Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> die geographische Mobilität der Europäer der technischen Vernetzung weit hinterher.<br />

Das gilt auch für die Integration derer, die den Schritt zur geographischen Mobilität gewagt haben, aber<br />

im neuen Land aus unterschiedlichsten Gründen nicht integriert werden können oder wollen. Migration,<br />

Integration, aber auch Mobilität in all ihren Varianten, d. h. sektorale, geographische <strong>und</strong> soziale Mobilität<br />

stehen weit oben auf der politischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen Agenda. Aufgabe der Qualitätssicherung<br />

in der Berufsbildung ist es hier, durch international ausgerichtete Curricula nicht nur auf eigene<br />

Auslandsaufenthalte vorzubereiten, sondern auch diejenigen Individuen zu integrieren, die aus dem<br />

Ausland ins eigene Land kommen.<br />

Abgesehen davon benötigt Europa eine neue, zumindest aber andere Qualitätssicherung für die berufliche<br />

Bildung aufgr<strong>und</strong> des demographischen Wandels. Wenngleich seit Jahren zu beobachten ist, dass<br />

die Zahl der unter 20-Jährigen schwindet, während die der potenziellen älteren Arbeitnehmer ab 55 Jahren<br />

wächst, ist noch immer nicht klar, was die Älteren von einer längeren Arbeitsmarktteilhabe abhält.<br />

Das gilt besonders für diejenigen, die gerne am Arbeitsmarkt teilnehmen würden, aber aus unterschiedlichsten<br />

Gründen davon abgehalten werden, also r<strong>und</strong> 10% aller Nicht-Beschäftigten zwischen 55 <strong>und</strong><br />

65 Jahren (European Commission, 2007). Aufgabe der Qualitätssicherung ist es an dieser Stelle, die<br />

Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer <strong>und</strong> die der Arbeitgeber in Einklang zu bringen. Obgleich mittlerweile<br />

eindeutig ist, dass flexiblere Arbeitszeiten, alternsgerechtes Lernen <strong>und</strong> entsprechende Arbeitsformen

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