13.07.2015 Aufrufe

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Miszellen.(rr<strong>und</strong>herrschaft <strong>und</strong> Bureaukratie im Kirchenstaatevom 8. bis zum 10. Jahrh<strong>und</strong>ert.LrudoVonM. Hartmann.Die größte Verwaltungsreform in der Geschichte unseres Kulturkreisesist eine Folge der vollständigen Umwälzung der staatlichenGr<strong>und</strong>lagen durch die Entwicklung des antiken Stadtstaates zumrömischen Weltreiche gewesen. Die Ordnungen des Augustus ließendie alten Formen <strong>für</strong> einen Teil des Reiches bestehen; sie mußtenaber zugr<strong>und</strong>e gehen, da sie nur Rudimente eines gesellschaftlichenZustandes waren, der selbst überw<strong>und</strong>en war, der einfachen Arbeitsteilungzwischen handarbeitenden Sklaven <strong>und</strong> Freien, denen wie diePflicht so das Recht der Selbstverwaltung, der Selbstregierung <strong>und</strong>des Selbstschutzes zufiel. An die Stelle dieser primitiven Verwaltungdrängte immer mehr die der neuen kaiserlichen Zentralgewalt unterstehende<strong>und</strong> von ihr geschaffene Beamtenschaft vor, deren Ursprungauf dem Gebiete nicht der alten noXig, sondern der großen Privatwirtschaften,deren größte eben die des Kaisers war, zu suchen ist —bis in der Diokletianisch-Konstantinischen Reichsordnung die Bureaukratieausschließlich zum ausführenden Organe der selbstherrlichenmilitärischen Zentralgewalt in allen Zweigen <strong>und</strong> auf allen Gebietender Staatsverwaltung geworden ist^). In derselben Zeit hat sich aberauch die Struktur der Gesellschaft derart entwickelt, daß die Gr<strong>und</strong>herrschaftmit ihren Hörigkeitsverhältnissen zu neuen ständischenScheidungen geführt hat, so daß fast gleichzeitig mit der vollendetenBeamtenhierarchie der Zerfall des Staates in ständische Gliederungenhervorti'itt. Bureaukratie <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>herrschaft sind die Gr<strong>und</strong>lagendes spätrömischen Staates. Während aber bei der Trennung von Orient<strong>und</strong> Okzident im Osten die zentralisierende Bureaukratie vorwiegt,1) Diese Entwicklung, die <strong>für</strong> die Vei'waltungsg-eschichte gr<strong>und</strong>legendist, dargelegt zu haben, ist das Verdienst Otto Hikschfelds (Die kaiserlichenVerwaltungsbeamten bis auf Diokletian. 2. Aufl. 1905).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!