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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

260<br />

Erfolgreiches Handeln von Lehrkräften <strong>und</strong> Ausbildenden bedingt eine entsprechende Organisationsentwicklung<br />

Obwohl die Rolle der Pädagogischen Professionals für einen erfolgreichen Umgang mit kultureller<br />

Vielfalt unbestritten ist, so zeigen in den letzten Jahren erprobte <strong>und</strong> diskutierte Konzepte unter dem<br />

Schlagwort „Managing Diversity“, dass ein besonderes Augenmerk auch auf die Organisationsentwicklung<br />

gelegt werden muss, damit notwendige Strukturen zur Ermöglichung <strong>und</strong> Unterstützung von Maßnahmen<br />

der Akteure geschaffen werden, die Handelnden mit erforderlichen Ressourcen ausgestattet<br />

werden <strong>und</strong> alle Beteiligten zur systematischen <strong>und</strong> langfristig ausgelegten Reform an einem Strang<br />

ziehen. Dies gilt, wie der Beitrag von Prof. Dr. Gogolin zeigte, insbesondere für die Sprachförderung, trifft<br />

aber im gleichen Maße auf alle weiteren Aspekte einer Diversity Education im (Berufs-)bildenden Bereich<br />

zu. Auch hier ist ohne eine entsprechende Zusammenarbeit zwischen Professionals (Teamentwicklung),<br />

einer Kooperation mit externen Fachkräften <strong>und</strong> Institutionen, Eltern oder der Organisationsleitung keine<br />

konsequente Öffnung für Diversität möglich. Im Bereich der Vermittlung von Lerninhalten – im Rahmen<br />

von Unterricht oder Anleitungen - müssen starre Vorgaben, die eine kompetenzorientierte Interaktion<br />

zwischen Lehrenden <strong>und</strong> Lernenden behindern, zugunsten von flexibleren <strong>und</strong> stärker auf Bedürfnisse<br />

ausgerichtete Rahmenbedingungen ersetzt werden. Und auch auf der übergeordneten Ebene der<br />

Organisation, die Einstellungspraxis, Planung, Evaluation <strong>und</strong> Involvierung der Leitung umfasst, müssen<br />

Veränderungen hinsichtlich der Berücksichtigung von kulturell, sozial <strong>und</strong> sprachlich unterschiedlichen<br />

Zielgruppen der Interaktion vorgenommen werden. Darüber hinaus bedarf es einer systematischen <strong>und</strong><br />

durch organisatorische Angebote unterstützte Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung der tätigen Professionals. Hierbei<br />

handelt es sich nicht um neue oder gar revolutionäre Umbrüche, sondern vielmehr um Erkenntnisse, die<br />

bereits aus anderen Modellversuchen <strong>und</strong> Projekten der stärker lernerorientierten Methoden, Didaktik<br />

<strong>und</strong> Organisationsentwicklung an Beruflichen Schulen (z. B. Profil 21) bekannt <strong>und</strong> erkannt sind.<br />

Was dies im Zusammenhang mit der Berücksichtigung von kultureller <strong>und</strong> sprachlicher Diversität heißt<br />

<strong>und</strong> wie Schulen allgemein darauf erfolgreich reagieren können, zeigte der zweite Teil des Beitrags<br />

von Prof. Dr. Ingrid Gogolin, in dem <strong>Forschungsergebnisse</strong> von Prof. Dr. Jill Bourne von der Universität<br />

Strathclyde Glasgow präsentiert wurden. Diese decken sich mit anderen internationalen Studien zu<br />

wesentlichen Elementen der interkulturellen Organisationsentwicklung im pädagogischen Handlungsfeld.<br />

Erfolgreiche multikulturelle Schulen zeichnen sich demnach durch folgende Merkmale aus:<br />

- Eine der Multikulturalität verpflichtete Schulleitung<br />

- Hohe Erwartungen an alle Lernenden<br />

- Ein positives <strong>und</strong> respektvolles Schulethos<br />

- Ein abwechslungsreicher Unterricht mit extra Angeboten sowie Aktivitäten<br />

- Eine formale gemeinsame Haltung/Philosophie<br />

- Einheitliche Regeln für den Umgang mit Mobbing <strong>und</strong> Belästigungen<br />

- Einen Fokus auf die Einbindung von Eltern sowie der Gemeinde<br />

- Alle Lehrkräfte sehen sich als Sprachen- Lehrkräfte<br />

- Unterstützungsangebote in der Unterrichtssprache<br />

- Im Curriculum verankerte Angebote in den Volkssprachen der EU <strong>und</strong> anderen Ländern<br />

- Einheitliche Regeln für Bilinguale Unterstützungsmöglichkeiten im normalen Unterricht<br />

- Spezielle Unterstützungsangebote in <strong>und</strong> außerhalb der Schule, in Absprache mit den Lernenden <strong>und</strong><br />

Eltern, mit klaren Zielen <strong>und</strong> begrenzter Laufzeit

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