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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

28<br />

Plenumsvorträge<br />

Nach der Eröffnung durch die beiden Vorsitzenden Reiner Mizdalski (BAG Elektrotechnik-Informatik)<br />

<strong>und</strong> Ulrich Schwenger (BAG Metalltechnik) griff Georg SpöttI von der Universität Bremen in seiner Einleitung<br />

mit der Frage „Wie wird Qualität in der beruflichen Erstausbildung sichergestellt?“ die aktuelle<br />

Diskussion um den Stellenwert <strong>und</strong> die Funktion der deutschen Berufsbildung kritisch auf. Ausgehend<br />

von den durch die OECD kritisierten Bildungsströmen in Deutschland stellte er die Frage, ob das berufliche<br />

Bildungswesen zunehmend zu einem Reparaturbetrieb degeneriere, der kaum noch überzeugende<br />

Zukunftsperspektiven aufweise. Denn seine Kritiker formulieren im Kern drei Positionen, aus denen heraus<br />

das Berufsbildungssystem massiv unter Druck gerät:<br />

1. Die OECD fordert eine Erhöhung der Absolventenquoten bei Abiturienten <strong>und</strong> Hochschulstudenten.<br />

2. Vor allem die Europäer sehen die Notwendigkeit, alle Qualifikationen europaweit nutzbar zu machen.<br />

Dies heizt die Diskussion um die Europäisierung <strong>und</strong> Internationalisierung der Berufsbildung an, die<br />

allgemein als notwendig erachtet wird, <strong>und</strong> stellt nationale Wege in Frage.<br />

3. Fehlende Ausbildungsplätze, deren Zahl tendenziell weiter schwindet, <strong>und</strong> immer größer werdende<br />

Anteile von Jugendlichen, die vermeintlich eine Berufsausbildung nicht schaffen <strong>und</strong> im Übergangssystem<br />

hängen bleiben, bedrohen die Dualität von Ausbildung.<br />

Welche Beiträge das Berufsbildungssystem selbst leisten kann <strong>und</strong> was verändert werden muss, um<br />

überzeugende Zukunftsperspektiven aufzubauen, nahm in seinen einleitenden Ausführungen eine zentrale<br />

Stellung ein. Neben der Forderung nach neuen Verbesserungsstrategien war eine seiner wichtigen<br />

Aussagen, dass im Sinne der Sicherung von Qualität <strong>und</strong> Perspektiven beruflicher Bildung jede Weiterentwicklung<br />

<strong>und</strong> Änderung mit einer erheblichen Zunahme an vertikaler Durchlässigkeit <strong>und</strong> damit an<br />

Chancen zum Erwerb höher- <strong>und</strong> höchst qualifizierender Abschlüsse verb<strong>und</strong>en sein müsse.<br />

Im anschließenden Eröffnungsvortrag mit dem Thema „Ist selbstgesteuertes Lernen Garant für Nachhaltigkeit<br />

der Lernkompetenz?“ lenkte Günter Pätzold von der Technischen Universität Dortm<strong>und</strong> den<br />

Blick auf wesentliche Qualitätsmerkmale des beruflichen Unterrichts. Er stellte die Fragen nach<br />

- Qualität von Unterricht <strong>und</strong> professionellem Lehrerhandeln,<br />

- Lernkompetenz <strong>und</strong> nachhaltigem Lernen,<br />

- Selbst gesteuertem Lernen,<br />

- Kooperativem Lernen,<br />

- Förderansätzen,<br />

- Selbstwirksamkeit,<br />

um mit ihnen die Qualität <strong>und</strong> Nachhaltigkeit beruflichen Lernens zu beleuchten <strong>und</strong> Schritte qualitativer<br />

Verbesserung zu präzisieren. Hierzu griff er Merkmale von Prozessqualität auf <strong>und</strong> beleuchtete ihre<br />

Wirkmechanismen ebenso wie Merkmale des professionellen Lehrerhandelns, das er als begründete<br />

Balance zwischen den Paradoxien Anleitung <strong>und</strong> Ermöglichung von selbstgesteuertem Lernen bezeichnete.<br />

Neben vielen weiteren Aspekten unter der Einbeziehung der Ergebnisse des BLK-Modellversuchsprogramms<br />

SKOLA schenkte er vor allem auch dem Aspekt der Selbstwirksamkeit bezüglich der<br />

Selbststeuerung breiten Raum.

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