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Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - booksnow ...

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Referate. 575F. Friedensburg, D i e M ii n /> e i n d e r K u 1 1 u r g e s c h i c h t e. Berlin 1 909,Weidmannsche Buchhandlung. VIII <strong>und</strong> 241 S.In A. LüscHiN V. EBENGREUTH8 „Allgemeiner Münzk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geldgeschichte"(München 1904) besitzen wir ein Werk, das sich nicht nurdurch eine gewaltige Fülle von Gelehrsamkeit auszeichnet, sondernauch noch auf lange hinaus mannigfache wissenschaftliche Anregungengeben wird. Aber neben ihm haben noch mancherlei Arbeiten zurMünzgeschichte, die ein spezielles Ziel verfolgen, Platz. So begrüßenwir denn die vorliegende Arbeit eines Münzkenners <strong>und</strong> Münzforschers,der seit langem einen Namen in der Disziplin der Münzgeschichte besitzt.Dieses Buch über „Die Münze in der Kulturgeschichte", das F.der philosophischen Fakultät der Universität Breslau als Dank <strong>für</strong> dieVerleihung des Ehrendoktorats darbringt, sucht darzustellen, wie dieMünze zugleich Erzeugnis, Werkzeug <strong>und</strong> Denkmal der allgemeinenKultur ist, indem es in besonderen Abschnitten ihre Beziehungen zurWissenschaft, zur Religion, zum Verkehr zur Kunst, zur öffentlichenMeinung <strong>und</strong> zum Volksleben darlegt. F. bemerkt selbst, daß er hiermitkein Lehrbuch bieten wolle; wie man aus den eben über den Inhaltgemachten Andeutungen ersieht, ist auch eine strenge Systematikder Disposition nicht beabsichtigt. Es handelt sich aber jedenfalls umeine Schrift, die in anziehender Form sehr viel Belehrung gewährt.Wenn F. erklärt, er sage den Fachgenossen nichts Neues, so trifft diesnur <strong>für</strong> den speziellen Münzforscher zu ; der große Kreis der historischinteressierten Personen, die <strong>für</strong> Münzgeschichte auch etwas übrig haben,wird ihm <strong>für</strong> seine Mitteilungen <strong>und</strong> Anregungen sehr dankbar sein.Um auf ein paar Einzelheiten einzugehen, so kann man nicht erwarten,daß eine Erscheinung wie die der „Kipper <strong>und</strong> Wipper" im Rahmendes vorliegenden Buches allseitig gewürdigt wird (vgl. dazu übrigensHist. Ztschr. 102, S. 547 f. ; Kiezler , Gesch. Bayerns 6 , S. 48). Eshandelt sich, wie auch F. richtig darlegt, hierbei nicht um etwasIsoliertes : die Herabsetzung des Feingehalts der Münzen kommt vorherwie nachher wiederholt vor. Man meinte von oben her ihren Werteinfach dekretieren zu können. Betrügerische Absicht kann nebendieser Anschauung hergehen. Die Kleinstaaterei Deutschlands machtesolche Dinge stets besonders unerquicklich. Alles, was von diesenVoraussetzungen aus möglich war, wurde aber damals gesteigert durchdie große Not der Zeit, <strong>und</strong> es kam zugleich etwas wie eine geistigeEpidemie hinzu, ähnlich wie es sich bei dem Südseeschwindel von 1720(vgl. diese Ztschr. 1908, S. 559) verhält. Übrigens würden die Darstellungender Kipper- <strong>und</strong> Wipperzeit wohl in manchen Beziehungeneine Änderung erfahren, wenn der bekannte Aufsatz von Opel (Hist.Ztschr. Bd. 16), auf den man sich noch immer wesentlich stützt, eineErgänzung durch Studien in süddeutschen Archiven erhielte. S. 77verwendet F. das Wort „Gesta Dei per Francos" zur Charakterisierungder Sinnesweise der alten Franken. Das dürfte doch nicht ganz zulässigsein.Freiburg i. B. G. v. Below.

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