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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

272<br />

die Gewerkschaften in Anlehnung an Kompetenzentwicklungsstufen für 5 Niveaus. Die Sozialparteien<br />

unterscheiden sich zudem in der Frage, ob Ausbildungsberufe einem oder mehreren Niveaus zugeordnet<br />

werden sollen. Ungeklärt ist zwischen allen Akteuren, ob <strong>und</strong> wie schulische Abschlüsse zugeordnet<br />

werden könnten.<br />

In der Frage nach geeigneten Kategorien <strong>und</strong> Deskriptoren zur Beschreibung von Lernergebnissen<br />

zeichnet sich unter allen bildungspolitischen Akteuren <strong>und</strong> Wissenschaftlern ein Konsens ab: angesichts<br />

des bildungsübergreifenden Ansatzes des DQR können theoretische Konzepte aus einem Teilbereich<br />

der Bildung (z. B. zum Kompetenzverständnis) nicht für die gesamte Struktur maßgeblich sein. Hier sind<br />

konsensuelle Setzungen erforderlich.<br />

Vorfindliche Konzepte arbeiten bei der Beschreibung von Lernergebnissen mit unterschiedlichen Kategoriensätzen:<br />

Fertigkeiten, Kenntnisse, Fähigkeiten (BBIG 2005); Fach-, Sozial- u. Human-/personale<br />

Kompetenz (Rahmenlehrpläne; KMK 2002); Wissen/Verstehen (verbreitern, vertiefen) <strong>und</strong> Können (instrumentelles,<br />

systemisches, kommunikatives) (Deutscher Hochschulqualifikationsrahmen; KMK 2005);<br />

Wissen, Fertigkeiten, Kompetenz (EQR 2006).<br />

3.3 Lösungsansätze<br />

Der BIBB-Hauptausschuss (Arbeitsgruppe DQR/ECVET) hat sich im November 2007 im Gr<strong>und</strong>satz darauf<br />

verständigt, Lernergebnisse ausgehend von der Anforderungsstruktur in Handlungssituationen <strong>und</strong><br />

der darauf bezogenen Handlungskompetenz zu beschreiben. Die Arbeitsgruppe hat hierzu einen ersten,<br />

im BIBB entwickelten, Entwurf für eine DQR-Matrix diskutiert <strong>und</strong> sich weiter darauf verständigt, dass<br />

die o.a. Kategorienansätze durchaus integriert werden können. Diese Positionierung bezieht sich auch<br />

auf die Empfehlungen der vom BIBB in Auftrag gegebenen Studie zu den konzeptionellen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

eines DQR (Sloane 2007).<br />

Offen ist dabei die Frage, ob sich die berufliche <strong>und</strong> die hochschulische Bildung über den für den DQR<br />

zentralen Begriff der Kompetenz verständigen können, was nicht nur Auswirkungen für die Konstruktion<br />

des DQR sondern auch Folgen für die Gestaltung von Bildungsgängen <strong>und</strong> die pädagogische <strong>Praxis</strong><br />

haben würde. BIBB <strong>und</strong> KMK haben zunächst unterschiedliche Bestimmungen vorgenommen.<br />

Für die Berufsbildung wurde Kompetenz im Sinne von Handlungskompetenz als integraler Zusammenhang<br />

von Fach-, Sozial- <strong>und</strong> personaler Kompetenz bezogen auf Anforderungssituationen gefaßt (BIBB<br />

2006). Für die Hochschulbildung wurde Kompetenz bestimmt als Kompetenz zum Erwerb, zur Erschließung,<br />

zur Anwendung, zum Transfer <strong>und</strong> zur Verbreitung von Wissen (KMK 2005).<br />

Zur Entwicklung eines bereichsübergreifenden Verständnisses von (Handlungs-)Kompetenz soll hier<br />

nicht auf die Differenzen sondern die Schnittmengen beider Begrifflichkeiten hingewiesen werden. In<br />

beiden Bereichen ist Bildung auf Transfer bzw. Anwendung des Erlernten zur Bewältigung von situativen<br />

Anforderungen in Handlungsfeldern ausgerichtet (einschließlich Planen, Durchführen <strong>und</strong> Kontrollieren).<br />

In der Berufsbildung wie in der Hochschulbildung bezieht sich dies auf externe Tätigkeitsbereiche (Betriebe<br />

u.a.), in der Hochschulbildung auch auf den Hochschul„betrieb“ selbst, ein integriertes System<br />

von Lehre <strong>und</strong> Forschungspraxis bzw. „Wissensproduktion“. Dabei ist die bisherige Unterscheidung in<br />

Fachbezug für die Hochschulbildung <strong>und</strong> in Funktionsbezug für die Berufliche Bildung eher unter dem<br />

Aspekt der didaktischen Perspektive bzw. Organisation anzusehen. Hochschulische Bildung umfaßt –<br />

neben dem anzueignenden codifizierten Wissen <strong>und</strong> dessen Interpretation – das Erschließen <strong>und</strong> Ver-

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