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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

134<br />

Lernenden die Möglichkeit zu geben, sich ihre individuellen Lernwege aus formellen, informellen <strong>und</strong><br />

non-formalen Lernaktivitäten zu erstellen <strong>und</strong> anerkennen zu lassen,<br />

- die Anerkennung <strong>und</strong> Einbindung informellen <strong>und</strong> non-formalen Lernens,<br />

- eine Orientierung an Lernergebnissen, die wiederum in allgemeine <strong>und</strong> berufsspezifische Ergebnisse<br />

differenziert werden <strong>und</strong> von den Stakeholdern einzelner Sektoren durch sogenannte Qualifikationskataloge<br />

(wie z. B. in der Schienenverkehrs- oder Luftfahrtindustrie) in gemeinsame Qualifikationsprofile<br />

gebündelt werden sowie<br />

- die Orientierung an einem gemeinsamen Qualifikationsrahmen <strong>und</strong> einer gemeinsamen Bezugsebene,<br />

die auf europäischer Ebene derzeit als Richtlinie zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen<br />

diskutiert wird (Richtlinie Internal Market EU).<br />

Modularisierung <strong>und</strong> Transfer sollen dabei zur Flexibilisierung <strong>und</strong> Individualisierung der Lernaktivitäten<br />

<strong>und</strong> -pfade beitragen, indem Qualifikationen bzw. Berufsprofile einerseits <strong>und</strong> Bildungsprogramme andererseits<br />

in kleinere Lerneinheiten unterteilt werden, wodurch sowohl aus pädagogischer als auch aus<br />

Arbeitsmarktperspektive eine bessere Qualität, Überschaubarkeit <strong>und</strong> Kombinierbarkeit erzielt werden<br />

soll. Das ECVET ist dabei ohne die Modularisierung von Bildungsprogrammen bzw. Qualifikationen sinnlos,<br />

weil seine originäre Aufgabe eben darin besteht, Lernergebnisse anzuerkennen <strong>und</strong> die Mobilität zu<br />

fördern.<br />

Die Modularisierung <strong>und</strong> die Umsetzung des Leistungspunktessystems sind in diesem Zusammenhang<br />

als zwei zunächst unabhängige Entwicklungspfade zu sehen. Zudem erlauben die unterschiedlichen<br />

Modularisierungsformen nicht, von einer Standardisierung zu sprechen, gleichwohl Modularisierung in<br />

vielen europäischen Ländern als Strategie für Flexibilisierung <strong>und</strong> Modernisierung von Lernwegen gilt.<br />

Die Anerkennung <strong>und</strong> Zertifizierung beruflicher Qualifikationen ist in einigen Bereichen bereits weit<br />

voran geschritten (z. B. Europäischer Computer Führerschein ECDL, Euregio-Zertifikat für erfolgreich<br />

abgeschlossene Praktika in bestimmten Regionen Deutschlands, Frankreichs <strong>und</strong> der Schweiz). Zertifizierung<br />

wird dabei als formelle Validierung von Kompetenzen, Fertigkeiten, Fähigkeiten <strong>und</strong> Kenntnissen<br />

verstanden, die mit der Verleihung einer formellen Qualifikation endet. Für die berufliche Bildung<br />

soll die Zertifizierung von Kompetenzen mit Hilfe des ECVET erfolgen <strong>und</strong> wird durch die Vergabe der<br />

Leistungspunkte ermöglicht bzw. durch die Feststellung von Äquivalenzen durch die Definition von Lerneinheiten.<br />

Diskussionsergebnisse<br />

Ausgangspunkt der Abschlussdiskussion des Workshops war die Feststellung, dass in Deutschland die<br />

Vermittlung von Kompetenzen nach wie vor mehrheitlich in institutionalisierten Lernkontexten <strong>und</strong> mit<br />

dem Ziel der Vorbereitung auf die Ausführung einer beruflichen Tätigkeit erfolgt. Kritisiert wurde dabei<br />

häufig die fehlende Abstimmung zwischen Theorie <strong>und</strong> <strong>Praxis</strong>, das mangelhafte Zusammenspiel von<br />

Qualifikations- <strong>und</strong> Curriculumforschung <strong>und</strong> die unzureichende Anbindung nationaler an internationale<br />

Entwicklungen. Hier wurde auf die Debatten über die Konzentration des berufsschulischen Unterrichts<br />

auf Fachdisziplinen einhergehend mit einer Überbetonung des additiven Faktenwissens verwiesen, aber<br />

auch auf die Vernachlässigung methodischer <strong>und</strong> didaktischer Neuerungen oder häufig wechselnde<br />

Ansätze zur Lehrplangestaltung, deren Gemeinsamkeit in der Suche nach neuen Regulierungsmöglichkeiten<br />

des Lerninputs <strong>und</strong> dessen Regulierung lag.<br />

Diese Inputorientierung <strong>und</strong> starre Fixierung auf institutionalisierte Bildungsgänge konfligiert zumindest<br />

teilweise mit den Leitideen von Qualifikationsrahmen, die auch die Anerkennung von

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