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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

232<br />

A) Kategoriale Fragen<br />

Bisher fehlte eine theoretische Klärung der im normativen Nachhaltigkeitsdiskurs verwendeten Kategorien<br />

<strong>und</strong> Prinzipien. Globalität <strong>und</strong> Interkulturalität werden hier als Kategorien der Leitidee der Nachhaltigkeit<br />

diskutiert. Dabei werden die Kategorien<br />

1. Vernetzung,<br />

2. Gerechtigkeit,<br />

3. Zukunft,<br />

4. Verantwortung,<br />

5. Kommunikation,<br />

6. Partizipation <strong>und</strong><br />

7. Sustainable Ratio (vgl. Fischer 1998)<br />

mit Globalität <strong>und</strong> Interkulturalität in Bezug gesetzt (Fischer, Greb, Skrzipietz, 2008). Die neun Kategorien<br />

werden analytisch abgeleitet. Sie bilden ein Beziehungsgeflecht mit welchem die Leitidee der<br />

Nachhaltigkeit analytisch aufgearbeitet wird <strong>und</strong> ein theoretische Klärung der im Nachhaltigkeitsdiskurs<br />

verwendeten Begriffe, Kategorien <strong>und</strong> Prinzipien zur Entwicklung didaktischer Reflexionskategorien<br />

erfolgt:<br />

„Die besondere pädagogische Herausforderung bildet hierbei der Begriff »Sustainable Ratio«, der noch<br />

nicht hinreichend in die Berufsbildungstheorien implementiert ist. Gemeint ist eine spezifische Form<br />

der Rationalität, die sich im Sinne einer ökonomisch-ökologischen Neuorientierung global verantwortlich<br />

weiß für die Zukunft der Erde <strong>und</strong> der Menschen, die sie bewohnen. Vernunftentscheidungen im<br />

Sinne der sustainable ratio vernetzen ökonomische, ökologische <strong>und</strong> soziale Entscheidungsprozesse<br />

(»Retinität«) <strong>und</strong> basieren deshalb auf kommunikativer Partizipation (»Polylog«), so dass sie nicht nur<br />

innerhalb einer Generation <strong>und</strong> über kulturelle Grenzen hinaus, sondern auch generationenübergreifend<br />

Gerechtigkeit anstreben. Eine vorläufige Begriffsbestimmung von Globalität verweist daher auf globale<br />

generationenübergreifende Gerechtigkeit im Sinne gleicher Lebensansprüche für alle, auf Fragen der<br />

Menschenrechte, globaler Rechtsstaatlichkeit <strong>und</strong> globaler Demokratie im Kontext global vernetzter Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Lebensbeziehungen. Damit ist Interkulturalität als Problemstellung angelegt: Verständigung,<br />

Zusammenleben <strong>und</strong> Zusammenarbeiten auf der Basis unterschiedlicher, einander oft fremder kultureller<br />

Traditionen.“ (GInE-Forschungsverb<strong>und</strong> 2008)<br />

B) Sektorbezogene Fragen<br />

Die bisherigen Arbeiten für Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung zeigen, dass die sektorbezogene<br />

Forschung intensiviert werden muss (vgl. Kutt 2004; Blings/Spöttl/Dworschak 2005, S. 11ff., Kutt, Meyer,<br />

Toepfer 2008). Vor allem fehlen<br />

- eine Analyse von Rahmenlehrplänen <strong>und</strong> Ausbildungsrahmenplänen in der beruflichen Bildung mit<br />

Blick auf Anknüpfungspunkte in ausgewählten Sektoren sowie<br />

- eine empirische Realanalyse in ausgewählten Sektoren, um zu eruieren, inwiefern der Nachhaltigkeitsgedanke<br />

dort bereits Berücksichtung findet bzw. wo er dort mit Notwendigkeit Eingang finden<br />

sollte <strong>und</strong><br />

- eine Analyse der Qualifikationen, die in der Entwicklung von Rahmenlehrplänen bzw. im Konstruktionsprozess<br />

beruflicher Curricula zu berücksichtigen wären.<br />

In der konkreten beruflichen Bildung in Schule <strong>und</strong> Betrieb bestehen noch starke Unklarheiten, wie BNE<br />

umgesetzt werden kann (vgl. Meyer, Vollmer, 2007; Kutt, 2004; Fischer, 2006). Im Projekt GInE erfolgten<br />

deshalb empirische Realanalysen unter folgenden Kernfragen:<br />

- Organisationale Definitionen: Welche Definition, welches Verständnis von Nachhaltigkeit besteht in<br />

den Firmen <strong>und</strong> bei den Beschäftigten?

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