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Forschungsergebnisse und gute Praxis - OPUS-Datenbank ...

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15. Hochschultage Berufliche Bildung 2008<br />

166<br />

Ausrichtung auf den Beruf <strong>und</strong> auf die Anforderungen des Betriebs zu. Die gesellschaftsbezogene <strong>und</strong><br />

weiterbildungsbezogene Dimension werden demgegenüber von den Experten in ihrer Relevanz geringer<br />

gewichtet. Im Detail bestehen allerdings deutliche Unterschiede in den Gewichtungen zwischen unterschiedlichen<br />

Expertengruppen, insbesondere zwischen Vertretern der Arbeitnehmer- <strong>und</strong> der Arbeitgeberseite.<br />

So schätzen Experten aus dem Gewerkschaftslager die gesellschaftsbezogene Dimension<br />

deutlich wichtiger ein als die Vertreter der Unternehmen <strong>und</strong> Verbände. Diese wiederum geben der<br />

betriebsbezogenen Dimension eine erkennbar höhere Wertung als die Experten aus den Gewerkschaften.<br />

Ein weitgehender Konsens besteht zwischen den Befragten im Hinblick auf verschiedene, durch die betriebliche<br />

Ausbildung prioritär zu erfüllende Anforderungen. So soll die Berufsausbildung aus Sicht der<br />

befragten Experten<br />

- die Auszubildenden befähigen, sich schnell auf neue Arbeitsanforderungen <strong>und</strong> -bedingungen einzustellen,<br />

- sie in die Lage versetzen, schwierige Aufträge selbständig zu bewältigen,<br />

- sie zum Bestehen der Abschlussprüfung führen,<br />

- ihnen arbeitsmarktverwertbare Qualifikationen vermitteln,<br />

- ihre Identifikation mit dem Beruf entwickeln,<br />

- sie anspornen, beruflich immer auf dem aktuellen Stand zu sein<br />

- <strong>und</strong> sie zum selbständigen Lernen befähigen.<br />

In zahlreichen Detailfragen gehen die Meinungen der Experten jedoch zum Teil deutlich auseinander,<br />

<strong>und</strong> dies sowohl zwischen als auch innerhalb der nach institutioneller Herkunft differenzierten Expertengruppen.<br />

Ebbinghaus identifiziert sodann sieben Ansätze zur Sicherung betrieblicher Ausbildungsqualität. Sie<br />

sind entweder auf den Prozess, das heißt auf das Ausbildungsgeschehen, oder auf den Input, das heißt<br />

die Strukturen <strong>und</strong> Voraussetzungen für eine <strong>gute</strong> Berufsausbildung, gerichtet. Zu den letzteren gehören:<br />

- ein Vergleich der Ausbildung zwischen Betrieben <strong>und</strong> mit den Standards der Kammern,<br />

- die Unterstützung betrieblicher Ausbildung durch die Kammern <strong>und</strong><br />

- die Gestaltung der Rahmenbedingungen von Ausbildung durch die Betriebe.<br />

Eher auf die Prozesse sind hingegen folgende Ansätze gerichtet:<br />

- eine kooperative betriebliche Ausbildungskultur,<br />

- die Orientierung des Berufsschulunterrichts an der Betriebspraxis,<br />

- die Überwachung <strong>und</strong> Steuerung des Lernverlaufs durch Betriebe <strong>und</strong> Schulen sowie die<br />

- Übernahme von Ausbildungsverantwortung durch Auszubildende.<br />

Im Hinblick auf die Effektivität dieser Ansätze wird von den befragten Experten eine Rangfolge vorgenommen.<br />

Als besonders effektiv werden von ihnen die Mitverantwortung der Auszubildenden für<br />

die Ausbildung <strong>und</strong> ein praxisorientierter Unterricht in den Berufsschulen angesehen. Eine kooperative<br />

Ausbildungskultur, die Lernsteuerung durch Lernorte <strong>und</strong> der Vergleich anhand von Standards erreichen<br />

als Instrumente Bewertungen im Mittelfeld. Eine vergleichsweise geringere Effektivität wird dagegen den<br />

betrieblichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> der Unterstützung durch die Kammern zugesprochen. Hinsichtlich<br />

dieser Bewertungen gibt es indessen einen deutlich geringeren Grad an Konsens als hinsichtlich der<br />

Zieldimensionen.

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