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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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Referate. 205dieser suchen. Öandeb, Seite 14 taxiert sie schon zu hoch, wenn ersie an Gierkes Auffassung heranrückt. Seite 16 äußert er: „Neuerewie Schanz, Neuburg, Uhlirz <strong>und</strong> vor allem Eulenburg, dem v. Belowprinzipiell zustimmt, wollen die exklusiven Tendenzen der Zünfte auch<strong>für</strong> die Frühzeit wieder stärker betont sehen <strong>und</strong> eine scharfe Scheidungzwischen einem Zeitalter der Blüte <strong>und</strong> des Verfalls nicht gelten lassen."Hier wird meine Ansicht nicht richtig wiedergegeben. Ich machetatsächlich einen Unterschied zwischen zAvei Zeitaltern von ungefährdieser Art. Wenn ich schon <strong>für</strong> die erste Zeit der Zünfte den Zunftzwangannehme, so ist damit noch gar nicht gesagt, daß ich einenUnterschied in der Exklusivität bestreite. Die exklusiven Tendenzenkönnen ja einen sehr verschiedenen Grad besitzen <strong>und</strong> haben ihn auchnachweislich, je nach der Zeit, besessen. Stahls Buch „DeutschesHandwerk" I (1874) schätzt Sander (S. 7) im Vergleich mit SchmollersArbeiten zu gering. Hat Schmoller seinerseits (vielleicht von seinen„Deutschen Kleingewerben im 19. Jahrh." abgesehen) ein Buch vonso stiller Sachlichkeit aufzuweisen? Das kleine Spähnchen von derBreslauer Zunftaufhebung (vgl. Sander S. 17), mit dem Schmoller sosehr renommiert, sollte unerwähnt bleiben.Wie Sanders Aufsatz, so ist auch der von Tröltsch durchaussachlich <strong>und</strong> lehrreich. Er fördert die Historiographie der <strong>Wirtschaftsgeschichte</strong><strong>und</strong> hebt zugleich energisch Hauptpunkte der wirtschaftlichenEntwicklung selbst hervor. Indessen werden auch hier SchmollersVerdienste zweifellos überschätzt. Zwar ist es durchaus in der Ordnung,wenn Tröltsch auf seine Studien zur brandenburgisch-preußischenGeschichte nachdrücklich hinweist. Allein es wären doch auch derenFehler hervorzuheben gewesen, so der Umstand, daß Schmoller seinganzes System nicht recht durchdacht hat (vgl. Ztschr. f. <strong>Sozial</strong>wissenschaftJahrg. 1904 <strong>und</strong> meinen Artikel Wirtschaftsstufen, Wörterbuch derVolkswirtschaft, 2. Aufl.), <strong>und</strong> der weitere, daß er, der die ÜberlegenheitBrandenburg-Preußens behauptet, über die Verhältnisse andererLänder sich nicht näher orientiert zeigt. Ferner vermag ich in denvon Tröltsch Seite 4 angeführten Stellen ans der „StraßburgerTucher- <strong>und</strong> Weberzunft" — die ja übrigens nicht Schmollersalleiniges Werk ist! — nichts „Bahnbrechendes" zu finden; es fehltdoch daselbst an bestimmteren Formulierungen; es handelt sich nurum ein paar ziemlich vage Sätzchen. Endlich operiert Tröltsch zuviel mit Schmollers Betrachtungen über „die geschichtliche Entwicklungder Unternehmung". Dieser hat es freilich nötig, mit ihnenzu prunken (er preist sie selbst als Muster an!). Damit hängt es zusammen,daß mehrere Autoren in unserer Festschrift immer wiederauf sie verweisen, wenn sie in die Lage kommen, darzutun, daß ererfolgreich in die Diskussion eingegriffen habe (vgl. z. B. III, S. 29 <strong>und</strong>XXVI, S. 22 <strong>und</strong> S. 40). Es klingt auch so schön, wenn man hört,daß jemand über ein so hohes Thema geschrieben hat. Aber schön istan jenen eben nur der Titel.Ganz abgesehen von den Irrtümern, die sieentlialten, so würde docli ein anderer eine gewisse Gene empfinden,unter einem so vornehmen Titel eine so unfertige Arbeit zu veröffenlichen.Vgl. meine Ausführungen über sie in der Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Sozial</strong>-

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