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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

346<br />

Ideallehrer angelegt, folgt später eine Hinwendung zur Untersuchung von Reallehrern. Schließlich folgen<br />

Studien zu Real- <strong>und</strong> Ideallehrern. In jüngerer Zeit bilden Fragen zur Lehrer-Schüler Interaktion in den<br />

Unter suchungen zur Schülerperspektive lediglich noch eine Teilgröße im Untersuchungsdesign.<br />

2 Untersuchungsdesign <strong>und</strong> Methodik<br />

Für die Fragestellung nach ‚<strong>gute</strong>n‘ Lehrern aus der Schülerperspektive ist dem Realansatz der Vorzug<br />

zu geben. Beim Ideal-Ansatz würden die Schüler nach ihren Wünschen <strong>und</strong> Vor stellungen zu einem besonders<br />

<strong>gute</strong>n Lehrer befragt. Bei den hieraus entwickelten Ideal bildern besteht jedoch die Problematik,<br />

dass schon in der Entstehungssituation von den realen Rahmenbedingungen schulischer Unterrichtswirklichkeit<br />

abstrahiert würde. Zwar könnten so Wunschbilder entstehen, doch ihre Relevanz im Sinne<br />

einer <strong>Praxis</strong>orientierung für reale Lehrer wäre kaum gegeben. Beim Real-Ansatz hingegen, zeichnen<br />

sich die Lehrer bilder dadurch aus, dass sie vor dem Hintergr<strong>und</strong> real erfahrener Rahmenbedingungen<br />

schulischer Unterrichtswirklichkeit entstehen. Aus der Konzentration von ‚<strong>gute</strong>r‘ Alltagspraxis entwickelt<br />

sich eine Abbildung realer Wirklichkeit, die dann in die Beschreibung von Charakteristika idealisierter<br />

Reallehrer mündet <strong>und</strong> dadurch konzentriert den Möglichkeits raum für reales ‚<strong>gute</strong>s‘ Lehrerhandeln<br />

aufzeigt.<br />

Die Basis der vorliegenden Studie bildet eine Schüler-Lehrerbefragung an einer thüringischen Berufsschule,<br />

die im Jahreswechsel 2005/06 in zehn Klassen des dritten Ausbildungsjahres in verschiedenen<br />

gewerblich-technischen Ausbildungsberufen 2 des Dualen Systems durch geführt worden ist. Zunächst<br />

wurden die Schüler per Fragebogen gebeten, ihnen bekannte, ‚<strong>gute</strong>‘ Lehrer zu benennen <strong>und</strong> einzuschätzen.<br />

Daneben enthielt der Fragebogen auch Fragen zum Umfeld der Schüler. Um nicht nur die<br />

erlebte Unterrichtssituation aus der Schüler perspektive einzufangen, sind zusätzlich die in den Schulklassen<br />

am häufigsten benannten ‚<strong>gute</strong>n‘ Lehrer befragt worden. Auf diesem Wege gelingt es, auch den<br />

Planungs- <strong>und</strong> Reflexi onshintergr<strong>und</strong> der real benannten Lehrer ein fließen zu lassen. In der Summe liegen<br />

so 157 Schülerfrage bögen <strong>und</strong> 13 Lehrerinterviews den Aussagen der Studie zugr<strong>und</strong>e. Mit einem<br />

Anteil von 9,1% weiblicher Auszubildender entspricht der Frauenanteil dem Durchschnitt in gewerblich<br />

technischen Berufen (Berufsbildungsbericht 2006: 8,3%).<br />

3 Zentrale Ergebnisse<br />

Im ersten Zwischenfazit der Schülerbefragung in den zehn Schulklassen sind 35 verschiedene Lehrer<br />

von den Schülern als ‚<strong>gute</strong>‘ Lehrer genannt worden. Es wird schon an dieser Stelle deutlich, dass es<br />

den ‚<strong>gute</strong>n‘ Lehrer aus subjektiver Schülerperspektive nicht gibt. Neben vielen Einzelnennungen, bei<br />

denen jeweils ein Lehrer von einem Schüler benannt worden ist, votiert in sechs Klassen eine Mehrheit<br />

von Schülern für jeweils einen Lehrer. Diese Klassen können als Monopräferenzklassen charakterisiert<br />

werden. In den übrigen vier Klassen, die als Multipräferenzklassen bezeichnet werden, verteilen sich<br />

neben den Einzelnennungen die her vorstechenden Voten relativ gleichmäßig auf mehrere Lehrer. Jedoch<br />

repräsentiert hier keine Lehrernennung die Mehrheitsmeinung der Klasse.<br />

2 Anlagenmechaniker, Aufbereitungs- <strong>und</strong> Verfahrensmechaniker, Beton- <strong>und</strong> Stahlbetonbauer, Dachdecker, Konstruktionsmechaniker,<br />

Maler <strong>und</strong> Lackierer, Mediengestalter, Metallbauer, Tischler, Zimmerer.

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