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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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586 Referate.einer Zusammenstellung des fränkischen Pferdeknechtes mit demdeutschen Staatswürdenträger Marschall noch hinaus. Oder meintPeisker, daß die von ihm mit so viel Emphase betonten methodischenGr<strong>und</strong>sätze nur dort gelten, wo es ihm gerade paßt?9. Es ist völlig unzutreffend, daß der von mir gegen diePEiSKERsche Supanenstatistik erhobene Einwand bezüglich der Besitzgemeinschaften„unrichtig" sei (Peisker a. a. 0. S. 332).Wahr ist vielmehr, daß Peisker die von mir zuerst nachgewieseneTatsache, daß auf einer Hufe nicht selten mehrere Bauern saßen,Gemeinderschaften an diesen anzunehmen sind, bisher in all seinenzahlreichen Aufsätzen übersehen hat, daß die Beachtung derselbenaber die ganze Statistik zu seinen Ungunsten erheblich ändert, da erstets nur eine Bauernfamilie <strong>für</strong> eine Hufe annahm. Wenn Peiskerjetzt behauptet: „Von diesen socii weiß ich übrigens schon längst"(a. a. 0. S. 332), so läßt dies seine Forschuugsmethode nur in einemum so bedenklicheren Lichte erscheinen. Er hätte also eine entschiedengegen seine Aufstellungen sprechende Tatsache bewußt verschwiegen?Warum aber ist mein Einwand unrichtig ? Die Hufe, sagt Peisker,repräsentiere ursprünglich nur eine Wirtschaftseinheit, eine Bauernfamilie,<strong>und</strong> nur <strong>für</strong> diese Zeit gelte seine Statistik;„ob <strong>und</strong> wievielesocii später da waren, sei gleichgültig". Man traut seinen Ohrenkaum. Für welche Zeit soll also Peiskers Statistik denn gelten?Doch wohl nicht gar <strong>für</strong> die altslawische? Was meint denn Peiskermit dem „ursprünglich" ? Er kann doch nach seinen oben zitiertenAusführungen über den Marschall seiner aus einer Quelle des 13. Jahrh<strong>und</strong>ertsentnommenen Statistik unmöglich <strong>für</strong> eine viel frühere ZeitGeltung vindizieren? Da die socii aber nicht erst später, sonderndamals bereits nachweisbar sind (vgl. mein Buch S. 27), ist seineStatistik wegen Nichtberücksichtigung dieser eben tatsächlich fehlerhaft.Ebensowenig konsequent wie hier ist Peiskers Forschungsmethodeauch in der Quellenbenützung <strong>für</strong> die spätere Zeit. Man höre: „dasvon DOPSCH gründlichmißverstandene Urbar vom Jahre 1528 kommthier überhaupt nicht inBetracht, weil sich die Verhältnisseseit 1448 gänzlich geändert haben" (Peisker S. 333).Ja, glaubt denn Peisker, daß dies in dem so viel längeren Zeitraumvon 1265 bis 1448 nicht der Fall war? Auch hier gerät er mit sichselbst in argen Widerspruch, da er an einer andern Stelle (S. 336)doch selbst konstatiert, daß von 1309 bis 1448 eine sehr bedeutendeVeränderung hinsichtlich der Supane eingetreten sei. Also — könnteman nach Peiskers Rezept konsequenterweise sagen — kommt dasUrbar von 1448 hier gar nicht in Betracht!Man sieht: gerade Peisker macht sich in eminentem Maße ebenjenes Fehlers schuldig, den ich nach seiner Behauptung (S. 336) begangenhaben soll. Peisker ist es, der die Quellen auswählt, ,.jenachdem es zu seiner Auffassung paßt" . . .Die „ganz willkürliche Auswahl der Beispiele" hatte ich ja dervon ihm aufgestellten Statistik hauptsächlich zum Vorwurf gemacht.Was entgegnet er darauf? „Der Prozentsatz zwischen Supanen <strong>und</strong>

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